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Musikwissenschaft#

Bereits an der mittelalterlichen Artistenfakultät, dem Vorläufer der Philosophischen Fakultät, zählte Musik als eine der "septem artes liberales" zu den Unterrichtsfächern. Musik als universitäres Unterrichtsfach wurde jedoch als mathematische Wissenschaft aufgefasst ("musica mundana" im Gegensatz zur "musica humana"). Prominente Lehrer an der Wiener Universität waren N. von Neustadt, G. W. de Horb und J. Geuss. Mit der Universitätsreform von 1554 wurde Musik aus dem Lehrplan gestrichen.

Am Beginn der modernen Wissenschaft stand die erneute wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Musik in Form ästhetischer bzw. historischer Abhandlungen (R. G. Kiesewetter, O. Jahn, A. W. Ambros und andere). Erst 1861 wurde wieder eine Lehrkanzel für Musik (Theorie und Ästhetik der Musik) in Wien eingerichtet und mit Eduard Hanslick (ab 1856 Dozent, ab 1898 eigenes Institut) besetzt. Aber erst sein Nachfolger Guido Adler nützte die Chance zur Bildung einer "Wiener Schule der Musikwissenschaft"; da viele seiner Schüler 1938 emigrieren mussten, erfuhr seine Lehre internationale Verbreitung, vor allem in den USA. Charakteristisch für die "Wiener Schule" ist neben der historischen Musikwissenschaft die Einteilung in vergleichende und systematische Musikwissenschaft (diese 3 Begriffe sind in erster Linie methodisch und nicht als Fächer zu sehen), wobei Walter Graf Letztere zur vergleichend-systematischen Musikwissenschaft weiterentwickelt hat.

1919 wurde ein weiteres musikwissenschaftliches Institut in Innsbruck, 1939/40 in Graz und 1966 in Salzburg eingerichtet (3 Lehrkanzeln in Wien, jeweils eine in Innsbruck, Graz und Salzburg). Eine außeruniversitäre Forschungsstätte speziell für die österreichische Musikgeschichte wurde 1944 in der "Kommission für Musikforschung" an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eingerichtet (1. Obmann: E. Schenk).

Weitere Orte musikwissenschaftlicher Forschung sind die Forschungsinstitute der Musikhochschulen. Zahlreiche wissenschaftliche Gesellschaften (Österreichische Gesellschaft für Musik, Denkmäler der Tonkunst in Österreich, diverse Komponistengesellschaften usw.) sind ebenfalls Repräsentanten der Musikwissenschaft in Österreich.


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