Steireranzug#
Grauer Lodenanzug mit grünen Aufschlägen am Rock und grünen Lampassen an den Hosennähten.
Als in Anlehnung an die Berufs- und Standeskleidung der Jäger im Steirischen Salzkammergut (und in den steirischen Eisenwurzen) entwickelter Trachtenanzug erfreute er sich bereits im 19. Jahrhundert als Jagd-, Sommerfrischen- und Gesinnungsmode der Aristokratie großer Beliebtheit und fand so Eingang in das Bürgertum.
Nach dem 1. Weltkrieg verbreitete sich der Steireranzug mit der zeitgenössischen Trachtenbegeisterung über fast alle Bundesländer. Im Ständestaat gefördert, wurde der Steireranzug nach 1945 in konservativen Kreisen zur "österreichischen Bundestracht" schlechthin.
In der Umgangssprache blieb der Steireranzug Synonym für eine Reihe von "Landesanzügen" anderer Bundesländer. Als Mittel zur Förderung der Landesidentität in den 20er Jahren (Kärnten, Salzburg) und in den Nachkriegsjahrzehnten (Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol, Burgenland, Vorarlberg) kreiert, erreichten diese Neuschöpfungen trotz offizieller Empfehlungen nur in wenigen Fällen eine ähnliche Durchsetzungskraft. Gegenwärtig sind modische Varianten des Steireranzugs in ganz Österreich verbreitet.
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