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vom 15.02.2020, aktuelle Version,

Alfenzkraftwerk

Alfenzkraftwerk
Lage
Alfenzkraftwerk (Vorarlberg)
Alfenzkraftwerk
Koordinaten 47° 8′ 5″ N,  50′ 32″ O
Land Österreich
Vorarlberg  Vorarlberg
Ort Lorüns
Gewässer Alfenz
f1
Kraftwerk
Eigentümer Zech Kies GmbH.
Betreiber Alfenzwerke Elektrizitätserzeugung GmbH.
Planungsbeginn 1923
Bauzeit 2
Betriebsbeginn 6. Januar 1926
Technik
Engpassleistung 3 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
60 m
Ausbaudurchfluss max. 6,8 m³/s
Turbinen 3 Francis-Turbinen
Sonstiges
Website alfenzwerke.at
Seitenspeicher Radin
Geographische Lage Klostertal, Vorarlberg
Abfluss Alfenz
Orte oder Städte am Ufer Radin
Daten
Koordinaten 47° 8′ 35″ N,  52′ 58″ O
Alfenzkraftwerk (Vorarlberg)
Alfenzkraftwerk
Fläche 27.200 m²dep1
Länge 270 m
Breite 110 m
Volumen 151.800 
Umfang 750 m
Maximale Tiefe 8 m
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Das Kraftwerk Alfenz ist das einzige Kraftwerk der Alfenzwerke Elektrizitätserzeugung GmbH. Das Wasserkraftwerk liegt in der Gemeinde Lorüns am Taleingang des Montafon. Das Kraftwerk nutzt zur Energieerzeugung die Gefällestrecke vom Seitenspeicher Radin (641 m ü. A.) bis zu dem Krafthaus in Lorüns (580 m ü. A.). Das Kraftwerk umfasst drei Maschinensätze mit je einer Francis-Turbine und einem Generator.

Geschichte

Das Kraftwerk wurde 1924 bis 1925 errichtet, um die Vorarlberger Zementwerke der Lorüns AG in Lorüns und Ludesch mit elektrischer Energie zu versorgen. Der Regelbetrieb wurde am 6. Januar 1926 aufgenommen. Die Kraftwerksanlage wurde im Jahr 1999 an die Zech Kies GmbH (Alfenzwerke Elektrizitätserzeugung GmbH) verkauft.

Teile des etwa 2,8 km langen Druckstollens, das Wasserschloss und die Druckrohrleitung wurden Anfang 1990 erneuert, als durch den fortschreitenden Gesteinsabbau im Steinbruch Lorüns eine Verlegung erforderlich war.

Namensherleitung

Der Name „Alfenz“ wird bereits 1355 als „Alfenze“ bzw. „Alvenze“ erwähnt[1] und soll auf Albantia – Weißbach, zurückzuführen sein.

Leitungsnetz

Zum Kraftwerk Alfenz gehört ein kleines Niederspannungs-Verteilernetz, über welches einige private Stromabnehmer versorgt werden (siehe auch: Verteilnetzbetreiber, Netzebene).

Seitenspeicher

Aufgrund der hohen Geschiebemenge der Alfenz war bereits in den 1920er Jahren die Errichtung einer Talsperre nicht möglich.[2] Anlässlich der Erneuerung der Kraftwerksanlage und unter dem Gesichtspunkt der neuen wasserrechtlichen Bewilligung und aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen wurde die Lösung durch den Bau eines Seitenspeichers gewählt (2006). Das Ablaufbauwerk des Seitenspeichers sowie der Speicherraum wurden so geplant, dass eine Materialbewirtschaftung des Speichers mit schweren Maschinen möglich ist.

Der Seitenspeicher des Alfenzkraftwerks bei Radin wurde im Dezember 2012 in den Probebetrieb genommen und fasst etwa 150.000 m³. Dadurch wurde erreicht, dass in der Alfenz zukünftig eine ausreichend Restwassermenge fließt (400 bis 700 l/s) und es brachte auch für den Kraftwerksbetreiber eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks.[3] Der Seitenspeicher Radin kann nunmehr auch teilweise das Schwallwasser des Auslaufs des etwa 13 km oberhalb liegenden Speicherkraftwerks Spullersee der Österreichischen Bundesbahnen aufnehmen und kann dieses einer elektrizitätswirtschaftlichen Nutzung zuführen.

