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Meteorologie#

Lehre von den physikalischen und chemischen Vorgängen in der Atmosphäre sowie ihren Wechselwirkungen mit der festen und flüssigen Erdoberfläche und dem extraterrestrischen Raum. Sie ist als Physik der Atmosphäre ein Teilgebiet der Geophysik. Untergliederungen der Meteorologie sind einerseits Grundlagenbereiche, wie theoretische, synoptische und Umweltmeteorologie sowie Klimatologie, und andererseits angewandte Bereiche, wie Wettervorhersage, technische Meteorologie, Bio-, Agrar- und Hydrometeorologie. In den letzten Jahrzehnten sind durch technische Entwicklungen viele neue Teilgebiete, wie Satelliten- und Radarmeteorologie sowie Luftchemie, hinzugekommen.

In Österreich begann der Aufschwung der Meteorologie 1851 mit der Gründung der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus (später Geodynamik). Sie wurde durch ein Dekret Kaiser Franz Josephs, das auf Anregung der Akademie der Wissenschaften erlassen wurde, ins Leben gerufen. Zum ersten Direktor wurde der vormalige Direktor der Prager Sternwarte K. Kreil berufen. Der zweite Direktor, O. Jelinek, ist als Begründer der Wettertelegraphie anzusehen. Bereits ab 1863 gab es täglich Telegramme über die Wetterlage zwischen Wien und Triest, und am 1. 10. 1865 erschien die erste österreichische Wetterkarte. Nach dem ersten internationalen Meteorologenkongress 1873 in Wien (Gründung der IMO = Internationale Meteorologische Organisation, Vorläuferin der WMO = World Meteorological Organization) erschien ab 1. 1. 1877 ein täglicher telegraphischer Wetterbericht mit einer synoptischen Karte und Meldungen von 60 Stationen in Europa. J. F. von Hann verhalf mit seinen klimatologischen Beschreibungen, die größtenteils auch heute noch Gültigkeit haben, der österreichischen Meteorologenschule zur Weltgeltung. Unter Hann wurde 1886 auch durch den Bau des Gipfelobservatoriums auf dem Sonnblick (3105 m) die Erforschung der höheren Teile der Atmosphäre und die Meteorologie der Alpen (Föhn) vorangetrieben. Hann ist es auch zu danken, dass an allen österreichischen Universitäten Lehrstühle für Meteorologie und Geophysik eingerichtet wurden. Weitere bedeutende Vertreter der österreichischen Meteorologenschule waren M. Pernter mit den Arbeiten über atmosphärische Optik, M. Margules und Felix Exner-Ewarten mit ihren theoretischen Arbeiten auf dem Gebiet der dynamischen Meteorologie, H. Ficker mit seinen Untersuchungen zum Föhn und anderen Windsystemen. Wilhelm Schmidt war Mitbegründer der modernen Mikro- und Bioklimatologie. Nach dem 2. Weltkrieg erzielten vor allem F. Steinhauser und F. Lauscher mit klimatologischen Arbeiten, F. Sauberer und I. Dirmhirn mit Arbeiten zur Bioklimatologie und der Strahlung sowie H. Reuter mit Veröffentlichungen auf dem Gebiet der theoretischen und synoptischen Meteorologie bedeutende Leistungen.


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