Volkszählung#
Ein erster Versuch einer Volkszählung ("Seelenkonskription") in den habsburgischen Ländern erfolgte 1753 durch die geistlichen und weltlichen Obrigkeiten. Wegen des wachsenden Widerstands von Adel und Kirche wurden nach 1769 keine vollständigen Volkszählungen mehr durchgeführt, sondern Konskriptionen mit Hauptaugenmerk auf die militärfähige männliche Bevölkerung. Nach dem Volkszählungsgesetz 1857 wurde nur die Volkszählung von 1857 durchgeführt. Das Gesetz von 1869 stellt den Beginn der modernen Volkszählung dar, nach dem sich die Volkszählungen von 1869, 1880, 1890, 1900 und 1910 richteten. Ab 1890 erfolgte die Auswertung durch die Statistische Zentralkommission mit Zählkarten und elektrischen Zählmaschinen. 1920 erfolgte eine "außerordentliche" Volkszählung, deren Ergebnisse aufgrund der raschen Vorbereitung unbrauchbar waren; die 1923 durchgeführte Zählung konnte mangels finanzieller Mittel aufgrund der schlechten Lage der Staatsfinanzen nur unvollständig ausgewertet werden. 1934 fand wieder eine ordentliche Volkszählung statt.
Seit 1951 gibt es Volkszählungen im Zehnjahresrhythmus. Ermittelt werden Zahl und Aufbau der Wohnbevölkerung. Auch die Aufteilung der Nationalratsmandate auf die Wahlkreise und die Aufteilung von Steuereinnahmen auf Länder und Gemeinden im Finanzausgleich beruhen auf den Volkszählungen.
Das Registerzählungsgesetz BGBl. I Nr. 33/2006 vom 16. März 2006 stellt eine Zäsur in der Geschichte der Volkszählungen in Österreich dar. Mit Stichtag 31.10.2011 werden die Informationen erstmals nicht von den Bürgern eingeholt, sondern den vorliegenden Verwaltungsregistern entnommen. 2006 fand eine Probezählung statt, die die Basis für die folgenden "Mini-Registerzählungen" bildete, deren Ergebnisse jährlich für den Finanzausgleich verwendet werden.
Die Ergebnisse der Volkszählungen werden von Statistik Austria publiziert.
Web-Links:#
- Statistik Austria – Volkszählung
Weiterführendes#
Interessant wären auch für ein Lexikon die Ergebnisse der Volkszählung 2011( Gesamt und nach Bundesländern); bei Statistik austria habe ich nur Ergebnisse der Probezählung 2006 gefunden, vielleicht suche ich da falsch, es scheint aber dennoch sinnvoll, auch im AF die Zahlen darzustellen..
-- Glaubauf Karl, Samstag, 31. Dezember 2011, 11:31