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vom 16.12.2019, aktuelle Version,

Batterie (Elektrotechnik)

Handelsübliche Batterien und Zellen

Eine Batterie ist ein Speicher für elektrische Energie auf elektrochemischer Basis. Batterien, die wieder aufgeladen werden können, werden Akkumulator, kurz Akku oder Sekundärbatterie genannt. Nicht wieder aufladbare Batterien werden Primärbatterie oder auch nur Batterie genannt.[1]

Begriff

Der Begriff „Batterie“ ist aus dem Sprachgebrauch des Militärs entnommen, wo es eine Zusammenstellung mehrerer Geschütze bedeutet, analog dazu wurde eine Zusammenschaltung mehrerer galvanische Zellen mit diesem Begriff belegt. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die Verwendung des Begriffs „Batterie“ auch auf einzelne Primär- oder Sekundärzellen aus, wobei für letztere eher die Bezeichnung „Akkuzelle“ oder abgekürzt „Akku“ verwendet wird. Der geschilderte Wandel des Sprachgebrauchs wurde in der DIN-Norm 40729 Akkumulatoren; Galvanische Sekundärelemente; Grundbegriffe angesprochen, welche unter Batterie „immer mehrere verbundene Zellen“ verstanden hat, wobei diese Begrifflichkeit sich bei der alltäglichen „Unterscheidung jedoch verwischt“ hat.[2]

Geschichte

Batterien historischer galvanischer Zellen

Im Jahr 1780 bemerkte der italienische Arzt Luigi Galvani, dass ein Froschbein, das in Kontakt mit Kupfer und Eisen kam, immer wieder zuckte, und hielt das für eine elektrische Wirkung. Das erste funktionierende galvanische Element und damit die erste Batterie wurde in Form der Voltaschen Säule im Jahr 1800 von Alessandro Volta erfunden. Es folgten in den Folgejahren konstruktive Verbesserungen wie die Trog-Batterie von William Cruickshank, welche den Nachteil des vertikalen Aufbaus der Voltaschen Säule vermied. Historisch wird zwischen Trockenbatterien – mit festem oder gelartigem Elektrolyt – und den heute nicht mehr gebräuchlichen Nassbatterien – mit flüssigem Elektrolyt – unterschieden.[3]

Zu den historischen Nassbatterien, welche nur in bestimmter Lage betrieben werden können, zählen das Daniell-Element von John Frederic Daniell aus dem Jahre 1836 und die verschiedenen Variationen und Bauformen in Form der Gravity-Daniell-Elemente, das Chromsäure-Element von Johann Christian Poggendorff aus dem Jahre 1842, das Grove-Element von William Grove aus dem Jahre 1844 und das Leclanché-Element von Georges Leclanché aus dem Jahr 1866.[3] Einsatzbereich dieser galvanischen Nasszellen war primär die Stromversorgung der drahtgebundenen Telegrafiestationen. Aus dem Leclanché-Element gingen über mehrere Entwicklungsschritte die noch heute üblichen und lageunabhängigen Trockenbatterien hervor, erste Arbeiten dazu stammen von Carl Gassner, welcher die Trockenbatterie im Jahre 1887 patentierte.[4] Im Jahr 1901 setzte Paul Schmidt in Berlin erstmals die Trockenbatterie bei Taschenlampen ein.

Als Batterien gedeutete antike Gefäßanordnungen wie die „Bagdad-Batterie“ hätten durch ein Zusammenspiel von Kupfer, Eisen und Säure eine elektrische Spannung von circa 0,8 V abgeben können. Ob diese Gefäße zum damaligen Zeitpunkt vor etwa 2.000 Jahren als Batterien im heutigen Sinn verwendet wurden, ist umstritten und konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Grundlagen

Spezifische Energiedichte (Wh/kg) verschiedener Primärzellen als Funktion der Temperatur
Batterietester

Eine elektrische Zelle ist ein elektrochemischer Energiespeicher und ein Energiewandler. Bei der Entladung wird gespeicherte chemische Energie durch die elektrochemische Redoxreaktion in elektrische Energie umgewandelt. Diese kann von einem vom Stromnetz unabhängigen elektrischen Verbraucher genutzt werden. Alternativ kann sie auch in einem vom Stromnetz abhängigen Verbraucher eingesetzt werden, um kurzzeitige Netzausfälle zu überbrücken, und so eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicherstellen.

