Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Benediktinerstift St. Lambrecht#

Stiftskirche
Innenansicht der Stiftskirche
© IMAGNO/Gerhard Trumler

Das Stift St. Lambrecht ist ein Kloster der Benediktiner (OSB) in Sankt Lambrecht.

Um 1066 wurde eine "Kirche des hl. Lambert im Walde" erstmals erwähnt; an deren Stelle wurde um (ca.) 1076 von Markgraf Markward von Eppenstein ein Kloster errichtet und von dessen Sohn Herzog Heinrich III. erweitert und vollendet. (Es ist nicht bekannt, aus welchem benediktinischen Mutterkloster die ersten Mönche kamen.)

Im 12. Jahrhundert wurde die Stiftskirche durch eine romanische Basilika ersetzt, die 1160 geweiht wurde (und schon damals beinahe die Größe der heutigen Stiftskirche erreichte.)

Um 1157 wurde von den St. Lambrechter Benediktinern die Kirche in Mariazell gegründet; diese wird heute - nach einer Unterbrechung von 1949 bis 1992 - auch wieder von St. Lambrecht betreut. Bald nach der Gründung des Klosters entstand eine Handschriftensammlung; sie ist durch zwei Verzeichnisse aus dem 12. und 13. Jahrhundert dokumentiert.

Die Stiftskirche ist die "Hauptkirche" des Benediktinerklosters St. Lambrecht: die heutige Kirche ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche (78 m lang) mit romanischen Fundamenten und Zweiturmfassade; sie besitzt gotische Fresken (spätes 14. und frühes 16. Jahrhundert), ein Renaisance-Portal (von Stiftsbaumeister Domenico Sciassia), einen 3-geschossigen Stuckmarmor-Hochaltar (1632), eine reich geschmückte Kanzel (1731-32) und eine Sakristei. Außerdem gibt es im Stift noch die 1424 erbaute gotische Peterskirche mit drei wertvollen Flügelaltären.

Unter Kaiser Josef II. wurde das Kloster 1786 aufgehoben und 1802 durch Kaiser Franz II. (I.) wiedererrichtet. 1835 wurden Gymnasium und Sängerknabenkonvikt wiedererrichtet, der bis 1932 bestand. 1938 wurde das Stift von den Nationalsozialisten enteignet und war von 1942 bis 1945 ein Außenlager des KZ Mauthausen. Der Konvent übersiedelte nach Mariazell und kehrte 1946 in das Stift zurück.

Heute verwaltet und bewirtschaftet das Kloster insgesamt rund 4.000 ha land- und forstwirtschaftlichen Besitz und betreibt eine "Schule des Daseins", ein Seminarzentrum mit geistlicher und kreativer Richtung und einer Managementschule.

Im Rahmen einer Stiftsführung können der Prälatensaal (mit den Portraits von Stiftern und Äbten), die kunsthistorische Sammlung, die volkskundliche Sammlung und das Vogelmuseum (die Vogelsammlung von Blasius Karl Hanf) besichtigt werden und man bekommt einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Stiftes.

Der Stiftsgarten St. Lambrecht – seit 2004 "Garten des Heile(n)s" genannt - ist eine wunderschöne Anlage mit einem Pavillon in der Mitte. Er wurde Mitte des 17. Jahrhunderts nach Plänen des Admonter Hofgärtners Hans Strudl und des Stiftsbaumeisters Domenico Sciassia angelegt. Heute wird der Garten im Rahmen des sozialen Arbeitsprojekts Domenico von durchschnittlich 8 bis 11 sozial benachteiligten Personen gepflegt und bewirtschaftet: die Ernte wird verkauft oder weiterverarbeitet (zu Marmeladen, Säften u.ä.), die im Stiftsshop verkauft werden.

Weiterführendes#