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vom 23.04.2020, aktuelle Version,

Berthold P. Wiesner

Berthold Paul Wiesner (* 1901[1] in Marchegg, Gänserndorf, Niederösterreich; † 7. Januar 1972) war ein österreichisch-jüdischer Biologe, Physiologe und Sexualforscher.[2] Als Samenspender für eine Klinik, in der künstliche Befruchtungen vorgenommen wurden, ist er möglicherweise der kinderreichste Mann der Welt.

Leben und Wirken

Wiesner war kurzzeitig mit Anna Gmeyner verheiratet, mit der zusammen er seine einzige eheliche Tochter Eva Ibbotson hatte.[3] Wiesner, der einige Zeit am Animal Breeding Research Department an der Universität von Edinburgh arbeitete, gilt als wegweisender Forscher in der Diagnose von Schwangerschaften.[4] Etwa zwischen 1940 und 1960 betrieb Wiesners Partnerin Mary Barton[5] eine Fruchtbarkeitsklinik in der Londoner Harley Street, in der verheiratete Frauen mit unfruchtbaren Männern Spendersamen erhielten.[6] Da Wiesner den meisten Samen für die Fruchtbarkeitsklinik selbst gespendet haben soll, soll er nach groben Schätzungen ca. 600 weitere biologische Nachkommen haben. Zu seinen Abkömmlingen gehört der Dokumentarfilmer Barry Stevens.[7]

1929 wurde er zum Mitglied (Fellow) der Royal Society of Edinburgh gewählt.[8]

Werke

  • Eugen Steinach, H. Heinlein, B. P. Wiesner, Auslösung des Sexualzyklus, Entwicklung der Geschlechtsmerkmale, reaktivierende Wirkung auf den senilen weiblichen Organismus durch Ovar- und Placentaextrakte, in: Pflügers Archiv, 1925
  • Berthold Paul Wiesner, Das Problem der Verjüngung, Ullstein 1927
  • B. P. Wiesner und L. Mirskaia, On the Endocrine Basis of Mating in the Mouse, University of Edinburgh 1930 (PDF; 835 kB)
  • B. P. Wiesner, Sex, London 1936
  • Mary Barton, Kenneth Walker und B. P. Wiesner, Artificial Insemination, in: British Medical Journal 1, 1945, S. 40–43
  • B. P. Wiesner, Biological Dangers from Atomic Fission, in: The Lancet, Volume 247, Issue 6384, S. 33, 5. Januar 1946
  • Cedric Lane-Roberts, Albert Sharman, Kenneth Walker, B. P. Wiesner und Mary Barton, Sterility and Impaired Fertility: Pathogenesis, Investigation and Treatment, Paul B. Hoeber 1948

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. National Library of Australia
  2. Mark H. Gelber, Jakob Hessing, Robert Jütte (Hrsg.): Integration und Ausgrenzung: Studien zur deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart; Festschrift für Hans Otto Horch zum 65. Geburtstag. Walter de Gruyter, 2009, ISBN 978-3-484-62006-3, S. 474 (552 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Geburtsanzeige der Tochter@1@2Vorlage:Toter Link/www.thegazette.co.uk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 116 kB)
  4. Angus McLaren: Reproduction by Design: Sex, Robots, Trees, and Test-Tube Babies in Interwar Britain. University of Chicago Press, Chicago 2012, ISBN 978-0-226-56069-4, S. 101 f. u. 210 (englisch, 235 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Laut Documentary Reviews hatte diese eine Tochter namens Wendy, von der unklar ist, ob sie von Wiesner abstammt.
  6. Artikel in der Daily Mail
  7. Christine Kensche: Aktiver Samenspender: Ein Vater und 600 Kinder – Brüder suchen "Bio-Dad". In: welt.de. 10. April 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  8. Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002. (PDF-Datei) