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vom 24.02.2020, aktuelle Version,

Alperia

Alperia AG

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2016
Sitz Bozen, Italien  Italien
Leitung
  • Kröss Flora Emma, Präsidentin
  • Wohlfarter Johann, Direktor
Mitarbeiterzahl 991[1] (2018)
Umsatz 1,272 Mrd. EUR (2017)[2] (2018)
Branche Energieversorgung
Website www.alperiagroup.eu

Die Alperia AG ist ein italienisches Energieversorgungsunternehmen, das in Südtirol Energie aus Wasserkraft produziert.

Unternehmen

Das Unternehmen wurde im Januar des Jahres 2016 durch den Zusammenschluss der Unternehmen Etschwerke (AEW) und SEL AG gegründet.[3] Eigentümer sind die Autonome Provinz Bozen Südtirol, die Gemeinden Bozen und Meran sowie die Gesellschaft SELFIN. Die Fusion war Gegenstand kontroverser Debatten in der Öffentlichkeit.[4]

Alperia betreibt 41 Wasserkraftwerke, die mit dem Wasser aus den umliegenden Bergen jährlich circa 4.000 GWh Strom erzeugen, sowie sechs zumeist holzbefeuerte Biomasseheizkraftwerke und versorgt 278.000 Kunden mit Strom und Gas. In den Orten Bozen, Meran, Klausen, Latzfons, Sexten und Schlanders werden Haushalte mit Fernwärme beliefert. Das Unternehmen ist darüber hinaus an zwei Photovoltaikanlagen in Italien beteiligt sowie am Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge mit derzeit mehr als 50 Ladestationen in Südtirol.

Zum 1. Juni 2016 übernahm Alperia die Beteiligungen an neun Südtiroler Großkraftwerken vom italienischen Edison-Konzern. Somit ist Alperia jetzt zu 100 % Besitzer der sieben ehemaligen Hydros-Wasserkraftwerke und hält 77 % an den beiden SELEDISON-Kraftwerken. Im Zuge dessen forderte der Südtiroler Landtag die Landesregierung auf, Alperia zu beauftragen, die Beteiligungen an kleineren Wasserkraftwerken an die jeweiligen Gemeinden zurückzugeben.[5]

Kraftwerke

Wasserkraftwerk Töll und Meran

Kraftwerk Töll
Kraftwerk Marling

Das Wasserkraftwerk auf der Töll wurde im Jahr 1898 in Betrieb genommen. Mit diesem Großwasserkraftwerk begann dort die Nutzung von Wasserkraft zur Energieerzeugung. Der ursprüngliche Nutzen war die Lieferung von Strom für die ersten Straßenbeleuchtungen der Städte Bozen und Meran. Etwa 20 Jahre später wurde das Wasserkraftwerk von Marling errichtet.

Die Wasserkraft der Etsch kann zwischen der Töll und Marling durch ihr relativ hohes Gefälle von 200 Metern ohne zusätzliches Pumpen genutzt werden.

Wasserkraftwerk Töll

Das Wasserkraftwerk Töll bildet die erste Stufe des Kraftwerkkomplexes im Abschnitt Töll-Meran. Das Wasser, welches für die Energieerzeugung genutzt wird, kommt aus einem 1.650 Quadratkilometern großen Einzugsgebiet. Dieses Einzugsgebiet umfasst den gesamten Vinschgau und auch einige größere Gletschergebiete Südtirols. Auf der Töll wird das Wasser von 16 Meter langen Wehren gefasst und fließt dann in die Turbinensätze.

Wasserkraftwerk Marling

Das Wasser, welches schon im Wasserkraftwerk Töll verwendet wurde, fließt nun über eine Freispiegelleitung in das darunterliegende Wasserkraftwerk von Marling. Dieses Wasserkraftwerk wurde ca. 1918 erbaut und in den Jahren zwischen 2002 und 2004 renoviert. Es produziert seither 250 Millionen kWh Strom pro Jahr.

Wasserkraftwerk Naturns

Kraftwerk Naturns

Das Wasserkraftwerk Naturns verwendet zur Stromerzeugung die Wasserkraft aus dem Vernagt-Stausee. Es gilt somit als größte Hochdruckwasserkraftwerk in Südtirol.

Wasserkraftwerk Kardaun

Kraftwerk Kardaun

Das Wasserkraftwerk Kardaun verwendet zur Stromerzeugung die Wasserkraft des Eisacks. Es hat ein Einzugsgebiet von rund 4.193 Quadratkilometern und produziert 600 Millionen kWh Strom pro Jahr. Es gilt somit als größtes Wasserkraftwerk Südtirols.

Wasserkraftwerk Barbian

Das Wasserkraftwerk Barbian verwendet zur Stromerzeugung ebenfalls die Wasserkraft des Eisacks. Es produziert 240 Millionen kWh Strom pro Jahr und hat den höchsten Wasserdurchfluss aller Wasserkraftwerke Südtirols.

Wasserkraftwerk Glurns und Kastelbell

Das Wasserkraftwerk Glurns bildet die erste Stufe des Reschensee-Kavernenkraftwerks. Das Wasser wird aus dem von 1947 bis 1949 gebauten Reschensee übergeleitet. Das bereits verwendete Wasser wird teils verdolt, teils über oberflächig fließende Kanäle einem Ausgleichsbecken zugeleitet. Von dort gelangt das Wasser über die Puni wieder zurück in die Etsch. Durch das Ausgleichsbecken kann die Wasserzufuhr des Kraftwerks Kastelbell reguliert werden.

Wasserkraftwerk Brixen

Das Wasserkraftwerk Brixen bezieht sein Wasser aus dem Franzensfester Stausee und dem Mühlbacher Stausee, welche vom Eisack, der Rienz und anderen kleineren Bächen gespeist werden.

Wasserkraftwerke Ultental

Im Ultental werden von Alperia Greenpower, einer Tochtergesellschaft von Alperia, die Wasserkraftwerke Weißbrunn, St. Walburg, Kuppelwies, St. Pankraz und Lana über insgesamt sechs Speicherseen betrieben.

Einzelnachweise

  1. Kathrin Madl: Bilancio di sostenibilità della Alperia. (PDF) In: AlperiaGroup.eu. S. 7, abgerufen am 19. Juli 2019 (italienisch).
  2. Kathrin Madl: Bilancio di sostenibilità della Alperia. (PDF) In: AlperiaGroup.eu. S. 69, abgerufen am 19. Juli 2019 (italienisch).
  3. Pressebericht Südtirolnews vom 4. Dez. 2015 (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
  4. Alperia: Gehen Bevölkerung und Mitarbeiter leer aus? Unser Tirol, 29. Mai 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.
  5. Beschlussantrag: Rückzug der ALPERIA AG von Beteiligungen an kleinen Wasserkraftwerken. Freies Bündnis für Tirol, 3. März 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.