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vom 02.06.2020, aktuelle Version,

Agnes von Waiblingen

Markgräfin Agnes, Gemahlin Leopolds  III., Tochter Kaiser Heinrichs  IV. (Ausschnitt aus dem Babenberger-Stammbaum, Stift Klosterneuburg)

Agnes von Waiblingen (* Ende 1072; † 24. September 1143 in Klosterneuburg) aus der Familie der Salier war Herzogin von Schwaben und Markgräfin von Österreich.

Sie war die zweite Tochter des Salier-Kaisers Heinrich IV. und der Bertha von Turin. Ihr Bruder war Kaiser Heinrich V. Den Namen hatte sie von Agnes von Poitou, ihrer Großmutter.

Ehe mit Friedrich I.

Als Siebenjährige wurde sie am 24. März 1079 mit dem ersten Staufer-Herzog Friedrich I. von Schwaben verlobt. Ihr Vater Heinrich IV. wollte Friedrich, einen seiner wichtigsten Mitstreiter, durch diese Verlobung und durch die gleichzeitige Erhebung Friedrichs zum Herzog von Schwaben eng an sich binden. Agnes wurde Stammmutter der Staufer, die später ihren Anspruch auf die deutsche Königskrone mit der Abstammung von den Saliern begründeten.

Neben den Söhnen Herzog Friedrich II. und Konrad III. ist eine Tochter Gertrud nachweisbar, die Hermann von Stahleck heiratete. Eine weitere Tochter soll Bertrada (Berta von Boll) sein.[1] Diese und weitere Angaben über Kinder, die Hansmartin Decker-Hauff aufgrund von ihm gefälschter Lorcher Quellen machte, haben sich als Phantasieprodukte erwiesen.[2]

Ehe mit Leopold III.

Nach dem Tode Friedrichs 1105 wurde sie durch ihren Bruder, den späteren Kaiser Heinrich V., 1106 mit dem Babenberger Markgraf Leopold III. von Österreich verheiratet. Dies war der Dank dafür, dass sich Leopold im Herbst 1105, als sich Heinrich gegen seinen Vater Kaiser Heinrich IV. erhoben hatte, zusammen mit seinem Schwager Herzog Boriwoy von Böhmen fahnenflüchtig von der Seite Heinrichs IV. auf die von dessen Sohn schlug. Dadurch wurde die Lage des alten Heinrichs aussichtslos, er musste fliehen und starb 1106 als Gejagter in Lüttich.[3] Durch Agnes wurde eine enge Beziehung zwischen Staufern und Babenbergern begründet.

Die über dreißig Jahre alte Agnes soll weitere achtzehn Kinder geboren haben. Möglicherweise stammen einige dieser Verbindung zugesprochene Kinder tatsächlich aus ihrer ersten Ehe bzw. der ersten Ehe von Leopold. Namentlich bekannt aus ihrer zweiten Ehe sind folgende Kinder:

∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
  • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
∞ 1140 Vladislav II., 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172), † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
  • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
  • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)

Begraben ist sie ebenso wie ihr zweiter Mann Leopold III., der später heiliggesprochen wurde, in einer Gruft unter dem ehemaligen Kapitelsaal des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg, der heutigen Leopoldskapelle mit dem Verduner Altar. Links neben dem Gitter der Kapelle führt eine Treppe hinunter in die öffentlich nicht zugängliche Gruft.[4]

Im Jahr 1894 wurde in Wien-Döbling (19. Bezirk) die Agnesgasse nach ihr benannt. 2009 wurde der ehemalige Welfenplatz südlich des Stifts in Hohenstaufenplatz umbenannt und eine Stauferstele eingeweiht, die an Agnes erinnert.[5]

Einzelnachweise

  1. Heinz Bühler: Zur Geschichte der frühen Staufer, in: Walter Ziegler (Hrsg.): Hohenstaufen. Stauferforschungen im Stauferkreis Göppingen, Göppingen 1977, S. 1–44, hier S. 30–35
  2. Klaus Graf: Staufer-Überlieferungen aus Kloster Lorch. In: Sönke Lorenz u. a. (Hrsg.): Von Schwaben bis Jerusalem. Facetten staufischer Geschichte. Sigmaringen 1995, S. 209–240 (online); Tobias Weller: Auf dem Weg zum „staufischen Haus“. Zu Abstammung, Verwandtschaft und Konnubium der frühen Staufer. In: Hubertus Seibert, Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der Staufer und das Reich (1079–1152). Ostfildern 2005, S. 41–63, hier S. 56–63.
  3. Floridus Röhrig: Das Leben des heiligen Leopold, in: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Babenberger und Staufer, Göppingen 1987, S. 69–83, hier: S. 72
  4. Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
  5. Stauferstele Klosterneuburg auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
Commons: Agnes von Waiblingen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Klosterneuburger Altar ("Verduner Altar"), Vorderseite, 12. Jahrhundert, Stift Klosterneuburg, Niederösterreich Eigenes Werk Effi Schweizer
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Klosterneuburg - Stauferstele am Nordportal des Stifts auf dem Hohenstaufenplatz Selbst fotografiert (Komitee der Stauferfreunde) Geak ( Diskussion )
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Markgräfin Agnes, Gattin Markgraf Leopold III. (Babenberger Stammbaum, Stift Klosterneuburg) http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.history.gtour.babenb/000388.htm Hans Part
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Stift Heiligenkreuz ( Niederösterreich ). Brunnenhaus: Babenberger Fenster ( ca.1290 ), mit Mitgliedern der Babenberger Familie: Agnes von Waiblingen, Frau von Leopold III, Markgrafen von Österreich. Eigenes Werk Wolfgang Sauber
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Originalstatue der Agnes von Waiblingen im Stift Klosterneuburg in Niederösterreich Eigenes Werk Dieses Foto wurde von Karl Gruber (K@rl) erstellt und unter nachfolgend aufgeführter Lizenz veröffentlicht. Das Bild kann frei verwendet werden, wenn die weiteren Lizenzbestimmungen eingehalten werden . Wenn die Lizenz eine Namensnennung erfordert, so soll diese in der Form Wikimedia Commons/KarlGruber erfolgen. Genaueres unter Beschreibung der richtigen Lizenz Datei:Stift Klosterneuburg 8527.jpg