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vom 03.03.2020, aktuelle Version,

Barbara Horejs

Barbara Horejs

Barbara Horejs (* 5. Februar 1976 in Wien) ist eine österreichische prähistorische Archäologin und Spezialistin für das Neolithikum, die Kupferzeit und die Bronzezeit in Südosteuropa, der Ägäis und in Anatolien. Seit dem 1. Juni 2013 ist sie Direktorin des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA)[1] an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien und seit 2015 Honorarprofessorin an der Eberhard Karls Universität Tübingen.[2]

Leben

Horejs wurde 1976 in Wien geboren. Sie studierte von 1994 bis 2002 Ur- und Frühgeschichte und Klassische Archäologie an den Universitäten in Wien, Athen und Berlin. An der Freien Universität Berlin schloss sie ihren Magister Artium 2002 mit Auszeichnung ab und wurde im Jahre 2005 bei Bernhard Hänsel mit „Summa cum laude“ über ihre Doktorarbeit „Die spätbronzezeitliche handgemachte Keramik der Schichten 13 bis 1 der Toumba von Olynth (Agios Mamas). Vergleichsstudien innerhalb Makedoniens und benachbarter Kulturregionen“ promoviert. Im Anschluss wurde sie für diese Forschungsarbeit mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) ausgezeichnet.[3]

Von 2006 bis 2013 war Barbara Horejs selbstständig bzw. am Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) tätig und entwickelte dort mehrere Grundlagenforschungsprojekte, die durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und den Europäischen Forschungsrat (ERC) ihre Förderung fanden. Im Jahre 2013 übernahm B. Horejs die Direktion des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie, welches aus den ehemaligen Forschungseinrichtungen Prähistorische Kommission, Kommission für Ägypten & Levante, sowie der Mykenischen Kommission der ÖAW hervorging. Die Umstrukturierung des Instituts in eine moderne Forschungseinrichtung führte 2016 zur positiven Evaluierung durch ein internationales Komitee und somit zur dauerhaften Etablierung von OREA an der ÖAW. Seit 2007 lehrt Horejs wiederholt an der Universität Wien[4]; seit 2015 ist B. Horejs zudem Honorarprofessorin an der Eberhard Karls Universität Tübingen im Fachbereich Ur- und Frühgeschichte.

Innerhalb der Österreichischen Akademie der Wissenschaften war Horejs von 2011 bis 2012 zunächst als Direktorin der Jungen Kurie und seit 2015 als korrespondierendes Mitglied der philosophisch-historischen Klasse aktiv.[5] Seit 2016 ist sie zudem korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI).

Horejs ist (Mit-)Herausgeberin der Zeitschrift Archaeologia Austriaca (ArchA), sowie der Publikationsreihen Mitteilungen der Prähistorischen Kommission (MPK), Mykenische Studien, Contributions to the Archaeology of Egypt, Nubia and the Levant (CAENL) und Oriental and European Archaeology (OREA).

Ihr Hauptbetätigungsfeld liegt in der Leitung von Ausgrabungen, Surveys und Materialstudien in der Türkei, in Griechenland und auf dem Balkan zur Schaffung und Auswertung neuer Primärquellen. Dabei stehen zentrale Fragen zur Menschheitsentwicklung im Holozän im Mittelpunkt, die großräumig eingebettet werden. Schnittpunkte verschiedener Kulturkreise, Wissenstransfer und Kommunikationsnetzwerke, relative und absolute Chronologien zwischen Donauraum und Orient sowie ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen gehören zu ihren Expertisen. Diverse naturwissenschaftliche Analytik und deren Auswertung mit interdisziplinär besetzten und internationalen Teams zählen zu ihren grundlegenden Methoden. Ihre Forschungen konzentrieren sich auf Neolithikum, Kupferzeit und die gesamte Bronzezeit und umfassen einen Zeitraum von rund 8000 Jahren.

