Vereinigung der Österreichischen Industrie#
Industriellenvereinigung (IV)
Die Vereinigung der Österreichischen Industrie, kurz Industriellenvereinigung (IV) ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Industrie in der Rechtsform eines Vereines mit derzeit rund 4.200 Mitgliedern.
Die Organisation der IV setzt sich aus ehrenamtlich agierenden Funktionären und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen. Neben den neun eigenständigen Landesgruppen werden die IV-Mitglieder von der Bundesorganisation und dem Brüsseler Büro betreut.
Als Interessenvertretung verfolgt die Industriellenvereinigung das Ziel, die Vorhaben ihrer Mitglieder in Europa und Österreich gezielt und nachhaltig zu vertreten und den Industrie- und Arbeitsstandort Österreich und Europa zu stärken.
Die österreichische Industrie war und ist Vorreiterin in Sachen europäischer Integration. Daher orientiert sich die IV auch stark an der Agenda der Europäischen Union und ist als Mitglied des Europäischen Industrie- und Arbeitgeberverbandes und Sozialpartners BUSINESSEUROPE intensiv auf EU-Ebene tätig.
Geschichte der IV:
Am 18.11.1946 wurde erstmals eine Vereinigung österreichischer Industrieller gegründet; 1862 entstand mit dem Verein der Industriellen die erste überregionale industrielle Interessenvertretung Österreichs.
Die meisten der fast 600 regionalen, lokalen und branchenmäßigen Industrieorganisationen schlossen sich 1892 im Centralverband der Industriellen Österreichs (einem Verband der Verbände) und 1897 im Bund der österreichischen Industriellen (einem Verband einzelner Firmen) zusammen. Bereits diese Vorläuferorganisationen der heutigen Industriellenvereinigung basierten auf freiwilliger Mitgliedschaft, zum Unterschied von der Pflichtmitgliedschaft bei den Kammern
Diese drei Vereine ließen 1906 bis 1909 das Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz errichten, das zum Sitz der späteren Industriellenvereinigung wurde. 1911 wurde das Haus von Kaiser Franz Josef vor 500 Gästen feierlich eröffnet.
Der industrielle Club vertrat die Interessen der Groß- und Schwerindustrie, der Zentralverband der Industriellen Österreichs vertrat einzelne Fachverbände, und die Klein- und Mittelbetriebe fühlten ihre Interessen durch die Einzelmitglieder des Bundes Österreichischer Industrieller wahrgenommen
Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie vereinigten sich die drei Vereine zum Reichsverband der österreichischen Industrie, aus dem kurze Zeit später der Hauptverband der Industrie Österreichs wurde .
Der in der Zeit des Ständestaates gegründete Bund der Österreichischen Industriellen wurde nach dem Anschluss an Hitler-Deutschland aufgelassen.
1946 erfolgte die Neugründung als Vereinigung österreichischer Industrieller. Nachdem das Haus der Industrie den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden hatte, wurde es bis 1955 zum Sitz des Alliierten Rates - hier wurden die letzten und entscheidenden Verhandlungen für den Abschluss des Staatsvertrages abgehalten.
Seit dem Abzug der Alliierten ist das Haus wieder Sitz der Industriellenvereinigung.
Am 23. Mai 1996 beschloss die Vollversammlung der IV im Hinblick auf die internationalen Tätigkeiten und die gewandelte heimische Industrielandschaft eine Namensänderung des Verbandes in "Vereinigung der Österreichischen Industrie".
Präsidenten seit 1946:
1946–1960 | Hans Lauda (Veitscher Magnesitwerke AG, Wien) |
1960–1972 | Franz Josef Mayer-Gunthof (Vöslauer Kammgarnfabrik AG, Vöslau) |
1972–1980 | Hans Igler (Schoeller & Co, Wien) |
1980 | Fritz Mayer (ITT Austria GmbH, Wien) |
1980–1988 | Christian Beurle (Brau AG, Linz) |
1988–1996 | Heinz Kessler (Nettingsdorfer Papierfabrik AG, Nettingsdorf) |
1996–2004 | Peter Mitterbauer (Miba AG, Laakirchen) |
2004–2012 | Veit Sorger (Mondi AG, Wien) |
seit 2012 | Georg Kapsch (Kapsch AG, Wien) |
Historische Bilder zu Vereinigung der Österreichischen Industrie (IMAGNO)
Weiterführendes#
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