Technische Daten

Alfenzkraftwerk

Alte Anlage

  • Inbetriebnahme: 6. Januar 1926
  • Hersteller Druckrohrleitung: Waagner-Biro AG, Wien und Fa. Kurz, Graz
  • Hersteller Turbinen: J. M. Voith, St. Pölten
  • Turbinenanzahl: 2, später 3
  • Turbinentype: Francis- Spiralturbine mit liegender Welle
  • Turbinenleistung: je 882 kW
  • Maximaler Durchfluss je Turbine: 2 m3/s
  • Maximale Drehzahl Turbine: 750/min.
  • Hersteller Generator: je 1 Stk von Brown Boveri Werke Wien und AEG-Union Wien.
  • Generatorleistung (Erstausbau): 1200 kVA
  • Generatorspannung: 3800 Volt
  • Generatorfrequenz: 50 Hz
  • Maximale Drehzahl Generator: 750/min.
  • Maximale Stauhöhe altes Wehr: 2,8 m (abgebrochen)
  • Ablauf der ersten wasserrechtlichen Genehmigung: 1996

Neue Anlage

  • Wasserschloss: Grundfläche 180 
  • Druckrohrleitung: Stahlrohrleitung (teilweise im Stollen, teilweise erdverlegt)
  • Maximal mögliche Ausbauwassermenge: 6,8 m3/s
  • Engpassleistung: rund 3 MW

Zur besseren Nutzung der Kapazitäten des Kraftwerkes, soll dieses zukünftig überwiegend in den Hochtarif-Phasen betrieben werden.[4]

Seitenspeicher Radin

Die Wasserfassung war bei Radin mit einer Doppelkammer-Entsandungsanlage nach dem System Dufour (2 × 32 m) ausgeführt, führt weitgehend waagrecht (Gefälle nur 1,2 ‰) über einen etwa 2,5 km langen Stollen durch die Davennagruppe und nach Lorüns zum Kraftwerkhaus. Vor dem Kraftwerkshaus ist noch im Berginneren ein Wasserschloss angelegt, durch das eventuelle Druckstöße abgefangen werden. Vom Wasserschloss führt eine 115 m lange Druckrohrleitung zum Kraftwerkshaus (Fallhöhe etwa 60 m).

  • Planungsbeginn: 2006
  • Inbetriebnahme: 2012
  • Volumen bei Stauziel: 151.800 
  • Nutzbares Volumen: 130.000 
  • Wasserspiegeloberfläche: 27.200 
  • Maximale Dammhöhe: 8,50 m
  • Dammneigung beidseitig: 1 : 2
  • Seelänge: 270 m
  • Seebreite: 110 m
  • Dammumfang: 750 m
  • Abdichtung: Gestein
  • Energieinhalt: 17.550 kWh
  • Entleerungszeit: 5 Std. 20 min
Blick vom Aufstieg zur Gamsfreiheit (2211 m) ins Klostertal und auf den Speicher des Alfenzkraftwerkes

Der Einlauf-Schütz öffnet, entgegen der üblichen Bauweise, bei dieser Anlage von oben nach unten. Dadurch ist eine variable Entnahmewehrschwellenhöhe gegeben und soll die jahreszeitlichen Unterschiede bei der Gewährleistung der Restwassermenge von 400 bis 700 l/s im Bachbett der Alfenz gewährleistet werden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vogt, Vorarlberger Flurnamenbuch, I/1, S. 32z und I/2, S. 207.
  2. Siehe: A. Sonderegger in „Schweizerische Bauzeitung“, 89/90, Heft 19, 7. Mai 1927, S. 247 ff.
  3. Roland Gurber in „Wirtschaftlichkeitsschub für das Kraftwerk Alfenz“, Beitrag vom 24. Februar 2014 in online.
  4. Der Speicher wird in der Nach gefüllt und tagsüber je nach Bedarf entleert. Siehe Roland Gruber in „Wirtschaftlichkeitsschub für das Kraftwerk Alfenz“, Beitrag vom 24. Februar 2014 in online.