Bachofen von Echt

Bachofen von Echt (auch Bachoff, Bachof oder Bachoven von Echt) ist der Name eines weit verzweigten deutschen Adelsgeschlechts.
Geschichte

Ursprünglich kam die Familie aus dem Herzogtum Limburg und gehörte dort zum ritterbürtigen Uradel. Der Name des Geschlechtes verweist auf die Dörfer Bachofen und Echt, südlich von Roermond.[1][2] 1325 wurde Konrad Bachhofen von Echt vom Grafen Berthold VII. von Henneberg mit einem Hof in der Grafschaft Henneberg (Thüringen) belehnt.[3] Kaiser Karl V. bestätigte den Adelsstand und das Wappen der Familie mit einer Urkunde vom 24. März 1532.[4] Das Geschlecht war stifts- und turnierfähig. Im 17. Jahrhundert waren Angehörige der Familie auch in Ingermanland begütert, verloren die Besitzungen aber durch Krieg bald wieder.[3]
Am 12. Oktober 1691 wurde der herzoglich-gothaische Premierminister und spätere kaiserliche Hofrat Johann Friedrich Bachoff von Echt (1643–1726) von Kaiser Leopold I. in den Freiherrenstand erhoben.[3] Dieser erwarb 1692 das Wasserschloss Dobitschen, das bis 1945 im Besitz der Familie blieb. 1717 erwarb er auch das Wasserschloss Hartmannsdorf und errichtete dort ab 1723 das heutige barocke Schloss. Dessen gleichnamiger Sohn († 3. Januar 1756) war kaiserlicher Hofrat und herzoglich-sächsischer Kanzler und wurde am 24. März 1752 in Wien von Kaiser Franz I. in den Reichsgrafenstand erhoben.[3] Die Linie des Grafen erlosch bereits mit dessen Tochter 1837,[5] die freiherrlichen Linien seiner Geschwister und deren Nachkommen gelangten aber im Herzogtum Sachsen zu großem Ansehen und reichem Grundbesitz.[3] In der Folgezeit ließen sich Zweige der Familie auch in Dänemark, in der Mark Brandenburg und später in der preußischen Rheinprovinz nieder.[3]
Karl Adolf Bachofen von Echt wurde in Österreich Mitinhaber der Nußdorfer Bierbrauerei, wurde k.u.k. Hoflieferant und um 1906 von Kaiser Franz Joseph I. in den österreichischen Freiherrenstand erhoben. Im selben Jahr erwarb er Schloss Murstätten und begründete einen österreichischen Zweig der Familie.

Wappen
In goldenem Schild auf grünem Boden ein schwarzes Lamm.[1] Das Wappen der brandenburgischen Familienlinie unterscheidet sich von dem der übrigen Linien durch eine abweichende Farbe des Lammes.[4]

Bedeutende Persönlichkeiten

- Friedrich Bachofen von Echt (* um 1480; † 1553), Syndikus der Stadt Köln, Assessor des Reichskammergerichts, Gesandter der Stadt Köln
- Heinrich Bachofen von Echt (1510–1587), Großkaufmann (Pelzhändler) und Ratsherr in Köln
- Johann Bachofen von Echt (1515–1576), Arzt in Köln, Leibarzt des Herzogs von Jülich-Kleve und des Trierer Kurfürsten
- Thomas Bachofen von Echt (1540–1597), deutscher Bürgermeister und Kaufmann
- Reiner Bachoff von Echt (* 1575; † um 1640), deutscher Jurist und Rektor der Universität Heidelberg
- Johann Friedrich Bachoff von Echt (Politiker) (1643–1726), deutscher Politiker, Jurist und Hofbeamter
- Johann Friedrich Bachoff von Echt (Diplomat) (1710–1781), deutsch-dänischer Diplomat
- Karl Adolf Bachofen von Echt (1830–1922), österreichischer Industrieller
- Adolf Bachofen von Echt (1864–1947), österreichischer Industrieller, Privatgelehrter und Paläontologe
- Elisabeth Bachofen von Echt (1867–1943), Tochter der Serena Lederer
- Reinhart Bachofen von Echt (1877–1947), österreichischer Heimwehrführer und Autor
- Erika von Watzdorf-Bachoff (1878–1963), deutsche Dichterin
- Franz Bachofen von Echt, (1782–1849) österreichischer Forstbeamter
Literatur
- Kaspar Keller (Hrsg.): Urkunden zur Geschichte der Familie Bachoven von Echt. P. Hanstein, Bonn 1907.
- Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien. In genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung. Band 2, Leipzig 1855, S. 35–36 Digitalisat
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 1, Leipzig 1859, S. 163–164 Digitalisat
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 1, Leipzig 1836, S. 158 Digitalisat
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien, S. 35
- ↑ Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, S. 163
- 1 2 3 4 5 6 Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien, S. 36
- 1 2 Neues preussisches Adelslexicon, S. 158
- ↑ Monatsblatt des Heraldisch-genealogischen Vereines „Adler.“ 4. Band, Wien 1885, Nr. 205, S. 259.
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Wien-Nußdorf-Medaille 1892, von Heinrich Jauner (1833—1912), Medailleur und Hofgraveur. Auf das 20jährige Jubiläum Karl Adolf Bachofen von Echt als Bürgermeister von Nußdorf (1872—1892) und die Vereinigung Nußdorfs mit Wien (anno 1890). Revers: Wappen der Familie Bachofen; Avers: Nußdorfer Wappen. | Jubiläums-Stadtmedaille von Heinrich Jauner (1833—1912) | Heinrich Jauner (1833—1912) | Datei:Adolf Bachofen von Echt Buergermeister Nussorf-Wien Medaille 1892.png | |
Wappen der Bachofen von Echt | Wappensammlung auf Marken | Adolf Matthias Hildebrandt | Datei:Bachofen von Echt-Wappen Hdb.png | |
Wappen der thüringischen Bachofen von Echt | Siebmacher Wappenbücher | Siebmacher | Datei:Bachofen von Echt.jpg | |
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Dobitschen, die Wasserschloss | Eigenes Werk | Dguendel | Datei:Dobitschen-moated castle.jpg | |
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The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH. ISBN : 3936122202 . | Gustav Klimt | Datei:Gustav Klimt 048.jpg | ||
Wappen der Bachofen von Echt | Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Görlitz 1901-1903/Band 2/Tafel 14 | Adolf Matthias Hildebrandt | Datei:Wappen Bachofen von Echt Spießen T14.jpg |