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Seidel, Hans#

* 14. 10. 1922, Wien


Wirtschaftswissenschaftler


Hans Seidel wurde am 14. Oktober 1922 in Wien geboren.

Er absolvierte ein Studium an der Hochschule für Welthandel. Von 1946 bis 1980 war er am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) tätig, als Referent, wissenschaftlicher Koordinator und schließlich Leiter des Instituts. (Hans Seidel ist dem Wifo heute noch als Konsulent verbunden und erhielt 2006 die Ehrenmitgliedschaft).


Von 1981 bis 1983 wechselte er von der Wissenschaft in die Politik und amtierte als Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen unter Finanzminister Herbert Salcher in der SPÖ-Alleinregierung von Bundeskanzler Kreisky. Er arbeitete u.a. Vorschläge zur Budgetsanierung aus und entwarf die sogenannten "Seidel-Formel", wonach die Staatsverschuldung maximal 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen sollte).


Anschließend leitete er bis 1990 das Institut für Höhere Studien (IHS).


Hans Seidel arbeitete überdies beim Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington, war österreichischer Vertreter im Economic Policy Committee der OECD sowie Vorsitzender des Economic Committee der EFTA. Darüber hinaus ist er Honorarprofessor der Universität Wien.


Er gilt als einer der Vordenker der österreichischen Wirtschaftspolitik und Berater sowie Unterstützer der österreichischen Sozialpartnerschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

In seinen Arbeiten zur empirischen Wirtschaftsforschung behandelt Seidel Themen der Konjunkturforschung, Regionalforschung, Industriepolitik, Finanzpolitik und der Wirtschaftsgeschichte.

Mit dem mehr als 600 Seiten umfassenden Werk "Österreichs Wirtschaft und Wirtschaftspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg" (Manz Verlag, 2005) leistete er einen wesentlichen Beitrag zur Dokumentation und Analyse der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.


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