Wallfahrtskirche Sonntagberg#
Abt Benedikt I von Seitenstetten ließ im Jahre 1440 eine dem Erlöser (Salvator) geweihte Kapelle erbauen. Um 1448 erfolgte der Anbau einer Dreifaltigkeitskapelle. 1490 entstand hier eine spätgotische Kirche. In den Jahren 1706–1732 wurde von Jakob Prandtauer (1660-1726) und Joseph Munggenast (1680-1741) das heutige Gotteshaus erbaut. Hochaltar (1755) und Kanzel (1757) stammen von Melchior Hefele (1716-1794), die Altarplastiken (1752–56) von Jakob Schletterer(1699-1774) und die Deckenfresken von Daniel Gran (1694–1754). Die 1774–76 von Franz Xaver Christoph (1733-1793) gebaute Orgel ist eine der bedeutendsten spätbarocken Orgeln Österreichs. Die Kirche ist der heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Das Gnadenbild aus dem Jahr 1614, der sogenannte "Sonntagberger Gnadenstuhl", geht auf mittelalterliche Vorbilder zurück. Eine sehr bekannte Darstellung dieser Art stammt von Albrecht Dürer. Ab dem 17. Jahrhundert war der Sonntagberg eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten Österreichs. Eine Spezialität dieser Wallfahrt sind die Sonntagberger Fraisensteine (ovale Tafeln aus gebranntem Ton, versehen mit einer reliefartigen Darstellung des Gnadenstuhles), die vor allem im 18. und 19. Jahrhundert ausgegeben wurden und als heilkräftig galten. Im Jahre 1964 wurde der Kirche von Papst Paul VI. der Titel einer päpstlichen Basilica minor verliehen.
Alle Fotos: P. Diem