Schoeller-Bleckmann#
Traditionsreiches niederösterreichisch-steirisches Stahlunternehmen. 1862 erwarb der Wiener Großhändler Alexander von Schoeller die Theresienhütte in Ternitz, im gleichen Jahr kaufte der Industrielle Johann Heinrich August Bleckmann ein Hammerwerk in Mürzzuschlag, 1924 wurden beide Firmen zur "Schoeller-Bleckmann Stahlwerke AG" verbunden.
Wie im 1. Weltkrieg erlebten die Werke auch während des 2. Weltkriegs einen starken Aufschwung; 1946 wurde Schoeller-Bleckmann verstaatlicht (Verstaatlichung). 1975-87 war das Unternehmen in die Vereinigten Edelstahlwerke (VEW) eingegliedert und verlor in dieser Phase stark an Kapazität. 1990 wurde Schoeller-Bleckmann in den Konzern der Austrian Industries AG eingefügt und nach dessen Auflösung direkt der ÖIAG (Österreichische Industrieholding AG) angegliedert. Im Zuge des ÖIAG-Privatisierungsprogramms wurde Schoeller-Bleckmann in mehrere operative Einheiten geteilt und 1993-95 verkauft.
Die größten dieser Nachfolgeunternehmen sind die Schoeller-Bleckmann Edelstahlrohr AG mit Sitz in Ternitz, einem weltweiten Konzernumsatz von 1 Milliarde Schilling (1998), 430 Mitarbeitern und einer Exportrate von 95 % (seit 1999 zu 75 % im Besitz der spanischen Tubacex S. A.) sowie die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ebenfalls mit Sitz in Ternitz; letztere wurde 1995 von der Berndorf AG übernommen und notiert seit 1997 an der europäischen Wachstumsbörse EASDAQ in Brüssel. Sie stellt Produkte für die Richtbohrtechnologie nach Erdöl und Erdgas her und konnte 1998 mit 620 Mitarbeitern weltweit einen Konzernumsatz von 1,4 Milliarden Schilling erzielen.
Literatur#
- H. Brenner, W. Nagele und A. Pühringer, Im Schatten des Phönix. Höhen und Tiefen eines dominierenden Industriebetriebs und deren Auswirkungen auf die Region, 1993
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