Primärzellen können nur einmal entladen und nicht wieder aufgeladen werden. In diesen Zellen sind die Reaktionen bei der Entladung teilweise umkehrbar, das führt jedoch nicht zur Wiederherstellung eines dem Neuzustand ähnlichen Energieinhalts. Dagegen sind die wiederaufladbaren Sekundärbatterien (Akkumulatoren) weitgehend in den Ladezustand ähnlich dem Neuzustand zu bringen, so dass eine mehrfache Umwandlung von chemischer in elektrische Energie und zurück möglich ist.

Die Elektrodenmaterialien legen die Nennspannung der Zelle fest, die Menge der Materialien die enthaltene Energie.

Wichtige Begriffe in Bezug auf die elektrischen Eigenschaften einer Batteriezelle sind:

Kapazität
Die in einer galvanischen Zelle gespeicherte elektrische Ladung wird als Kapazität bezeichnet, die nicht zu verwechseln ist mit der elektrischen Kapazität. Die Kapazität einer Batterie wird in der Dimension der elektrischen Ladung in Amperestunden ( Einheitenzeichen: Ah), oder seltener in Amperesekunden (As) oder Coulomb (C; 1  As entspricht 1  C) angegeben.
Leistung
Die Leistung einer Batterie/Batteriezelle ist die Menge an elektrischer Energie, die pro Zeiteinheit entnommen werden kann. Sie wird in der Regel in Watt (W) angegeben. Sie ist das Produkt aus Entladestrom und Entladespannung oder auch der Quotient aus Energie und Zeit. Die Energie ist die Möglichkeit zur Arbeit; sie wird in Joule (J) angegeben.
Energieinhalt
Die in einer Batterie gespeicherte Energie ( elektrische Arbeit) wird nicht immer angegeben, die Energie pro Masse oder pro Volumen ist jedoch eine typische Kenngröße von Batteriesystemen und oftmals in Datenblättern der Hersteller angeführt. Eine Einschätzung je nach Typ geben Diagramme vergleichender Energieangaben (siehe Diagramm). Die physikalische Einheit ist J/m³ oder J/kg.
Selbstentladung
Alle galvanischen Zellen unterliegen bei Lagerung einer Selbstentladung. Die Geschwindigkeit der Selbstentladung hängt unter anderem vom Batterietyp und der Temperatur ab. Je niedriger die Lagertemperatur, desto geringer ist die Selbstentladung.

Die schwächste Zelle bestimmt die Qualität einer Batterie. In Parallelschaltung kommt es durch Ausgleichsströme zu größeren Verlusten, wenn die Zelle mit geringerer Kapazität früher entladen ist. In Reihenschaltung bricht die Spannung unter Last eher zusammen, weil stärkere, noch geladene Zellen Strom durch schwächere, schon entladene Zellen treiben, an denen dann bereits ein Teil der Spannung abfällt. Deren erhöhter Innenwiderstand führt nach dem Ohmschen Gesetz zu einer Zellerwärmung, ohne dass die elektrische Energie nutzbar ist.

Einsatzbereiche

Je nach dem Einsatzgebiet gibt es folgende Begriffe und Zuordnungen:

  • „Gerätebatterien“ dienen zur Stromversorgung kleiner, meist tragbarer Geräte, beispielsweise in Taschenlampen oder Mobiltelefonen. Meist bestehen sie aus mehreren Zellen in standardisierten Baugrößen sowohl als einmal verwendbare Primärzelle, als auch als wiederaufladbaren Akkumulator. Besonders kleine Ausführungen z. B. für Hörgeräte oder Quarzuhren werden als Knopfzellen bezeichnet.

Typvariationen

Aufgrund der vielfältigen Einsatzbereiche mit sehr unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Spannung, Leistung und Kapazität gibt es heute Batterien in vielen Typen. Diese werden unterschieden beispielsweise

  • nach chemischer Qualität in der zugrunde liegenden chemischen Redoxreaktion
  • Zusammenschaltung von Zellen
  • nach Zellengrößen

Handelsübliche Batterien und Zellen unterscheiden sich sowohl in den elektrischen Werten als auch in der geometrischen bzw. konstruktiven Bauform. Von den nachfolgend aufgeführten Bezeichnungen können mehrere zusammen einen Zelltyp beschreiben, z. B. „Alkali-Mangan-Zelle – LR 6/AM-3 – AA – Mignon“. Oft wird aber nur ein bestimmtes Merkmal gefordert, z. B. die Größe „AA“ für eine speziell darauf abgestimmte Taschenlampe.

Nach chemischer Zusammensetzung

Im experimentellen Bereich und zur Veranschaulichung des Funktionsprinzips werden recht exotische galvanische Zellen, wie zum Beispiel Zitronenzellen, eingesetzt.

