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vom 26.04.2020, aktuelle Version,

Andělská Hora

Andělská Hora
Andělská Hora (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien  Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Karlovy Vary
Fläche: 808[1] ha
Geographische Lage: 50° 12′ N, 12° 58′ O
Höhe: 665 m n.m.
Einwohner: 372 (1. Jan. 2019)[2]
Postleitzahl: 364 71
Kfz-Kennzeichen: K
Verkehr
Straße: Karlovy VaryBochov
Nächster int. Flughafen: Flughafen Karlsbad
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Miloslava Křimská (Stand: 2020)
Adresse: Andělská Hora 18
364 71 Bochov
Gemeindenummer: 538001
Website: www.andelskahora.cz
Lage von Andělská Hora im Bezirk Karlovy Vary

Andělská Hora (deutsch Engelhaus, früher auch Engelsberg, Engelstad, Engelstadt, Engelspurk) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer südöstlich von Karlovy Vary und gehört zum Okres Karlovy Vary.

Geographische Lage

Dorfpanorama

Die Ortschaft liegt im westlichen Böhmen am Übergang von Kaiserwald, Duppauer Gebirge und Tepler Hochland am Fuße des gleichnamigen Phonolithfelsens Andělská hora (717 m). Westlich verläuft die Staatsstraße 6 / E 48, dahinter liegt der Flughafen Karlsbad. Im Osten grenzt die Gemeinde an den Truppenübungsplatz Hradiště

Nachbarorte sind Sedlečko und Šemnice (Schömitz) im Norden, Beraní Dvůr und Lučiny im Nordosten, Činov (Schönau) im Osten, Žalmanov im Südosten, Peklo und Nová Víska im Süden, Pila (Schneidmühl), Telenec und Kolová (Kohlhau) im Südwesten, Olšová Vrata (Espenthor) im Westen sowie Hůrky im Nordwesten.

Geschichte

Ruine des Schlosses Engelsburg (links) und Dorfkern (rechts)

Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1402. Auf einem zum Dorf gehörenden Hügel befindet sich die Ruine des um Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert erbauten Engelsburg. Anfang des 17. Jahrhunderts war sie in Besitz der Freiherren Colonna von Fels und während des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden zerstört. Der Hauptort der Herrschaft wurde später nach Gießhübel verlegt.[3]

Burgherr Heinrich III. von Plauen, beauftragte 1487 den in Diensten der Stadt Eger stehenden Baumeister Erhart Bauer mit der Errichtung einer neuen Pfarrkirche unterhalb der Burg Engelhaus. Diese wurde 1490 geweiht. Zur Pfarrei gehörten außer Engelhaus, Espenthor, Stichelmühle und zeitweise Sollmus, Gießhübel, Neudörfl und Schönau.

Vor den Toren von Engelhaus stand eine zunächst der hl. Jungfrau geweihte hölzerne Kapelle, die 1393 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Neben der Kirche bei der alten Linde lag eine wundertätige Heilquelle zu der Pilgerfahrten statt fanden. Von 1696 bis 1712 ließ Graf Hermann Jakob Czernin von Chudenitz die heutige Barockkapelle der Heiligen Dreifaltigkeit erbauen. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war sie Begräbniskirche von Engelhaus.

1831 berichtete man von 80 Handwerkern, die im Ort wohnten, sowie drei Musikern, die zur Unterhaltung der Gäste in Karlsbad spielten. 1847 zählte Engelhaus 136 Häuser mit 830 Einwohnern, davon 4 protestantische Familien. Bis zur Aufhebung der Patromnialgerichtsbarkeit 1848/49 gehörte der Ort zur Herrschaft Gießhübl im Elbogener Kreis (Loket). Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Karlsbad im Reichsgau Sudetenland, Regierungsbezirk Eger.

Nach der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach 1945 wird der Ort heute von 191 Einwohnern bewohnt. Diese sind meist in der Landwirtschaft tätig. Seit 1957 gehörte der Ort zu Karlsbad, seit 1989 ist Andělská Hora wieder ein eigenständiger Ort. Aktuell gibt es eine rege Bautätigkeit, viele Karlsbader und auch Russen bauen sich ihr Haus auf dem Land.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1900 953 [4]
1930 792 [5]
1939 732 [5]

Sehenswürdigkeiten

Besonderheiten

Am Marktplatz befindet sich der sogenannte Schillerbaum, zur Erinnerung an die Besuche des deutschen Dichters Friedrich Schiller. Den Ort besuchte mindestens zweimal auch Johann Wolfgang Goethe.

Commons: Andělská Hora  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/538001/Andelska-Hora
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2019 (PDF; 7,4 MiB)
  3. Elbogner Kreis: 15. Ehrlich, 1847 (google.de [abgerufen am 30. März 2020]).
  4. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 10, Leipzig und Wien 1907, S. 654–656.
  5. 1 2 Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. sud_karlsbad.html. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).

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Andělská Hora – pohled z hradu na jižní část vesnice Eigenes Werk Petr Kinšt
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