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Rosé, Arnold (Joseph)#

* 24. 10. 1863, Jassy (Iaşi,Rumänien)

† 25. 8. 1946, London (Großbritannien)


Violinist, Konzertmeister

Das Rosè Quartett: Arnold Rosé, Paul Fischer, Anton Ruzitska und Friedrich Buxbaum mit ihren Instrumenten. Photographie. 18. 6. 1915., © IMAGNO/ÖNB
Das Rosè Quartett: Arnold Rosé, Paul Fischer, Anton Ruzitska und Friedrich Buxbaum mit ihren Instrumenten. Photographie. 18. 6. 1915.
© IMAGNO/ÖNB
Vater von Alma Rosé, Schwager von Gustav Mahler

Arnold Rosè wurde am 24. Oktober 1863 als Arnold Rosenblum in Jassy (heute Iaşi, Rumänien) als Sohn eines jüdischen Beamten geboren.

Er erhielt mit 7 Jahren den ersten Unterricht im Violinspiel und studierte 1874 bis 1877 bei Heißler am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.

Etliche Konzertreisen führten ihn anschließend nach Deutschland und Paris, 1879 debutierte er im Leipziger Gewandhaus.

Von 1881 bis 1938 war Arnold Rosé Konzertmeister des Wiener Hofopernorchesters und Mitglied der Wiener Philharmoniker (von 1881 bis 1931 deren Konzertmeister). In der Zeit von 1888 bis 1896 war er auch wiederholt Konzertmeister der Bayreuther Festspiele, von 1909 bis 1924 lehrte er an der Wiener Musikakademie.

Bereits 1882 hatte er gemeinsam mit seinem Bruder Eduard das Rosé-Quartett gegründet, das erstmals 1883 in Wien auftrat, zahlreiche internationale Tourneen unternahm und - nach mehrmaligem Wechsel - schließlich in der Besetzung Arnold Rosé, Paul Fischer, Anton Ruzitska und Friedrich Buxbaum unter seiner Leitung Weltruhm erlangte.

Rosé war ab 1902 mit einer Schwester Gustav Mahlers, Justine (1868–1938), verheiratet. Sein Sohn Alfred (1902–1975) war Pianist, Dirigent, Komponist; seine Tochter Alma (1906–1944) war ebenfalls Geigerin und Leiterin des berühmten Walzermädeln-Orchesters. Nach dem "Anschluss" Österreichs wurden die jüdischen Künstler mundtot gemacht, auch die Wiener Philharmoniker stellten bereits sechs Tage nach Hitlers Einmarsch Arnold Rosé und ihre übrigen jüdischen Mitglieder außer Dienst und pensionierten sie im Juli 1938 zwangsweise. Rosé konnte nach London flüchten, wo er er noch an der Austrian Academy mitarbeitete und mit seinem Quartett auftrat; das letzte öffentliche Konzert fand 1945 statt. Er starb als gebrochener Mann am 25. 8. 1946 in London. Seine Stradivari-Geige aus 1718 konnte von seiner Tochter vor den Nationalsozialisten gerettet werden und gelangte zunächst über den Atlantik, ehe sie nach Europa heimkehrte. 2006 gelang es der Österreichischen Nationalbank, diese Violine für ihre Sammlung wertvoller alter Streichinstrumente zu erwerben: Als Leihgabe an Benjamin Schmid erklingt sie heute bei Konzerten der Wiener Philharmoniker.

Arnolds Tochter Alma wurde 1943 in Dijon verhaftet und via das berüchtigte Anhaltelager Drancy ins KZ Auschwitz-Birkenau gebracht; sie war dort Dirigentin des Orchesters weiblicher Gefangener (Mädchenorchester) und kam am 5.April 1944 ums Leben.

Das Grabmal von Justine, Arnold und Alma Rosé befindet sich auf dem Grinzinger Friedhof (Gruppe 20, Reihe 5, Nummer 6); an Arnolds ehemaligen Wohnhaus in Wien 19, Pyrkergasse 23, wurde 1976 eine Gedenktafel enthüllt.

Quellen#

  • AEIOU
  • Österreichisches Biographisches Lexikon


Redaktion: I. Schinnerl


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