Primärzellen

Schaltzeichen einer galvanischen Zelle (Primärzelle oder Akkumulator)

Als Primärzellen oder Primärelemente werden galvanische Zellen bezeichnet, die nach der Entladung nicht wieder neu aufgeladen werden können. Die verschiedenen Typen werden nach den eingesetzten Materialien bezeichnet (ausgenommen wiederaufladbare alkalische Zellen – diese werden trotzdem zu den Primärzellen gezählt):

Nach Baugröße / Bauform

Die gängigsten Batterien für den Verbrauchermarkt

Als Gerätebatterien werden häufig Batterien bezeichnet, die sehr verbreitet für die Energieversorgung von Elektrokleingeräten wie Uhren, Radios, Spielzeug, Taschenlampen u. Ä. und auch in fest installierten Geräten wie Rauchmeldern verwendet werden.

Gerätebatterien müssen kompakt, lageunabhängig einsetzbar, leicht und trotzdem mechanisch robust sein. Bei normaler Lagerung und Verwendung im Gerät dürfen sie weder auslaufen noch ausgasen. Sie sind in einer Vielzahl von Ausführungen auf der Basis von Zink-Kohle oder Alkali-Mangan im Handel erhältlich. Zink-Kohle-Batterien werden seit den 2000er Jahren immer seltener angeboten und heute kaum noch hergestellt.

Es gibt sehr viele von der IEC genormte Typen und einige Bezeichnungen vom ANSI sowie inoffizielle Namen, insbesondere für die neun gängigsten Kategorien:[6][7][8]

Das R in der IEC-Bezeichnung steht immer für round, also zylindrische Zellen, das F für flat, also eine flache Bauform. Nach der neuen IEC-60086-Bezeichnung (Methode 2, ab Oktober 1990) sind für die Typen die Maximalwerte der Abmessungen relevant. Gelegentlich geben Hersteller auch Istwerte an, diese sind in der Spalte Abmessungen in Klammern aufgeführt.

Größenbezeichnung Abmessungen[7] Nennspannung[8] Abbildung
IEC[7] ANSI[6] inoffiziell
R20 13 D
Mono
Ø 34,2 mm × ca. 61,5 mm 1,5 V bei R20 (Zink-Kohle)

1,5 V bei LR20 (Alkali-Mangan)

R14 14 C
Baby
Ø 26,2 mm × 50,0 mm

 25 mm × 49 mm)

1,5 V bei R14 (Zink-Kohle)

1,5 V bei LR14 (Alkali-Mangan)

R22C429 Sub-C Ø 22,2 mm × 42,9 mm

 22,2 mm × 42,5 mm)

1,2 V bei KR22C429 (NiCd-Akku)

1,2 V bei HR22C429 (NiMH-Akku)

R12 B Ø 21,5 mm × 60,0 mm 1,5 V bei R12 (Zink-Kohle)

1,5 V bei LR12 (Alkali-Mangan)

heute nur mehr als Teil von 4,5V-Flachbatterien üblich
(siehe unten Größe 3R12)

R23 A ca. Ø 17 mm × 50 mm

 16,5 mm × 48,5 mm)

1,2 V als Akku
R6 15 AA
Mignon
Ø 14,5 mm × 50,5 mm

 14,5 mm × 49,5 mm)

1,5 V bei R6 (Zink-Kohle)

1,5 V bei LR6 (Alkali-Mangan)

R03 24 AAA
Micro
Ø 10,5 mm × 44,5 mm 1,5 V bei R03 (Zink-Kohle)

1,5 V bei LR03 (Alkali-Mangan)

R8D425 25 AAAA
Mini
Ø 8,3 mm × 42,5 mm 1,5 V bei R8D425 (Zink-Kohle)

1,5 V bei LR8D425 (Alkali-Mangan)

R1 910 N
L20
Lady
Ø 12,0 mm × 30,2 mm 1,5 V bei R1 (Zink-Kohle)

1,5 V bei LR1 (Alkali-Mangan)

2R10 Duplex ca. Ø 21,5 mm × 74 mm 3,0 V bei 2R10 (Zink-Kohle)
4R44 - 4AG13, L1325 ca. Ø 13 mm × 25 mm 6,0 V bei 4LR44 (Alkali-Mangan)
8R932 1811A 23A Ø 10,3 mm × 28,5 mm 12,0 V bei 8LR932 (Alkali-Mangan)
CR17345 5018LC CR123A Ø 17 mm × 34,5 mm 3 V (Lithium)
3R12 Flachbatterie ca. 65 mm × 61 mm × 21 mm 4,5 V bei 3R12 (Zink-Kohle)

