Anna Sacher
Anna Maria Sacher, geborene Fuchs (* 2. Jänner 1859 in Wien; † 25. Februar 1930 ebenda) war eine österreichische Hotelbesitzerin des gleichnamigen Hotels Sacher, Schwiegertochter von Franz Sacher.
Leben
Anna Sacher war die Tochter des Fleischhauers Johann Fuchs. Anna Maria wuchs in der Leopoldstadt, dem 2. Bezirk der österreichischen Hauptstadt auf, wo sie die Schule besuchte und in der väterlichen Metzgerei aushalf.
Im Jahr 1880 heiratete sie den Gastronomen und Hotelier Eduard Sacher (1843–1892), den Sohn von Rosa und Franz Sacher, Erfinder der später weltberühmten „Sachertorte“, die später in der Konfiserie des Hotels gefertigt wurde. Aus der Ehe gingen die Kinder Eduard junior, Franziska und Anna („Anni“) hervor. Im Jahr 1876 hatte Eduard Sacher sein Hotel in der Wiener Philharmonikerstraße eröffnet. Binnen weniger Jahre war es wegen seiner Eleganz, Exklusivität und Spitzengastronomie geschätzt. Nachdem ihr Gatte 1892 verstorben war, übernahm Anna Sacher die Leitung des Hauses. In den folgenden Jahrzehnten machte sie das Hotel Sacher durch ihre gastronomischen Kenntnisse und ihren einzigartigen Unternehmensstil zu einem der berühmtesten Häuser in Europa. Wie ihr Mann vor ihr wurde Anna Sacher ebenfalls zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.
Die Hotelleiterin wurde durch zahlreiche Preise bei Kochkunst-Ausstellungen ausgezeichnet. Legendär war ihre Vorliebe für Zigarren und für kleine Französische Bulldoggen (sogenannte „Sacher-Bullys“), die sie unter ihrem Zwingernamen „Dernier cri“ auch selbst züchtete. 1929 zog sich Anna Maria Sacher aus der Hotelleitung zurück.
Seit 1934 ist das „Hotel Sacher“ im Privatbesitz der Familie Gürtler.
Anna Sacher wurde auf dem Dornbacher Friedhof (Gruppe 1, Nummer 44) in Wien beerdigt. Gatte Eduard sen. ist in der Familiengruft am Helenenfriedhof in Baden bei Wien beigesetzt.
Auszeichnungen
- Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien mit der Krone
- Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich
Würdigung
Im Fernsehfilm Das Sacher von Robert Dornhelm aus dem Jahr 2016 wurde Anna Sacher von Ursula Strauss verkörpert. Der Dokumentationsfilm Die Königin von Wien – Anna Sacher und ihr Hotel von Beate Thalberg, ebenfalls aus dem Jahr 2016, zeigt ein filmisches Porträt von Anna Sacher.[1] Im Jahr 1939 entstand der Spielfilm Hotel Sacher. Hier spielt Hedwig Bleibtreu die Anna Sacher.
Literatur
- W. Filek-Wittinghausen: Sacher Anna. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 366.
- Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
- János Kalmár, Mella Waldstein: K.u.K. Hoflieferanten Wiens. Stocker, Graz 2001, ISBN 3-7020-0935-3. S. 10–15.
- Charlotte Natmeßnig: Sacher, Anna. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 323 f. (Digitalisat).
- Monika Czernin: Das letzte Fest des alten Europa: Anna Sacher und ihr Hotel. Knaus, München 2014, ISBN 978-3-8135-0434-7
Weblinks
- Eintrag zu Anna Sacher im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Anna Sacher im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
- ↑ Das Sacher. In bester Gesellschaft. (Memento vom 1. Dezember 2016 im Internet Archive) orf.at; abgerufen am 30. November 2016.
Personendaten | |
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NAME | Sacher, Anna |
ALTERNATIVNAMEN | Sacher, Anna Maria (vollständiger Name); Fuchs, Anna (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Hotelbesitzerin und Gastronomin |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1859 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 25. Februar 1930 |
STERBEORT | Wien |
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Anna Maria Sacher, Photographie um 1908 | Stadtchronik Wien, Verlag Christian Brandstätter, page 300 | Madame d’Ora | Datei:Anna-Maria-Sacher-1908.jpg | |
Anna Sacher-Dornbacher Friedhof | Eigenes Werk | Wellano18143 | Datei:Grave Sacher Anna.jpg |