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Schlosser, Julius Alwin Ritter von#

* 23. 9. 1866, Wien

† 1. 12. 1938, Wien


Kunsthistoriker


Schlosser Julis Uni Arkaden
Büste von Josef Thorak
Universität Wien, Arkadenhof
© Rainer Lenius
Julius Alwin Ritter von Schlosser wurde am 23. September 1866 als Sohn eines Militärindententen in Wien geboren.

Er studierte von 1884 bis 1887 an der Universität Wien zunächst Philologie und dann Kunstgeschichte und war von 1887 bis 1889 unter Theodor v. Sickel Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung.

1988 promovierte er zum Dr. phil, 1889 wurde er 'Kustos-Adjunkt' an der Münz-, Medaillen- und Antikensammlung des Kunsthistorischen Hofmuseums. Hier wurde er 1893 zum Kustos ernannt und 1897 zum Leiter der dortigen Sammlung von Waffen und kunstindustriellen Gegenständen bestellt.

1892 habilitierte er sich für neuere Kunstgeschichte und wurde 1905 zum außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Universität Wien ernannt.

1913 wurde er Hofrat, 1922 ordentlicher Universitätsprofessor und Vorstand der 2. Kunsthistorischen Institus der Universität Wien.

Von Julis Schlosser wurden die am kunsthistorischen Museum die wissenschaftlich noch nicht bearbeiteten Sammlungen (v.a. Bronzen und Musikinstrumente) erstmals systematisiert und kategorisiert.

Sein größtes Verdienst war wohl die Erschließung der Quellenkunde und -kritik als kunstwissenschaftliches Instrumentarium: zu diesem Thema entstand 1924 sein Hauptwerk "Die Kunstliteratur".


Ein zweiter Wirkungsbereich lag auf universitärem Gebiet: er gehörte mit Franz Wickhoff, Alois Riegel und Max Dvořák zur Gründergeneration der Wiener Schule der Kunstgeschichte.

Sein Hauptwerk "Die Wiener Schule der Kunstgeschichte" erschien 1934, außerdem verfasste Julius Schlosser unter dem Pseudonym O. Hammer auch einige belletristische Werke.

Julius Schlosser wurde 1909 korrespondierendes und 1914 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften.


Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof (Gr.30D/1/5) und ein Büste von Josef Thorak im Arkadenhof der Universität Wien. Im 21. Wiener Bezirk ist eine Gasse nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)#

  • Die Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance, 1908
  • Die Geschichte der Porträtbildnerei in Wachs, 1911
  • Die Kunstliteratur, 1924
  • Künstlerprobleme der Frührenaissance, 2 Bände, 1933/34
  • Die Wiener Schule der Kunstgeschichte, 1934

Literatur#

  • E. Lachnit, J. von Schlosser, in: Altmeister moderner Kunstgeschichte, herausgegeben von H. Dilly, 1990

Quellen#

  • AEIOU
  • Universität Wien
  • Österreichisches Biographisches Lexikon
  • F. Czeike: Historisches Lexikon Wien
  • 625 Jahre Universität Wien



Redaktion: R. Lenius, I. Schinnerl


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