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vom 10.06.2020, aktuelle Version,

Angela Winkler

Angela Winkler (* 22. Januar 1944 in Templin) ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin, die unter anderem durch ihre Auftritte im Neuen Deutschen Film bekannt wurde. Für ihre Titelrolle in Die verlorene Ehre der Katharina Blum erhielt sie 1976 das Filmband in Gold.

Leben

Angela Winkler wuchs in Templin und in Erlangen auf, wo sie von 1954 bis 1962 das Gymnasium besuchte. Mit siebzehn Jahren brach sie die Schule ab, um Schauspielerin zu werden. Zunächst absolvierte sie eine Ausbildung als medizinisch-technische Assistentin in Stuttgart. 1964 begann sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ein Schauspielstudium, das jedoch bereits nach zwei Monaten endete.[1] Auf Vermittlung ihrer Mitstudenten kam sie nach München und nahm Schauspielunterricht bei Ernst Fritz Fürbringer und Hanna Burgwitz.

1967 erhielt Angela Winkler ihr erstes Theaterengagement in Kassel, anschließend spielte sie in Castrop-Rauxel. Nachdem Winkler bereits in Fernsehfilmen mitgewirkt hatte, gab sie 1969 ihr Filmdebüt als Dienstmädchen Hannelore in Peter Fleischmanns Jagdszenen aus Niederbayern. Über diesen Film entdeckte Peter Stein sie für seine Berliner Schaubühne, wo Angela Winkler von 1971 bis 1978 spielte. Ihr nächster Film Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Volker Schlöndorff nach der gleichnamigen Erzählung von Heinrich Böll machte sie 1975 bei Kritik und Publikum zum Star. Für ihre Darstellung der Katharina Blum erhielt Angela Winkler 1975 den Deutschen Kritikerpreis und wurde 1976 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. 1979 spielte sie die Mutter von Oskar Matzerath in Schlöndorffs oscarprämierter Filmadaption Die Blechtrommel des gleichnamigen Romans von Günter Grass und wurde damit international bekannt.

Zwischenzeitlich hat sich Angela Winkler vor allem auf ihre Theaterarbeit konzentriert und erschien nur selten auf der Leinwand oder im Fernsehen. Unter anderem arbeitete sie mit Peter Zadek zusammen, der sie 1999 als Hamlet oder 2004 als Mutter von Peer Gynt am Berliner Ensemble besetzte. In den 2010er-Jahren intensivierte sie allerdings wieder ihre Kinoarbeit, unter anderem mit Auftritten in Tom Tykwers Komödie Drei (2010), Matti Geschonnecks Literaturverfilmung In Zeiten des abnehmenden Lichts (2017) und Luca Guadagninos Neuverfilmung (2018) des Horrorklassikers Suspiria. Im Fernsehen stand Winkler in den letzten Jahren für mehrere Krimireihen vor der Kamera und spielte in der ersten deutschen Netflix-Serie Dark (2017) die Rolle der Großmutter Ines Kahnwald.

2008 hielt Winkler anlässlich der Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Vertretung von Lenka Reinerová eine Rede vor dem Deutschen Bundestag.[2]

2011 veröffentlichte sie ihr Debütalbum Ich liebe dich, kann ich nicht sagen, auf dem sie unter anderem Chansons von Barbara und Édith Piaf und Songs von Sophie Hunger und Element of Crime interpretiert. Bereits 2010 war Winkler mit Max Raabe, Thomas Quasthoff und Udo Samel mit dem Volkslieder-Programm Die Gedanken sind frei aufgetreten.

Privates

Angela Winkler lebt mit dem Bildhauer Wigand Witting in Berlin und in Frankreich und ist Mutter von vier Kindern. Ihre Tochter Nele wurde mit einem Down-Syndrom geboren; sie trat in die Fußstapfen ihrer prominenten Mutter und steht regelmäßig im Berliner Theater RambaZamba auf der Bühne. Angela Winkler ist seit 2010 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

Auszeichnungen

Filmdokumentation

  • 2011: Einfach und Stolz – Die Schauspielerin Angela Winkler. 85 Min., Regie: Christoph Rüter. * Inhaltsangabe bei Christoph Rüter Filmproduktion

Publikationen

  • 2019: Mein blaues Zimmer: autobiographische Skizzen, gemeinsam mit Brigitte Landes, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019, ISBN 978-3-462-04823-0

Einzelnachweise

  1. Die Schauspielerin Angela Winkler, 67, über ihre Scheu und das Leben auf dem Land, KulturSpiegel 7/2011
  2. Müller: Deutscher Bundestag - Die Gastredner der Holocaust-Gedenktage seit 1996. Abgerufen am 18. November 2019.
  3. Deutscher Schauspielpreis erstmals mit Synchronpreis. 27. August 2019, abgerufen am 27. August 2019.