Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 17.10.2019, aktuelle Version,

Alexander Graf (Architekt)

Alexander Graf (* 22. Dezember 1856 in Wien; † 11. Juni 1931 ebenda) war ein österreichischer Architekt des Späthistorismus.

Leben

Das Stadttheater in Aussig, heute Ústí nad Labem

Graf wurde 1856 als Sohn des Wiener Zuckerbäcker Alexander Graf (1859–1899) und dessen Ehefrau Karoline (geb. Marksteiner; † 1885) geboren.[1] Er studierte von 1873 bis 1881 an der Technischen Hochschule Wien Architektur bei Heinrich Ferstel und Karl König.[2]

Das Kaiser-Jubiläums-Stadttheater in der „Leipziger Ilustrierten“ (1899)

Ab 1881 war er als Architekt im Büro Fellner & Helmer tätig, bevor er nach einer einjährigen Studienreise nach Italien im Jahr 1888 als selbständiger Architekt in Wien niederließ. Erste Aufträge waren Villen und Wohnhäuser in Wien und Meran. Dabei ließ sich Graf vom Späthistorismus leiten. Rasch erlangte er große Bekanntheit als er den Auftrag für den Bau des Kaiser-Jubiläums Stadttheater erhielt. Die Jury hatte sich zwar zu Gunsten des Projekts von Grafs ehemaligem Arbeitgeber Fellner & Helmer entschieden, der Bauträger, ein Verein, beauftragte aber dennoch Graf mit der Ausführung, allerdings unter der Auflage, mit einem zweiten Architekten zusammenzuarbeiten. Graf wählte dafür den ehemaligen Mitarbeiter im Büro Fellner & Helmer Franz Freiherr von Krauß. Die mit dem Auftrag verbundene Bekanntheit verhalf Graf in der Folge zu Aufträgen zur Ausführung einer Reihe von Stadttheatern im neobarocken Stil, aber auch von Wohnhäusern und Villen.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg gelang es Graf kaum noch Aufträge zu akquirieren und er gerät in finanzielle Notlage. Erst als sich die Gemeinde Wien in den 1920er-Jahren um die Errichtung von Wohnhausanlagen kümmerte, besserte sich Grafs Situation. In den Jahren 1924 bis 1929 konnte er drei Wohnhäuser für die Gemeinde errichten. Ende der 1920er-Jahre erkrankte Graf schwer und konnte kaum noch arbeiten. In einem Schreiben aus dem Jahr 1929 an den Stadtrat bat die Genossenschaft der bildenden Künstler um die Gewährung einer „fortlaufenden Gnadengabe oder Ehrenpension“ für den „seit geraumer Zeit fast arbeitsunfähig“ gewordenen Architekten.[1]

Werke

Die „Schwalbenvilla“ in Meran, später in Villa San Marco umbenannt
  • um 1893: Wohnhaus, Waisenhausgasse, Wien (heute Boltzmanngasse; mit Max Schindler von Kunevale)
  • 1893–1895: Villa Angerer, Angererweg 77, Pörtschach am Wörthersee
  • um 1895: Genossenschaftshaus der Schuhmacher Wiens, Florianigasse, Wien
  • um 1895: „Schwalbenvilla“ für Rosa Lohner, Meran-Untermais, Franz-Innerhofer-Straße 1
  • 1898: Kaiser-Jubiläums Stadttheater, Währingerstraße 78, Wien (mit Franz Krauß, heute Volksoper Wien; stark verändert)
  • 1902: Wohn- und Geschäftshaus „Glashüttenhof“, Liechtensteinstraße 22, Wien
  • 1906/07: Theater in Mährisch-Ostrau, Mähren
  • um 1908: Stadttheater Aussig, Böhmen
  • 1909–1911: Stadttheater Laibach, Krain
  • vor 1908: Stadttheater in Znaim, Mähren
  • vor 1910: Villa Dr. A. Bösch, Billrothstraße 73, Wien
  • 1911–1912: Villa, Hockegasse 91, Wien
  • 1924: Wohnhaus, Troststraße 64–66, Wien (mit Clemens Kattner)
  • 1927: Wohnhaus, Graumanngasse 33, Wien (mit Hans Seitl)
  • 1929: Wohnhaus, Weissgerberlände 24, Wien

Literatur

  Commons: Alexander Graf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Alexander Graf. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
  2. 1 2 Alexander Graf (Architekt). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 60, Saur, München u. a. 2008, ISBN 978-3-598-22800-1, S. 66.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Diese Datei zeigt das denkmalgeschützte Objekt in Tschechien mit der Nummer Eigenes Werk GuentherZ
CC BY 3.0
Datei:GuentherZ 2010-04-03 0055 Znojmo Mestske Divadlo Znaim Stadttheater.jpg
Holzschnitt des Kaiser-Jubiläums-Stadttheaters (heute Volkoper Wien ) veröffentlicht am 19. Jänner 1899 in der Leipziger Illustrierten Leipziger Illustrierte ; 19. Januar 1899 Archiv der Volksoper Wien
Public domain
Datei:Kaiserjubilaeumsstadttheater leipziger illustrierte.jpg
Ústí nad Labem -centrum, Ústí nad Labem District , Ústí nad Labem Region , the Czech Republic . Masarykova, a theatre. Selbst fotografiert ŠJů ( cs:ŠJů )
CC BY-SA 3.0
Datei:Masarykova, Severočeské divadlo opery a baletu.jpg
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 15930 in Südtirol. Eigenes Werk ManfredK
CC BY-SA 3.0
Datei:Meran Villa San Marco.jpg