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vom 25.02.2019, aktuelle Version,

Andrea Clausen

Andrea Clausen (* 17. Januar 1959 in Oldenburg) ist eine deutsche Schauspielerin und Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Sie ist die Großnichte der Theaterfotografin Rosemarie Clausen[1] und ebenfalls des Theaterschauspielers Claus Clausen.

Bühnenkarriere

Andrea Clausen begann ihre Schauspielausbildung bei Étienne Decroux in Paris und studierte dann an der Folkwangschule in Essen. Nach dem Studium wurde sie zuerst ans Staatstheater in Oldenburg, dann an das Schauspiel Köln engagiert und 1986 folgte sie dem Ruf des neuen Intendanten des Schauspielhaus Bochum, Frank-Patrick Steckel. Hier begann ihre bis heute andauernde Zusammenarbeit mit der Regisseurin Andrea Breth. Die Zeitschrift Theater heute wählte sie für ihre Rollen in den Andrea Breth-Inszenierungen Süden von Julien Green und Sommer von Edward Bond zur besten Nachwuchsschauspielerin des Jahres 1987.

Ihr Wechsel 1991 an das Wiener Burgtheater führte sie mit Regisseuren wie Claus Peymann ("Clavigo" von Goethe mit Ulrich Mühe), Paulus Manker (Julie in Ferenc Molnárs "Liliom" an der Seite von Karlheinz Hackl), Wilfried Minks und Hans Neuenfels (für ihre Darstellung in seiner Wer hat Angst vor Virginia Woolf?-Inszenierung an der Seite von Klaus-Maria Brandauer erhielt sie die Kainz-Medaille), zusammen. 1994 wurde sie von der künstlerischen Leiterin der Schaubühne am Lehniner Platz, Andrea Breth, nach Berlin geholt. Nach zwei Jahren in Berlin kehrte sie an die Wiener Burg zurück, wo sie bis heute zum Ensemble gehört. Ihre Regisseure waren seit ihrer Rückkehr neben Andrea Breth, Matthias Hartmann, Luc Bondy ("Drei mal Leben" und "König Lear") und Karin Henkel.

Insgesamt dreimal wurde sie in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ für den Nestroy-Theaterpreis nominiert: 2001 für ihre Rolle in Drei Mal Leben, 2003 als Gräfin Orsina in Emilia Galotti und 2005 als Ranjewskaja im Kirschgarten.

Am 10. Dezember 2005 war sie Gast von Otto Brusatti in der Ö1-Samstagssendung „Klassik-Treffpunkt“ im RadioKulturhaus/ORF KulturCafé. 2006 wurde ihr Porträt von Ilse Haider fotografisch inszeniert und in der neuen Porträtgalerie des Burgtheaters ausgestellt.

Bei den Salzburger Festspielen war sie das erste Mal 1997 in einer Peter Stein-Inszenierung von Libussa zu sehen, weitere Male war sie in Andrea Breth-Inszenierungen zu sehen, 2002 in Das weite Land und 2012 in Prinz Friedrich von Homburg. 2017 wird sie wiederum in einer Inszenierung von Andrea Breth in Salzburg zu sehen sein, diesmal als Meg in Die Geburtstagsfeier, einem Stück von Harold Pinter.

2007 erhielt die Schauspielerin vom ORF-Jury den Hörspiel-Preis „Schauspielerin des Jahres 2006,“ der ihr im Rahmen der Langen Nacht des Hörspiels, nach der Laudatio ihres Schauspielkollegen Sven-Eric Bechtolf, am 23. März 2007 im Radiokulturhaus überreicht wurde. Bei den Wiener Festwochen 2007 spielte sie in Luc Bondys Inszenierung von König Lear die Rolle von Goneril spielen. Andrea Clausens Stimme ist auch Hörspiel-Liebhabern nicht fremd: Sie wird oft als Sprecherin eingesetzt.

Privatleben

Sie ist mit dem österreichischen Grafiker und Illustrator Helmut Pokornig verheiratet und Mutter der Zwillingstöchter Marie und Jelena, die 2003 zur Welt kamen. Wegen der Geburt musste sie in der Saison 2003/2004 eine kurze Zeit auf der Bühne aussetzen; ihre Rolle als Gräfin Orsina in Emilia Galotti wurde damals von Corinna Kirchhoff übernommen. Sie wohnt in Wien.[2][3]

Bühnenrollen

Am Schauspielhaus Bochum

An der Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin

Am Burgtheater und am Akademietheater, Wien

Filmrollen

  • 1983: Fremdes Land, Regie: Claus Peter Witt
  • 1994: Kopf des Mohren, Regie: Paulus Manker
  • 2003: Die Brüder, Regie: W Murnberger/ORF
  • 2006: Und die Zeit stand still, Kurzfilm, Regie: Nikolaus Müller
  • 2013: los ist, Kurzfilm, Regie: Jan Groos, Anna Groos
  • 2015: Tatort: Grenzfall

Hörspiele

Auszeichnungen

Quellen

  1. Beitrag von Andrea Schurian über Andrea Clausen, 2008
  2. Sendung Klassik-Treffpunkt mit Otto Brusatti, Ö1, 10. Dezember 2005
  3. Profil, Nr. 21. 21. Mai 2007