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Preußisch-österreichischer Krieg 1866#

Zwischen Österreich und den meisten deutschen Staaten auf der einen sowie Preußen, Italien und einigen nord-deutschen und thüringischen Kleinstaaten auf der anderen Seite. Die Ursache des preußisch-österreichischen Kriegs lag in der seit Bestehen des Deutschen Bundes immer größer gewordenen Spannung zwischen den Großmächten Österreich und Preußen im Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland (Olmützer Punktation). Der preußische Ministerpräsident O. von Bismarck drängte schließlich auf eine kriegerische Lösung.

Den äußeren Anlass gab der Konflikt um den Besitz des seit 1864 von Österreich und Preußen gemeinsam verwalteten Schleswig-Holstein (deutsch-dänischer Krieg); 1865 konnten die Gegensätze in der Gasteiner Konvention noch einmal friedlich beigelegt werden. Nachdem aber Preußen entgegen den Bestimmungen dieses Abkommens Holstein besetzt hatte, beantragte Österreich die Mobilisierung der Bundesarmee. Daraufhin trat Preußen aus dem Deutschen Bund aus und erklärte am 19. 6. 1866 Österreich den Krieg.

Auf Seiten Österreichs standen alle deutschen Mittelstaaten (Bayern, Hannover, Sachsen, Württemberg, Baden usw.) und die meisten deutschen Kleinstaaten, auf Seiten Preußens einige der nord-deutschen und der thüringischen Kleinstaaten und Italien. Das preußische Militär war dem österreichischen, das an 2 Fronten kämpfen musste, nicht nur zahlenmäßig, sondern vor allem in der Bewaffnung überlegen (Zündnadelgewehre gegen veraltete Vorderlader). Von Österreichs Verbündeten war nur Sachsen zu einer ernstlichen Unterstützung Österreichs bereit.

Preußen überrumpelte Sachsen ohne Kriegserklärung und marschierte in Böhmen ein. Nachdem der österreichische General Ludwig von Gablenz am 27. 6. ein preußisches Korps bei Trautenau (Trutnov) besiegt hatte, erlitt am 3. 7. in der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz (Sadowa) das österreichisch-sächsische Heer unter Ludwig von Benedek eine schwere Niederlage. Österreich zog seine Truppen an die Donau zurück, das preußische Heer rückte gegen Wien vor (bis Stockerau und Gänserndorf).

Dagegen siegte Österreich auf dem italienischen Kriegsschauplatz am 24. 6. unter Erzherzog Albrecht bei Custozza und mit seiner Flotte am 20. 7. unter Wilhelm von Tegetthoff bei Lissa. Durch Vermittlung des französischen Kaisers Napoleon III. kam es am 26. 7. zum Vorfrieden von Nikolsburg, dem am 23. 8. der Frieden von Prag mit Preußen bzw. am 3. 10. der von Wien mit Italien folgte. Österreich musste Holstein an Preußen abtreten, die Auflösung des Deutschen Bundes und die preußischen Annexionen in Nord-Deutschland (Hannover, Hessen, Schleswig, Frankfurt usw.) anerkennen, Preußen eine hohe Kriegsentschädigung zahlen und an Italien Venetien abtreten.

Literatur#

  • W. von Groote und U. von Gersdorff (Hg.), Entscheidung 1866. Der Krieg zwischen Österreich und Preußen, 1966
  • G. A. Craig, Königgrätz, 1966
  • Heeresgeschichtliches Museum (Hg.), Gedenkschrift 1866, 1966

Weiterführendes#


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