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vom 13.05.2020, aktuelle Version,

Balbierbach

Balbierbach
Blick flussaufwärts von der Alten Landstraße in Gortipohl

Blick flussaufwärts von der Alten Landstraße in Gortipohl

Daten
Lage Vorarlberg, Österreich
Flusssystem Rhein
Abfluss über Ill Rhein Nordsee
Quelle Augstenboden und Luterseeberg in der Verwallgruppe
Quellhöhe ca. 2500 m ü. A.
Mündung Unterhalb von Gortipohl in die Ill
47° 0′ 33″ N,  59′ 48″ O

Länge 3 km

Der Balbierbach ist ein rechter Nebenfluss der Ill in Vorarlberg, Österreich.

Beschreibung

Balbierbach-Wasserfall

Die Quellen des Balbierbaches als Wildbach liegen einerseits auf dem Augstenboden zwischen Grappes und Maderer in etwa 2.500 Meter Seehöhe, andererseits wird der Bach aus den kleinen Seen auf dem Luterseeberg nebenan gespeist und nicht zuletzt durch Bäche und Tobel vom Roßberg weiter westlich. Am Luterseeberg fanden im Sommer 2008 und 2009 erste archäologische Grabungen im ehemaligen Bergbauareal statt. Insgesamt ist somit das Einzugsgebiet inklusive des Talkessels mit der Alpe Nova, alles zusammen ca. 2 × 4 Kilometer breit und tief womit in Summe ca. 9 km² entwässert werden. Vorbei an den Maisäss Oberer, mittlerer und unterer Netza auf der rechten Seite, sowie Manigg links gelangt der Balbierbach zum Wasserfall oberhalb von Gortipohl im Winkel. All diese Gewässer müssen aber über den Wasserfall oberhalb von Gortipohl ins Tal rinnen.

Geschichte und Verbauung

Der Balbierbach hat vor allem darum Bedeutung, weil er in all den Jahrhunderten vor dem Beginn seiner Verbauung mit jedem größeren Unwetter den Ortskern von Gortipohl durch Vermurung verwüstete. Einige davon sind in den alten Kirchenchroniken vermerkt und schildern heute noch, mit welcher Wucht und Gefahr zu rechnen ist.

Nach dem Unwetter im Jahre 1956 wurde seitens der zuständigen Behörden beschlossen, den Bach durch die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) zu verbauen. Zu diesem Zweck wurde als erstes unterhalb des Wasserfalls eine trichterförmige Mauer von 6 Meter Höhe auf eine Länge von etwa 200 Meter beidseitig errichtet, sodass alles Wasser auch bei Unwetter im vorhandenen Bachbett in die Ill geführt werden sollte.

Die restlichen 600 Meter erfolgt der Bachverlauf nun seither wie eh und je durch Wiesen und Wälder. Die alten Natursteinmauerwerk-Wuhrungen sind zum Teil noch vorhanden.[1] Nach dem großen Unwetter im Frühjahr 1999 wurde auf Drängen der Anrainer dieser ungesicherte Teil des Bachlaufes bis zur Sohle ausgeräumt, um weiterhin eine Vermurung links- und rechtsseitig zu verhindern. Die folgenden Unwetter im gleichen Jahr haben dazu geführt, dass der Balbierbach noch ein zweites Mal mit schwerem Gerät geräumt werden musste. In den heißen Sommern der folgenden Jahre ist deshalb im Unterlauf des Balbierbaches das Wasser teilweise durch die aufgerissene Bachsohle versickert oder einfach zwischen den heißen Steinen im Bachbett verdunstet. Hierdurch hat natürlich der Besatz an Forellen gelitten.

Nach dem letzten Alpen-Unwetter im Jahre 2005, welches wiedereinmal die Fußgängerbrücke vor dem Wasserfall schwer beschädigte und auch unterhalb der B188 Brücke links- und rechtsseitig zu Vermurungen der Wiesen geführt hat, musste der Bach mangels sicherer Verbauung wieder ausgeräumt werden. Durch die „schnelle“ Räumung nur der Bachsohle kommt es mittlerweile nach jedem Sturmwind zur Ufererosion im Bereich des Schutzwaldes entlang des Baches.

Infolge der Gemeinderatssitzung vom 11. August 2005 wurde aber über eine baldige Verbauung des noch fehlenden Teilstückes berichtet.[2] Es wurde im März 2006 im Schulsaal Gortipohl das neueste Verbauungsprojekt durch die WLV präsentiert, sodass Hoffnung besteht, dass die Verbauung in den nächsten drei- bis vier Jahren stattfinden wird. Im Jahr 2019 ist die Arbeit vom Wasserfall Gortipohl abwärts fast zur Hälfte fertig gestellt.

Commons: Balbierbach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Luftbild (Luftbild-Ausschnitt in Vogis)

Einzelnachweise

  1. Natursteinmauern in Vorarlberg inventarisieren und sanieren. Land Vorarlberg. Abgerufen am 17. April 2019.
  2. Gemeinderatssitzung vom 11. August 2005. Punkt 6 (pdf; 29 kB)