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vom 10.01.2013, aktuelle Version,

Anton Wildgans

Aufnahme aus 1932
Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof
Gedenktafel auf dem Leopoldsberg

Anton Wildgans (* 17. April 1881 in Wien; † 3. Mai 1932 in Mödling, Niederösterreich) war ein österreichischer Lyriker und Dramatiker.

Leben

Wildgans studierte zunächst ab 1900 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und besuchte Vorlesungen bei Wilhelm Jerusalem. Er promovierte 1908 und war zwei Jahre als Untersuchungsrichter tätig, bis er sich für den Beruf des freien Schriftstellers entschied. Zweimal, und zwar in den Jahren 1921/1922 und 1930/1931, war er Direktor des Wiener Burgtheaters. Er war vor allem für seine sozialkritischen Werke bekannt.

Wildgans setzte sich sehr für die staatliche österreichische Eigenständigkeit ein, als nach dem Ersten Weltkrieg viele an der Lebensfähigkeit des nunmehrigen Kleinstaates zweifelten. Diese positive Haltung kommt in seiner Rede über Österreich von 1930 deutlich zum Ausdruck.

Wildgans starb im Alter von 51 Jahren in Mödling und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 C, Nummer 6) beigesetzt.

Ihm zu Ehren wurde der Wildganshof im 3. Wiener Gemeindebezirk benannt, wo sich auch eine Wildgans-Büste befindet. Im Jahr 1932 wurde im 3. Bezirk auch der Wildgansplatz nach ihm benannt.

Die Österreichische Industriellenvereinigung widmete dem Schriftsteller zu Ehren 1962 den Anton-Wildgans-Preis.

Betreut wird das Werk über die Anton-Wildgans-Gesellschaft im Wohnhaus des Dichters in Mödling bei Wien durch die Schwiegertochter Ilse Wildgans und den Enkel Dr. Ralph Anton Wildgans.

Sein Sohn Friedrich Wildgans (1913–1965) war Komponist und Hochschullehrer an der Wiener Akademie.

Werke (Auswahl)

  • Sonette an Ead, 1913
  • Armut, 1914
  • Dies Irae, 1918
  • Kain, 1920
  • Kirbisch oder der Gendarm, die Schande und das Glück. Dieses Werk, eines der wenigen deutschsprachigen Hexameter-Epen, begann er 1925 in der weit abgelegenen steirischen Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg, wo ihm heute eine Gedenkstätte gewidmet ist. Gemeint war damit die Marktgemeinde Mönichkirchen (am Wechsel), deren Einwohner ihm aber die wenig schmeichelhafte Schilderung verziehen haben und ihn durch jährliche Lesungen ehren.
  • Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe in 8 Bänden unter Mitwirkung von Otto Rommel hrsg. v. Lilly Wildgans. Wien/Salzburg: Gemeinschaftsverlag Bellaria/Pustet, 1948

Literatur

  • Max Adler (Hrsg.): Festschrift für Wilhelm Jerusalem zu seinem 60. Geburtstag. Mit Beiträgen von Max Adler, Rudolf Eisler, Sigmund Feilbogen, Rudolf Goldscheid, Stefan Hock, Helen Keller, Josef Kraus, Anton Lampa, Ernst Mach, Rosa Mayreder, Julius Ofner, Josef Popper, Otto Simon, Christine Touaillon und Anton Wildgans. Verlag Wilhelm Braumüller, Wien und Leipzig 1915.
  • Carmen Friedel: Der junge Anton Wildgans. Von der Erfahrung gehemmten Lebens zum Ideal der Dichtkunst als Lebenshilfe. Lang, Frankfurt am Main u.a. 1995. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur; 1541) ISBN 3-631-49139-5.
  • Heinz Gerstinger: Der Dramatiker Anton Wildgans. Innsbruck: Wagner Verlag, 1981. (Dramatiker, Stücke, Perspektiven; 5) ISBN 3-7030-0092-9.
  • Franz Hadriga: Drama Burgtheater-Direktion. Vom Scheitern des Idealisten Anton Wildgans. Herold, Wien 1989. ISBN 3-7008-0380-X.
  • Heinrich Eduard Jacob: Anton Wildgans. In: Weltstimmen (Weltbücher in Umrissen), Jg. 5, Heft 7, S. 289-293. Frankh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1931.
    Der Beitrag von Jacob wurde vorab am 16. April 1931 als Rundfunkansprache über die RAVAG (Radio-Verkehrs AG Wien) aus Anlass des 50. Geburtstags von Wildgans gesendet.
  • Gertrud Schelbert-Büchi: Anton Wildgans. Dissertation. Universität Zürich 1943.
  • Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 654.
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