Schroffner, Johann#
1891 - 14. April 1940
Johann Bapist Schroffner stammte aus Thalgau, wo er nach seiner Priesterweihe 1915 und mehreren Kooperatorstellen im Land Salzburg auch von 1931 bis 1936 als Pfarrer wirkte. 1936 erfolgte nach Unstimmigkeiten mit dem Ordinariat seine Versetzung nach Oberndorf bei Kitzbühel (Diözese Salzburg). Nach einigen regimekritischen Bemerkungen wurde Pfarrer Schroffner wegen staatsfeindlicher Äußerungen am 10. 8. 39 in das Konzentrationslager Dachau überführt.
Am gleichen Tag schrieb Dr. Burg von der Gestapo Salzburg an das fürsterzbischöfliche Ordinariat: "ich erwarte Mitteilung, welche kirchendisziplinarischen Maßnahmen gegen Schroffner getroffen werden."
Das f.e. Ordinariat bedauert in der Antwort vom 17. 8. 1939 sehr, dass er (Pfarrer Schroffner) sich zu solch ungebührlichen und taktlosen Äußerungen hinreißen ließ. Vielleicht hängt dies weniger mit einer regimefeindlichen Geisteshaltung als mit seinem etwas sonderbaren Charakter zusammen.(…) Es bedarf keiner besonderen Erklärung, dass das f.e. Ordinariat unbedingt für die loyale, staatstreue Haltung gegenüber dem legitimen Regime eintritt und eine gleiche Haltung auch von der Geistlichkeit erwartet und verlangt. (…) Die Stelle wird … mit einem anderen Herrn besetzt, was … die Enthebung des bisherigen Expositus nach sich zieht…
Von Dachau wurde Pfarrer Schroffner ins KZ Buchenwald verbracht, wo der berüchtigte SS-Hauptscharführer Martin Sommer (vgl. Eugen Kogon: Der SS-Staat) ihn persönlich misshandelte und mit einer Injektion ermordete.
THALGAU / SALZBURG, FRIEDHOF
Quelle: Dietfried Olbrich
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