Schnell, gut, scharf , relativ kalorienarm, weil fettfrei (außer Parmesan, aber das zählt nicht), ideal passend zu Chianti – und schafft einem Vampire sowie Nachbarinen vom Hals, die keinen Knofel mögen. Außerdem mit einem Minimum an Geschirr (Abwasch!) zu machen.
Zutaten (für 2mal Mittagessen):
Spaghettihemd (das mit den alten Flecken, die nicht rausgehen)
1 Fasche Chianti
viel FRISCH GERIEBENER Parmesan
17 Deka Spaghetti (pro Mittagessen)
1 Dose Tomaten (Hofer)
3 große Knoblauchzehen, je nach Einsamkeitssehnsucht auch mehr
1 große Handvoll Kräuter, entweder fertige italienische Kräutermischung (vom Hofer) oder je zur Hälfte Basilikum, Oregano und Thymian (sog. 150 % Mischung)
1 große Messerspitze Peperoncini (Vorsicht ätzend! Zum Löschen sind größere Mengen Chianti notwendig.)
KEIN Öl!
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Flasche Chianti öffnen (mind. 1 Stunde lüften)
Großen Spaghettiteller im Rohr aufwärmen
Dose Tomaten samt Saft in ein Reindl stürzen, mit dem Erdäpfelstampfer zerdrücken, Knoblauchzehen hineinpressen, Kräuter dazugeben, sehr wenig salzen, aber tüchtig pfeffern, Messerspitze Peperoncini dazugeben. Langsam zum Köcheln bringen. Dann einen großzügigen Schuss Chianti dazugeben.
Den Kartoffelstampfer und die Knoblauchpresse sofort warm abspülen: weil diese Gegenstände nicht mit Fett in Berührung gekommen sind, sind sie auf diese Weise auch schon abgewaschen.
JETZT ERST viel Wasser (mind. 2 Liter) aufstellen. Sobald das Wasser kocht, eine gute Handvoll Salz dazugeben. KEIN Öl ins Wasser!
Spaghetti ins kochende Salzwasser geben: Sternförmig so verteilen, dass sie nicht zusammenpicken. Das schnelle Unterswasserdrücken ist wichtig, damit sie gleichmäßig kochen; es geht am besten mit einer Gabel.
Merke: Sauce wartet auf die Spaghetti! Das ist eine Hl. Grundregel der ital. Küche.
Ab ca. Minute 4 und pro weitere Minute einen großen Esslöffel Spaghettiwasser in die köchelnde, also eindickende Sauce geben. So wird sie gesalzen und durch die Stärke pickt sie viel besser an den Nudeln.
Bei Minute 8 das Spaghettihemd anziehen. Bei Minute 9 den Chianti einschenken.
Sobald die Spaghetti al dente sind, abseihen, auf den heißen Teller kippen, Sauce und geriebenen Parmesan drüber.
Am 2. Tag ist die Sauce noch besser!
Ergänzung: Das Nudelwasser
Ein essentieller Bestandteil des Spaghettikochens ist das Nudelwasser. Ergänzend zwei Tipps zum Umgang mit diesem:
1. Nudelwasser NIE in die Abwasch (Spüle) schütten
Die gebräuchliche Methode ist ja die, das Nudelwasser samt den fertiggekochten Nudeln durch ein Sieb in die Abwasch (Spüle) zu schütten. Das kann schwerwiegende oder zumindest sehr lästige Folgen haben, besonders wenn der Abfluß (wie bei unserer Küche) wenig Gefälle hat. Der Grund ist die Stärke im Wasser. (Die - unkomplizierte - Chemie dahinter kann man einfach googeln). Der Abflußrohr kann sich zusetzen und zu einer besonders hartnäckigen Verstopfung führen - nicht schon bequem im Syphon, sondern richtig gemein "weiter hinten". Da ist dann auch mit der Saugglocke oder dem Druckluftapparat nichts mehr zu machen. (Es hilft dann nur die "Druckwassermethode", für die man einen Helfer und bittere Erfahrung braucht, um eine Überschwemmung der Küche zu vermeiden).
Seit ich draufgekommen bin, dass es tatsächliche das bisher als "harmlos" angesehene Nudelwasser war, das zu den ständigen Verstopfungen geführt hat, wird bei uns das Nudelwasser in einen in die Abwasch gestellten Kübel geschüttet. Nach dem Abkühlen wird das Nudelwasser dem Klo anvertraut - gefahrlos, weil dieses ein viel dickeres Abflußrohr hat als die Abwasch (20 cm statt nur 4 cm Durchmesser).
2. Nudelwasser mehrfach verwenden
Nicht nur aus Gründen der Sparsamkeit ist es nützlich, Nudelwasser mehrfach (2- bis 3mal) zu verwenden. Gespart werden Wasser und Salz, naja ... wichtiger ist aber, dass das Wasser immer "besser" wird. Die darin gekochten Nudeln verbinden sich geradezu lustvoll mit der Sauce.
Unhygienisch? Mitnichten. Das Nudelwasser hat ja etliche Minuten gekocht und ist um Größenordnungen mit weniger Bakterien oder Pilzsporen behaftet als frisches Wasser. Wenn man es nicht zu lange "lagert" wird auch keine Gärung o. ä. eintreten, eben weil es sozusagen desinfiziert ist.
-- Lechner Peter, Samstag, 17. Mai 2014, 22:47