Austro-Daimler Panzerwagen
Austro-Daimler Panzerwagen | |
---|---|
|
|
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 4–5 |
Länge | 4,86 m |
Breite | 1,76 m |
Höhe | 2,74 m |
Masse | 2,5 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 4 mm |
Hauptbewaffnung | 7,92 mm Maschinengewehr |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Daimler 4 Zylinder Motor 40 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 45 km/h |
Leistung/Gewicht | |
Reichweite | 250 km |
Der Austro-Daimler Panzerwagen des Wiener-Neustädter Motorenherstellers Austro-Daimler war der erste Prototyp eines allradgetriebenen gepanzerten Fahrzeuges, das mit einem um 360 Grad drehbaren Geschützturm ausgerüstet war.
Geschichte
Leopold Salvator, ein General der Österreichisch-Ungarische Landstreitkräfte, erkannte das militärische Potential der Kraftfahrzeuge. 1903 wurde deshalb Paul Daimler, ältester Sohn von Gottlieb Daimler und Leiter von Austro-Daimler, beauftragt, einen Prototyp zu entwerfen. Dieser wurde nach dreijähriger Arbeit bei Austro-Daimler in Wiener Neustadt fertiggestellt. Um Geländegängigkeit zu gewährleisten, hatte der Panzerwagen Allradantrieb.[1] Nach dem Rennwagen Spyker 60 HP war es das zweite allradgetriebene Automobil.[2]
Für ein Automobil der damaligen Zeit wurde eine außerordentliche Geländebeweglichkeit erreicht. Der vorne eingebaute wassergekühlte 4,4 l Viertakt- Vierzylinder-Ottomotor mit 30 PS (22 kW) ermöglichte eine Marschgeschwindigkeit bis zu 24 km/h und das Überwinden von Böschungen bis zu 25 %. Steuerungselemente und Sitze waren versenkbar. Damit ragten die Köpfe des Fahrers und Beifahrers bei Normalfahrt aus der Kabine, um ungehinderte Sichte zu haben; bei Feindberührung wurden die Sitze abgesenkt und Fahrer und Beifahrer somit durch die Panzerung geschützt.[3]
Das Fahrzeug hat sich bei den Kaisermanövern 1906 überraschend gut bewährt. Gesteuert wurde es von Heinrich Schönfeldt, einem späteren Kfz-Ingenieur und Rennfahrer. Jedoch als der laute Motor gestartet wurde, scheute das Pferd des Chefs des Generalstabs des österreichisch-ungarischen Heeres, Friedrich von Beck-Rzikowsky. Kaiser Franz Joseph I. lehnte daraufhin den Panzerwagen als für militärische Zwecke unbrauchbar ab.[4]
Literatur
- Christopher F. Foss (Hrsg.): The Illustrated Encyclopedia of the World's Tanks and Fighting Vehicles. A technical Directory of Major Combat Vehicles from World War 1 to the present Day. Salamander Books, London 1977, ISBN 0-86101-003-5.
- Kenneth Macksey, John Batchelor: Die Geschichte der Panzerkampfwagen. Wilhelm Heyne Verlag, München 1978, ISBN 3-453-52081-5.
- Walter J. Spielberger: Kraftfahrzeuge und Panzer des österreichischen Heeres 1896 bis heute. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1976 ISBN 3-87943-455-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martin Pfundner: Austro Daimler und Steyr: Rivalen bis zur Fusion ; die frühen Jahre des Ferdinand Porsche, Verlag Böhlau Verlag Wien, 2007, ISBN 3205776399, Seite 33
- ↑ Alexandr F. Andreev, Viachaslau Kabanau, Vladimir Vantsevich: Driveline Systems of Ground Vehicles: Theory and Design, Verlag CRC Press, 2010, ISBN 1439858683, Seite 90
- ↑ Rudolf Hauptner, Peter Jung: Stahl und Eisen im Feuer: Panzerzüge und Panzerautos des K.u.K. Heeres, 1914-1918. Stöhr, 2003, Seite 69.
- ↑ Martin Pfundner: Austro Daimler und Steyr: Rivalen bis zur Fusion ; die frühen Jahre des Ferdinand Porsche, Verlag Böhlau Verlag Wien, 2007, ISBN 3205776399, Seite 34