4,5 V bei 3LR12 (Alkali-Mangan)

4R25 908
915
Lantern
Laternenbatterie
ca. 114 mm × 66 mm × 66 mm 6,0 V bei 4R25 (Zink-Kohle)

6,0 V bei 4LR25 (Alkali-Mangan)

6F22 1604 9-Volt-Block ca. 48 mm × 26 mm × 17 mm 9,0 V bei 6F22 (Zink-Kohle)

9,0 V bei 6LR61 (Alkali-Mangan)

15F20 15F20-Batterie ca. 50 mm × 25 mm × 15 mm 22,5 V bei 15F20 (Zink-Kohle)

Rundzellen

Geschichte

Wie bereits oben erwähnt, unterschied man bis etwa 1950:[9]

  • galvanische Zelle: konkrete Kombination aus Elektroden und Elektrolyt;
  • galvanisches Element: in einen Behälter eingeschlossene gebrauchsfertige Zelle;
  • (galvanische) Batterie: Zusammenschaltung mehrerer Zellen zu einer Einheit.

Galvanische Elemente und Batterien wurden kurz galvanische Stromerzeuger genannt und waren in VDE 0807 normiert.[9]

Die Unterscheidungen schlugen sich in der Benennung von galvanischen Stromerzeugern nieder. Diese bestand aus zwei oder drei Buchstaben, der Nennspannung sowie ggf. der Anzahl der Zellen:[9]

  • erster Buchstabe: E für Element, B für Batterie;
  • zweiter Buchstabe: A bis R je nach geometrischer Form der Zelle (zylindrisch oder quaderförmig), X oder Y bei Nasselementen zur Unterscheidung der Größe (weil hier nicht zwischen Zelle und Element unterschieden wird);
  • dritter Buchstabe: für Ausführung der Zelle (T Trockenzelle, F Füllbraunstein, L Trocken-Luftsauerstoff);
  • bei Batterien mit je zwei oder mehr parallelgeschalteten Zellen wurde deren Anzahl vor den Zellenbezeichner gesetzt.

Beispiele:[9]

  • ELF: Element aus Zelle L (zylindrisch mit 50 mm Durchmesser) in Füllbraunsteinausführung
  • BD 90: Batterie aus Zellen D (zylindrisch mit 19,6 mm Durchmesser) mit 90 V Nennspannung
  • B 2 J 4,5: Batterie aus zwei parallelgeschalteten Zellen J (zylindrisch mit 31,5 mm Durchmesser) mit 4,5 V Nennspannung
  • BH 4,5: Flachbatterie (30 × 87 × 95 mm) mit 4,5 V Nennspannung

Adapter und Kontaktierung

Nicht jeder Batterietyp ist überall erhältlich. Deshalb gibt es zum Beispiel Flachbatterie-Adapter, die drei AA-Zellen zu je 1,5 V aufnehmen. Diese lassen sich in allen Geräten verwenden, in die auch eine 4,5-V-Flachbatterie (3R12) hineinpasst. Nützlich sind diese Adapter auch, weil es keine wiederaufladbaren Flachbatterien gibt.

Die Kontaktierung kleiner Batterien erfolgt mit Federkontakten, zuverlässigere Ausführungen sind vergoldet. Fest eingebaute Akkumulatoren sind mit Steckkontakten, Schraubanschlüssen, Polbolzen oder Lötfahnen versehen.

Konfektionierte wiederaufladbare Batterien, sogenannte Akkupacks, bestehen aus mehreren Zellen, die untereinander fest verbunden und oft mit einer Ummantelung oder einem Gehäuse versehen sind. Bei Starterbatterien sind die Zellen untereinander mit Bleistegen, bei Traktionsbatterien in der Regel mit Kupferverbindern kontaktiert.

Microsoft offerierte 2010 eine „InstaLoad“ genannte, rein mechanische Lösung eines Batteriefaches, die das Einlegen von Einzelzellen in beliebiger Orientierung erlaubt. Die Kontakte sind dabei so gestaltet, dass keine Verpolung auftreten kann.[10] Das Verfahren erlangte jedoch keine Bedeutung.

Entsorgung

Inneres und Äußeres einer 6  Volt-Batterie des Typs  4LR44 nach IEC  60086

Batterien und Akkumulatoren gehören nicht in den Restmüll oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und zudem erneut nutzbare Rohstoffe enthalten, die das Batterierecycling für entsprechende Unternehmen wirtschaftlich attraktiv machen. Auch ausgelaufene Batterien sollten mit Vorsicht behandelt werden, da sich teils ätzende Substanzen an den Kontakten befinden. Sie müssen ebenfalls einem Recycling zugeführt werden und gelten als Problemstoff.

