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vom 19.09.2012, aktuelle Version,

Alfred Missong

Alfred Missong (* 2. März 1902 in Höchst am Main; † 7. Juni 1965 in Mistelbach (Niederösterreich)) war ein österreichischer katholischer Publizist.

Leben

Der Sohn eines deutschen Vaters und einer österreichischen Mutter verbrachte seine Kindheitsjahre in Deutschland, wurde aber später einer der frühesten Wortführer eines eigenen österreichischen Weges und der Neutralität nach Schweizer Vorbild. Missong war seit den 1920er Jahren publizistisch tätig, unter anderem 1925 - 38 für die Zeitschrift Schönere Zukunft, wo er aber, im Widerspruch zu seinen Überzeugungen, großdeutsche Auffassungen zu vertreten hatte. Dagegen warnte er schon 1928 in einer unter Pseudonym erschienen Schrift vor der Gefahr des deutschen Revanchismus, der zu einem Bündnis mit der Sowjetunion und zu einem Krieg mit Polen und in der Folge mit Frankreich führen werde. Missong war eng befreundet mit Ernst Karl Winter und August Maria Knoll. Er publizierte in Winters Gsur-Verlag 1932 unter dem Pseudonym Thomas Murner den Nazispiegel, ein auf einer Schrift von Cyrill Fischer aufbauendes Pamphlet gegen den Nationalsozialismus, das insbesondere die NS-Rassenpolitik als unmoralisch und neues Heidentum anprangerte. Nach dem Anschluss 1938 wurde Missong für einige Monate verhaftet, seine Autorschaft am Nazispiegel wurde aber der Gestapo offenbar nicht bekannt. Nach seiner Entlassung flüchtete Missong mit seiner Familie zuerst in die Schweiz, wo er allerdings von Ausweisung bedroht war, dann nach Jugoslawien. Nach dem deutschen Überfall auf dieses Land lebten die Missongs in der ungarisch besetzten Wojwodina und danach in Budapest. 1945 trat Missong als einer der Gründer der ÖVP hervor und war Verfasser ihres christlichsozial geprägten ersten Programms sowie bis 1950 Chefredakteur der Österreichischen Monatshefte, des theoretischen Organs der Partei. Nach 1949 wurde Missong, der mit seiner streng antifaschistischen Linie dem Zeitgeist nicht mehr entsprach, auf diplomatische Posten (als Presseattaché) zuerst in Deutschland und dann in der Schweiz versetzt.

Er war der Vater des österreichischen Diplomaten Alfred Missong jun..

Veröffentlichungen

Literatur (Auswahl)

  • Alfred Missong, Heiliges Wien, 1933, Neuauflage 1970 im Wiener Dom-Verlag
  • Alfred Missong, Christentum und Politik in Österreich Ausgewählte Schriften Böhlau Wien 2006
  • Alfred Missong, Die Weltverpflichtung des Christen, Österreichischer Verlag, 1948