Telekommunikationsentwicklung in Österreich#
Auf den seit dem 19. Jahrhundert gewonnenen elektrotechnischen Erkenntnissen basierende Formen leitungsgebundener oder -unabhängiger gegenseitiger Nachrichtenübermittlung. Auf dem Gebiet des Fernmeldewesens wirkte Österreich bahnbrechend. 1845 eröffnete Andreas von Baumgartner die erste österreichische Telegraphenlinie (Wiener Nordbahnhof-Floridsdorf), 1847 wurde die erste große Überlandverbindung auf dem europäischen Festland (Wien-Brünn-Prag) errichtet. 1852 wurden die Telegraphenämter der Postdirektion unterstellt. Das Telefon, 1881 in Wien mit 154 Teilnehmern eingeführt (Netz in Graz 1882, in Linz 1885), erfuhr durch die Überlandleitung Wien-Brünn 1886 eine wesentliche Erweiterung und wurde 1895 verstaatlicht.
Rund 100 Jahre lang blieb das Telefonwesen der staatlichen Verwaltung unterstellt; in dieser Zeit erfolgte der allmähliche Aufbau eines flächendeckenden Telefonfestnetzes (1998: rund 4,2 Millionen Anschlüsse); in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die rasante Verbreitung des Mobiltelefons. 1996 erfolgte die Ausgliederung der Post und Telekom Austria AG (PTA) aus der Bundesverwaltung; im selben Jahr trat der erste konkurrierende Mobiltelefonnetzbetreiber auf den Markt; 1998 wurde der Geschäftsbereich Telekommunikation der PTA zur Tochtergesellschaft Telekom Austria AG, und im selben Jahr wurde ein weiteres Mobiltelefonnetz in Betrieb genommen sowie der Bereich des Telefonfestnetzes für neue Anbieter geöffnet. Die hoheitlichen Aufgaben des Fernmeldewesens nimmt nach der Gründung der PTA die Telecom Control Ges. m. b. H. wahr.
Im Zuge des Ausbaus des Telefons kam der Digitalisierung des Telefonnetzes, die 1985 begonnen und 2000 abgeschlossen wurde, besondere Bedeutung zu. Datenhöchstkapazitäten können mit dem digitalen Telefonnetz ISDN transportiert werden (1998: 152.000 Basis- und 4000 Multianschlüsse). Bei Mobiltelefonen liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld (2000: 4,2 Millionen Teilnehmer). Das Internet hatte 1998 in Österreich bereits mehr als 1 Millionen Benutzer.
Mittlerweile (Anfang 2018) nutzen über 7 Millionen Österreicher das Internet und rund 85 Prozent der Haushalte verfügen über einen Internetzugang und Breitbandverbindung. Die Internetnutzung ist sowohl vom Geschlecht als auch vom Alter abhängig. Der Anteil der Internetnutzer unter den Männern ist um 10 Prozent höher als bei den Frauen. Vor allem die jüngere Generation zwischen 14 und 29 Jahren ist aktiv im Internet unterwegs, während der Anteil der Internet-User mit zunehmenden Alter abnimmt.
Seit 1965 ist Österreich an einem internationalen System von Nachrichtensatelliten beteiligt, über das unter anderem die Ferngespräche nach Amerika übertragen werden. Von 244 Ländern, die telefonisch erreichbar sind, gehören 231 zum vollautomatischen Selbstwählverkehr.
Aufgrund der Vorteile von Telefax (seit 1981) ging die Zahl der Fernschreibanschlüsse (Telex) rasch zurück (1993: 10.003 Anschlüsse, 1995: 5390, 1998: 1203), ebenso hat sich die Zahl der Telegramme so verrignert, dass dieser Dienst eingestellt wurde.
Zudem ist die Anzahl der Festnetzt-Telefonanschlüsse kontinuierleich rückläufig.
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