Bild einer ausgelaufenen R6-Batterie, die ungefähr 20 Jahre alt ist. Der oxidierte Minuspol ist deutlich zu erkennen. Durch die lange Lagerung wurde bereits auch das Gehäuse chemisch angegriffen.

In Deutschland regelt die Batterieverordnung die Rücknahme und Entsorgung von Batterien. Sie legt unter anderem fest, dass in Deutschland keine Batterien oder Zellen mit einem Quecksilbergehalt von mehr als 0,0005 Gewichtsprozent in den Verkehr gebracht werden dürfen. Bei Knopfzellen darf der Quecksilbergehalt nicht über 2,0 Gewichtsprozent liegen. Alkali-Mangan-Batterien enthalten seit Beginn der 1990er Jahre kein Quecksilber mehr. Davor wurde es zum Amalgamieren des Elektrodenmaterials Zink verwendet. Pole von Lithium-Batterien müssen vor Entsorgung abgeklebt werden.[11]

Kleine Batterien können in Deutschland in Einzelhandelsgeschäfte zurückgebracht werden, wenn diese auch Batterien verkaufen. Gesetzlich verpflichtend ist zwar nur die Rücknahme von Batterietypen, die der jeweilige Händler im Sortiment führt; es werden aber üblicherweise auch „fremde“ Typen akzeptiert, da dem Händler dadurch keine Nachteile oder Kosten entstehen. Zu diesem Zweck müssen dort Sammelbehälter aufgestellt sein. Für Starterbatterien existiert in Deutschland ein Pfandsystem.

Literatur

  • Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: Batterien und Akkumulatoren – Mobile Energiequellen für heute und morgen. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-62997-1.
  • David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): Handbook of Batteries. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002, ISBN 0-07-135978-8 (englisch).
  • Clive D. S. Tuck (Hrsg.): Modern Battery Technology. Ellis Horwood, New York 1991, ISBN 0-13-590266-5 (englisch).
  • Philipp Brückmann: Autonome Stromversorgung – Auslegung und Praxis von Stromversorgungsanlagen mit Batteriespeicher. Ökobuch, Staufen 2007, ISBN 978-3-936896-28-2.
  • Werner Döring: Einführung in die Theoretische Physik, Band II. Berlin, Göschen 1965 (speziell das Kapitel über Batterien).
  • Michael Sterner, Ingo Stadler (Hrsg.): Energiespeicher. Bedarf, Technologien, Integration. 2. Auflage, Berlin Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-48893-5.
Wiktionary: Batterie  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  Commons: Batterien  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer Batterie und einem Akku? In: zvei.org. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
  2. Dirk Flottmann, Detlev Forst, Helmut Roßwag: Chemie für Ingenieure: Grundlagen und Praxisbeispiele. Springer, 2003, ISBN 3-540-06513-X, S. 225.
  3. 1 2 William Edward Ayrton: Practical Electricity. Cassell, London 1891, S. 212 und folgend. (Online).
  4. Patent US373064: Galvanic Battery. Veröffentlicht am 15. November 1887, Erfinder: Carl Gassner.
  5. Biobatterie löst sich im Körper auf, Materialwissenschaft, ORF.at vom 26. März 2014
  6. 1 2 BIO Intelligence Service: Battery capacity and labelling. (PDF; 3,04 MB) Europäische Kommission, September 2008, abgerufen am 15. März 2012.
  7. 1 2 3 IEC 60086-1-2006. (PDF; 529 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 25. November 2011; abgerufen am 15. März 2012.
  8. 1 2 IEC 60086-2-2006. (PDF; 521 kB) Abgerufen am 15. März 2012.
  9. 1 2 3 4 Wilhelm Friedrich, Carl Schaub, Gottfried Voltz: Tabellenbuch für Elektrotechnik (Ausgabe C). Zum Unterricht in Fachkunde, Fachrechnen und Fachzeichnen in Berufs-, Handwerker- und Fachschulen, sowie zum Selbstunterricht und praktischen Gebrauch für Elektroinstallateure und Elektrotechniker. 175. bis 199. Auflage. Ferd. Dümmlers Verlag, Bonn 1949.
  10. Zeichnung auf batteryholders.com (Memento vom 17. März 2016 im Internet Archive)
  11. Systemadmin_Umwelt: Ratgeber: Batterien und Akkus. Umweltbundesamt, 18. April 2013 (umweltbundesamt.de [abgerufen am 4. Dezember 2018]).