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vom 12.05.2020, aktuelle Version,

Alfred von Wolzogen

Alfred von Wolzogen

Alfred von Wolzogen, vollständig Karl August Alfred Freiherr von Wolzogen und Neuhaus (* 27. Mai 1823 in Frankfurt am Main; † 13. Januar 1883 in San Remo) war ein deutscher Theaterintendant und Schriftsteller.

Leben

Alfred Freiherr von Wolzogen war der älteste Sohn von Ludwig Julius Adolf Friedrich von Wolzogen, dessen Memoiren er 1851 herausgab. Er studierte ab 1841 in Berlin und später in Heidelberg Rechtswissenschaften und trat 1844 in den Staatsdienst ein. Zunächst war er Regierungsassessor im Innenministerium; ab 1854 arbeitete er in Breslau, wo er 1863 Regierungsrat wurde.

Gustav Gans zu Putlitz, der seit seiner Universitätszeit mit Alfred von Wolzogen befreundet war[1], gab im Jahr 1867[2] die Position des Intendanten des Großherzoglichen Hoftheaters in Schwerin an diesen ab.[3] Wolzogen behielt diese Stelle bis 1882 bei;[4] wenig später starb er nach längerer Krankheit.[5] Während seiner Zeit als Intendant wurde das Ballett-Ensemble des Theaters abgeschafft.[6]

1875 brachte Wolzogen erstmals die Hohenstaufen-Dramen des verstorbenen Autors Christian Dietrich Grabbe auf die Bühne.[7]

Außer den Memoiren seines Vaters veröffentlichte Alfred von Wolzogen Fr. v. Schillers Beziehungen zu Eltern, Geschwistern und der Familie von Wolzogen (Stuttgart 1859), vier Bände Aus Schinkels Nachlaß (Berlin 1862–1864), Preußens Staatsverwaltung mit Rücksicht auf seine Verfassung (Berlin 1854), Reise nach Spanien (Leipzig 1857), Geschichte des reichsfreherrlich v. Wolzogenschen Geschlechts (Leipzig 1859), Über Theater und Musik (Breslau 1860), Über die szenische Darstellung von Mozarts ›Don Giovanni‹ (Breslaug 1860), Wilhelmine Schröder-Devrient (Leipzig 1863), Schinkel als Architekt, Maler und Kunstphilosoph (Berlin 1864), Rafael Santi (Leipzig 1865), Peter v. Cornelius (Berlin 1867) und weitere Werke, darunter das Lustspiel Nur kein Ridicul (Berlin 1864).[8]

Alfred von Wolzogen gehörte zu den Literaturinteressierten, die den Autographensammler Carl Künzel bedrängten, das in seinem Besitz befindliche Manuskript zu Schillers komischem Stück Ich habe mich rasieren lassen in Druck zu geben.

Familie

Alfred von Wolzogen heiratete am 10. Oktober 1847 in Berlin (Eleonore Sophie Susanne) Elisabeth Schinkel (* 17. August 1822 in Berlin), die jüngste Tochter Karl Friedrich Schinkels. Sie starb am 26. Juni 1851 in Niederschönhausen, als der gemeinsame Sohn Hans Paul von Wolzogen (1848–1938) zwei Jahre alt war.[9] In zweiter Ehe heiratete er am 12. März 1853 in Florenz Harriet Anne Houssemayne Du Boulay (* 7. Juli 1830 in Sandgate), die älteste Tochter des englischen Gutsbesitzers Thomas Houssemayne Du Boulay. Aus dieser Ehe stammte der Sohn Ernst von Wolzogen (1855–1934).

Auszeichnungen

Werke

  • Memoiren des königl. preuß. Generals der Infanterie Ludwig Freiherrn von Wolzogen, aus dessen Nachlaß unter Beifügung officieller militärischer Denkschriften mitgetheilt, Leipzig: Otto Wiegand 1851, Digitalisat
  • Geschichte des Reichsfreiherrlich von Wolzogen'schen Geschlechts. 2 Bände, Brockhaus, Leipzig 1859. Digitalisat
  • Schinkel als Architekt, Maler und Kunstphilosoph. Berlin 1864[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Horst Zänger: Alois Schmitt: Ein Leben für die Musik. In: Das Schwerin Buch. Books on Demand, 2011, ISBN 978-3-8423-5849-2, S. 34 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Dezember 2016]).
  2. laut Meyers Großem Konversationslexikon erst 1868
  3. Kulturportal MV: Kurzbiographie zu Gustav Gans zu Putlitz (Memento vom 24. Juni 2013 im Internet Archive)
  4. Dietmar Langberg, Durch Kunst der Natur nachahmen - Die Theatergeschichte Mecklenburgs von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis 1952, Grin-Verlag 2007, ISBN 978-3-638-85226-5, S. 49
  5. Dietmar Langberg, Durch Kunst der Natur nachahmen - Die Theatergeschichte Mecklenburgs von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis 1952, Grin-Verlag 2007, ISBN 978-3-638-85226-5, S. 54
  6. Dietmar Langberg, Durch Kunst der Natur nachahmen - Die Theatergeschichte Mecklenburgs von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis 1952, Grin-Verlag 2007, ISBN 978-3-638-85226-5, S. 58 und 66
  7. Marion George, Andrea Rudolph: Napoleons langer Schatten über Europa. In: Kulturwissenschaftliche Beiträge. Quellen und Forschungen. Band 5. J. H. Röll, Dettelbach 2008, ISBN 978-3-89754-289-1, S. 281 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Dezember 2016] Tagungsband).
  8. Wolzogen. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 20, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1909, S. 745–746.
  9. Wer ist wer in Bayreuth
  10. Auszeichnungen nach Deutscher Bühnen-Almanach 1881, S. 292
  11. Schinkel als Architekt, Maler und Kunstphilosoph, Centralblatt der Bauverwaltung, 20. Januar 1883, S. 28, abgerufen am 16. Dezember 2012