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Die Rossauerkaserne#

Rossauerkaserne– Foto P. Diem
Rossauerkaserne

Die Kasernein Wien 9 hieß ursprünglich Kronprinz Rudolf- Kaserne. Obgleich als Defensionskaserne vor allem gegen innere Unruhen errichtet, sollte sie mit der Franz-Josephs-Kaserne (heute etwa Postsparkasse und Umgebung), und dem Arsenal ein Festungsdreieck bilden. Im Handbillett, das die Schleifung der Festungsmauern bestimmte, schrieb Kaiser Franz Joseph 1857: "… und hat diese Kaserne 80 Wiener Klafter (ca. 150 m) von der Augarten-Brücke abwärts entfernt … zu liegen zu kommen." Sie wurde jedoch oberhalb dieser auf dem Areal Schlickplatz 6, Maria-Theresien-Straße 21-23, Türkenstraße 22 und 22a, Roßauer Lände 1 errichtet. 1864 erfolgte der Baubeginn, nach Plänen von Oberst Karl Pilhal und Major Karl Markl, 1870 zogen die ersten Truppen ein. Auf 30.000 Holzpfählen in der Schwemmschotterzone errichtet, besitzt die Rossauer Kaserne eine Gesamtlänge von 270 m und eine Breite von 140 m. Mit ihren acht Türmen und drei Höfen ist sie ein Spätwerk des romantischen Historismus. Die romantische Seite des Sichtziegelbauwerks wird durch die Turm- und Zinnenmotive betont, die realistische durch kasemattenartige Geschützstände beiderseits der Hauptportale in Ost und West. Die Kaserne bot Platz für 2.400 Soldaten und 390 Pferde, sowie Wohnungen für 99 Offiziere und 43 für Familien von Unteroffizieren. Im Zweiten Weltkrieg war die Anlage des Flakturmes 3 in der Rossauer Kaserne geplant, danach erhielten Einheiten der österreichischen Polizei das durch Bombenangriffe schwer getroffene Objekt zum Wiederaufbau. Nun befindet sich im Trakt an der Roßauer Lände das Bundesministerium für Landesverteidigung, den mittleren Trakt, unter dem eine Tiefgarage gebaut wurde, nutzt die Gemeinde Wien und im Trakt am Schlickplatz sind Dienststellen der Bundespolizeidirektion Wien (Wega, Verkehrsabteilung, Verkehrsleitzentrale) und des Bundesministeriums für Inneres (u.a. Cobra-Einsatzkommando und Entminungsdienst) untergebracht. Im Haupttrakt befindet sich die über zwei Geschoße reichende Kapelle "Zur hl. Elisabeth". 2011 ist unter der Kaserne eine Garage für 470 Autos geplant.

Quelle#

Alfred Wolf: 9 Wege im 9. (Manuskript, im Druck)