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Privatisierung#

Seit 1993 in Österreich verstärkt verfolgte Politik, nachdem die wirtschaftlichen Probleme der verstaatlichten Industrie und anderer staatlicher Betriebe durch die in den Jahrzehnten davor erfolgten Umstrukturierungen nicht gelöst werden konnten. Eine Schlüsselrolle kommt bei der Privatisierung der Österreichischen Industrieholding AG (ÖIAG) zu, deren Aufgabe es ist, Beteiligungen des Bundes in angemessener Frist mehrheitlich abzugeben. Wege der Privatisierung sind der direkte Verkauf von Unternehmen (zum Beispiel Management-Buyout, Verkauf an Bestbieter) oder der Verkauf von Aktien über die Börse. Schritte zur Privatisierung wurden seit 1994 auch bei der Post gesetzt. Die Eisenbahn (Österreichische Bundesbahnen) ist seit 1993 zwar ein selbständiges Unternehmen, steht aber noch immer zu 100 % im Besitz des Staates.


Hoffentlich bleibt die Bahn noch lange in Staatsbesitz, sonst sieht es für ältere Menschen und jene, die kein eigenes Fahrzeug haben, im ländlichen Raum schlecht aus. Die Schließung der Postämter und ihr Ersatz durch sogenannte Postpartner könnte als abschreckendes Beispiel dienen. Wenn man sich früher ein Buch bestellte, kam das mit dem Briefträger, also zu einer kalkulierbaren Zeit. Die privaten Dienste kommen, zumindest am Land, wann sie wollen und legen irgendwo einen Zettel hin, aber ja nicht in den Postkasten, sodass so manche Sendung wieder zurückgeht.

Die seinerzeitige Verstaatlichung der ursprünglich privaten Post war schon richtig, da es um eine notwendige flächendeckende Versorgung, etwa für amtliche Sendungen (Ladungen, Bescheide etc.), ging, ohne die ein Staat nicht funktionieren kann. Die daraus resultierenden Verluste wurden spielend mit dem Telefongeschäft, an dem jetzt Privatfirmen Unsummen ohne Nutzen für die Allgemeinheit verdienen, wieder eingespielt.

--Glaubauf Karl, Dienstag, 9. November 2010, 19:16


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