Mur#
Steiermark, nordwestlicher Nebenfluss der Drau, Hauptfluss der Steiermark, 454 km lang (davon 350 km in Österreich); bis Judenburg gute Wasserqualität der Stufen 1-2, südlich von Graz relativ stark verschmutzt (Stufe 3). Bei Mureck (237 m) beträgt die mittlere Durchflussmenge 139 m³/Sek.Durch mehrere Quellen nahe des Murtörls (2260 m), im Süden der Radstädter Tauern (Salzburg), gespeist. Der nächstgelegene oberste Talabschnitt heißt Murwinkel. In ihrem Oberlauf durchmisst die Mur den Salzburger Lungau (St. Michael im Lungau, 1075 m; Mauterndorf, 1123 m). Bei Predlitz (971 m) beginnt das steirische Murtal. Unzmarkt (745 m) und Tamsweg (1022 m) verbindet die Schmalspur-Murtalbahn. In der Steiermark wird das Bergland beiderseits des oberen steirischen Flussabschnitts, speziell aber zwischen Mur und der "Norischen Senke" (Krakau-Oberwölz, nördlich davon Niedere Tauern) als Murtaler Berge bezeichnet. Östlich von Judenburg (737 m) durchfließt die Mur eine breite Talebene (Aichfeld, Murwald und Murboden) mit den Gemeinden Zeltweg (659 m) und Knittelfeld (643 m). Ab Knittelfeld trennt die Mur Seckauer und Eisenerzer Alpen im Norden von Stub- und Gleinalpe im Süden. Der Murabschnitt der Mur-Mürz-Furche (Mürz) reicht von Unzmarkt bis Bruck an der Mur (491 m).
Für die "alte Industrieregion" zwischen Zeltweg und Bruck an der Mur sind die wirtschaftlichen Schwerpunkte Stahlerzeugung (Leoben-Donawitz, Bruck an der Mur), Maschinenbau, Metall- sowie Stahl- und Leichtmetallverarbeitung (Zeltweg) sowie Papier- und Pappeindustrie (Zeltweg, Bruck an der Mur). Südlich von Bruck an der Mur, wo sich die Mur nach Süden wendet, durchfließt sie eine Enge zwischen Hochalpe im Westen und Fischbacher Alpen im Osten. Südlich davon liegen die Gemeinden Frohnleiten (438 m), Deutschfeistritz (404 m) und Gratkorn (380 m). Danach breitet sich die Mur in das Grazer Becken und Grazer Feld aus, nach der Enge von Wildon (296 m) in das Leibnitzer Feld.
Ab 1875 erfolgte südlich von Graz die Regulierung des breitarmigen Unterlaufs. Bei Spielfeld (305 m) wendet sie sich ostwärts und bildet die Grenze zwischen Österreich und Slowenien und verlässt südöstlich von Bad Radkersburg (208 m) Österreich. Das 1954 zwischen Österreich und Jugoslawien geschlossene so genannte Mur-Abkommen regelt wasserwirtschaftliche Fragen an der Murgrenze. In Graz und südlich davon begleiten im Westen und Osten so genannte Mühlgänge und Mühlkanäle den Fluss. In der Steiermark liegen an der Mur bzw. an den Seitenarmen die Kraftwerke Bodendorf, St. Georgen ob Murau, Dionysen, Pernegg, Weinzödl, Peggau/Deutschfeistritz, Rabenstein, Laufnitzdorf, Mellach, Lebring, Gralla, Gabersdorf, Obervogau und Spielfeld.
Weiterführendes#
- Engele, R.: Die steirische Lebensader (Essay)
- Bildsammlung: Mur und Murinsel in Graz
- Historische Bilder zu Mur (IMAGNO)
Literatur#
- R. Supan, Unsere Mur, 1984
- E. Wurzer, 35 Jahre Mur-Abkommen - 1956-1991, ohne Jahresangabe
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