Hervorzuheben ist das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) finanzierte Projekt „Prehistoric Anatolia. From Sedentism to Protourban Societies“, bei dem Ausgrabungen (Çukuriçi Höyük) und Surveys im Umland der antiken Stätten Ephesos und Pergamon in der Westtürkei vorgenommen worden sind,[6][7] sowie das durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierte Projekt „Bronze Age Gold Road of the Balkans – Ada Tepe Mining“.[8] Im Zuge dieses Projektes wurde die Ausstellung „The First Gold“ im Kunsthistorischen Museum (KHM) von Barbara Horejs (mit-)kuratiert.[9]

Auszeichnungen

  • 2017: Ehrenurkunde und Plakette „Zlaten Vek“ („Das goldene Jahrhundert“) des Bulgarischen Kulturministeriums für die Förderung der österreichisch-bulgarischen Beziehungen auf dem Gebiet der Kultur und für die Vermittlung und Verbreitung der bulgarischen Kultur in Österreich[10]
  • 2014: Research Award of the City of Vienna for scientific achievements in the humanities[11]
  • 2011: Starting Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC)
  • 2010: Verleihung des START-Preises durch den Österreichischen Forschungsfond (FWF) und das Österreichische Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
  • 2005/06: Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Institutes
  • 2005: Verleihung des Förderpreises für die beste Qualifikationsarbeit einer Nachwuchswissenschaftlerin für die Dissertation vom Fachbereich der Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin
  • 2003–2005: Stipendium der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung des Senats Berlin für das Promotionsvorhaben bis 2005

Mitgliedschaften

Sie ist u. a. Mitglied im Editorial Board Studia Praehistorica (Sofia), im Advisory Board des Journal of World Prehistory, korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), Korrespondierendes Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Ausschussmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (ÖGUF), des Scientific Advisory Board GENOM Austria (ÖAW, CeMM). Sie ist außerdem Leiterin der Forschungsgruppe Anatolian Aegean Prehistoric Phenomena (OREA) und Mitglied des Akademierates der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Sie war Direktorin der Jungen Kurie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2011–2012), Mitglied der Lenkungsgruppe des ÖAI (2009–2013) sowie im Leitungsgremium des Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH),

Gutachtertätigkeit

Sie arbeitet als Gutachterin u. a. für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das European Journal of Archaeology, die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung, das Griechisches Ministerium für Erziehung, Religion und Kultur (verschiedene Förderprogramme), das Dahlem Research Center Berlin, das Journal of World Prehistory, die Prähistorische Zeitschrift, das Journal of Archaeological and Anthropological Sciences und den Research Council University Leuwen.

Publikationen

Bislang veröffentlichte Barbara Horejs drei Monographien, zahlreiche Konferenzbände, Sammelbände und Kataloge sowie über 90 wissenschaftliche Aufsätze zu archäologischen Themen vom Neolithikum bis zur Bronzezeit und ist (Mit-)Herausgeberin verschiedener Zeitschriften- und Monographie-Reihen.[12]

Belege

  1. http://www.orea.oeaw.ac.at/das-institut/team/horejs-barbara/
  2. http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/altertums-und-kunstwissenschaften/ur-und-fruehgeschichte-und-archaeologie-des-mittelalters/juengere-urgeschichte/mitarbeiter/nach-funktion/horejs-barbara-prof-dr.html
  3. Geschichte der Stipendien - www.dainst.org. Abgerufen am 31. Oktober 2017 (deutsch).
  4. Barbara Horejs an der Universität Wien
  5. ÖAW Mitglieder Detail. Abgerufen am 31. Oktober 2017.
  6. European Commission : CORDIS : Projects and Results : From Sedentism to Proto-Urban Societies in Western Anatolia. Abgerufen am 31. Oktober 2017.
  7. Prehistoric Anatolia. Abgerufen am 31. Oktober 2017.
  8. Bronze Age Gold Road of the Balkans – Ada Tepe Mining. Abgerufen am 31. Oktober 2017.
  9. The First Gold Ada Tepe: Europe's Oldest Gold Mine. Abgerufen am 31. Oktober 2017.
  10. Velina Dimitrova: Почетна грамота и отличиеЗлатен векза проф. Барбара Хореш. (bas.bg [abgerufen am 31. Oktober 2017]). Почетна грамота и отличие „Златен век” за проф. Барбара Хореш (Memento des Originals vom 4. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bas.bg
  11. m07gra: Preisträgerinnen und Preisträger - Förderungspreise der Stadt Wien. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. Dezember 2018; abgerufen am 9. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at
  12. ausführliches Publikationsverzeichnis 1999–2017