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vom 23.04.2025, aktuelle Version,

Angela Winkler

Angela Winkler, 2009

Angela Winkler (* 22. Januar 1944 in Templin) ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin, die unter anderem durch ihre Auftritte im Neuen Deutschen Film bekannt wurde. Für ihre Titelrolle in Die verlorene Ehre der Katharina Blum erhielt sie 1976 das Filmband in Gold.

Herkunft und Laufbahn

Angela Winkler wuchs als mittleres von fünf Kindern in Templin und Erlangen auf. Ihre Mutter war Hamburgerin und hatte Klavier und Gesang studiert; ihr Vater kam 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Von 1954 bis 1962 besuchte Winkler in Erlangen das Gymnasium. Mit siebzehn Jahren brach sie die Schule ab, um Schauspielerin zu werden. Zunächst absolvierte sie eine Ausbildung als medizinisch-technische Assistentin in Stuttgart. 1964 begann sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ein Schauspielstudium, das jedoch bereits nach zwei Monaten endete.[1] Auf Vermittlung ihrer Mitstudenten kam sie nach München und nahm Schauspielunterricht bei Ernst Fritz Fürbringer und Hanna Burgwitz.[2] Ihre Reifeprüfung bestand sie bei der Bühnengenossenschaft.

1967 erhielt Angela Winkler ihr erstes Theaterengagement in Kassel, anschließend spielte sie in Castrop-Rauxel. Nachdem Winkler bereits in Fernsehfilmen mitgewirkt hatte, gab sie 1969 ihr Leinwanddebüt als Dienstmädchen Hannelore in Peter Fleischmanns Filmdrama Jagdszenen aus Niederbayern. Über diesen entdeckte der Theaterregisseur Peter Stein sie für die Berliner Schaubühne, wo Winkler von 1971 bis 1978 spielte.[3]

Ihr nächster Film, Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta nach einer Erzählung von Heinrich Böll, machte sie 1975 bei Kritikern und Publikum zum Schauspielstar des Neuen Deutschen Films. Für ihre Darstellung der Katharina Blum erhielt sie 1975 den Deutschen Kritikerpreis und wurde 1976 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. 1979 spielte sie die Mutter von Oskar Matzerath in Schlöndorffs oscarprämierter Filmadaption Die Blechtrommel des gleichnamigen Romans von Günter Grass und wurde damit auch international bekannt.

Zwischenzeitlich konzentrierte sich Winkler auf die Theaterarbeit und erschien nur selten auf der Leinwand oder im Fernsehen. Unter anderem arbeitete sie mit Peter Zadek, der sie 1999 als Hamlet und 2004 als Mutter von Peer Gynt am Berliner Ensemble besetzte. In den 2010er Jahren trat sie wieder öfter in Filmen auf, unter anderem in Tom Tykwers Komödie Drei (2010), Matti Geschonnecks Literaturverfilmung In Zeiten des abnehmenden Lichts (2017) und Luca Guadagninos Neuverfilmung (2018) des Horrorklassikers Suspiria. Im Fernsehen stand Winkler in den letzten Jahren für mehrere Krimireihen vor der Kamera und spielte in der ersten deutschen Netflix-Serie, Dark (2017), die Rolle der Großmutter Ines Kahnwald.

Im Jahr 2008 hielt Winkler anlässlich der Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Vertretung von Lenka Reinerová eine Rede vor dem Deutschen Bundestag.[4] Seit 2010 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

2010 trat Winkler mit Max Raabe, Thomas Quasthoff und Udo Samel mit dem Volkslieder-Programm Die Gedanken sind frei auf. 2011 erschien ihr Musikalbum Ich liebe dich, kann ich nicht sagen, auf dem sie unter anderem Chansons von Barbara und Édith Piaf und Songs von Sophie Hunger und Element of Crime interpretiert.

Privates

Angela Winkler lebt mit dem Bildhauer Wigand Witting in Berlin und Frankreich und ist Mutter von vier Kindern. Ihre Tochter Nele wurde mit einem Down-Syndrom geboren; sie ist ebenfalls Schauspielerin und tritt im Berliner RambaZamba-Theater auf.

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

Auszeichnungen

Filmdokumentation

  • 2011: Einfach und Stolz – Die Schauspielerin Angela Winkler. 85 Min., Regie: Christoph Rüter. * Inhaltsangabe bei Christoph Rüter Filmproduktion

Publikationen

  • 2019: Mein blaues Zimmer: Autobiographische Skizzen, gemeinsam mit Brigitte Landes, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019, ISBN 978-3-462-04823-0

Literatur

Commons: Angela Winkler  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Schauspielerin Angela Winkler, 67, über ihre Scheu und das Leben auf dem Land, KulturSpiegel 7/2011
  2. Angela Winkler im Munzinger-Archiv, abgerufen am 25. Juni 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Angela Winkler bei der Berliner Schaubühne, abgerufen am 7. März 2025
  4. Müller: Deutscher Bundestag - Die Gastredner der Holocaust-Gedenktage seit 1996. Abgerufen am 18. November 2019.
  5. Deutscher Schauspielpreis erstmals mit Synchronpreis. 27. August 2019, abgerufen am 27. August 2019.
  6. Götz-George-Preis für Schauspielerin Angela Winkler. In: nachtkritik.de. 5. November 2023, abgerufen am 6. November 2023.

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German actress Angela Winkler performing at Cabaret Phoney Island, Berlin Denken,Fühlen ,Träumen (Thinking,Feeling,Dreaming)Lovesong ,Eine Zigarrette lang,Daisy,Pirate Jenny, performed by Angela and Nele Winkler voc,Sophia+Angelina Violins,Ditzy Trb,HJB piano at Phoneyisland cabaret CabaretPhoneyislandBerlin09 at 04:00, cropped, brightened Hans Joern Brandenburg
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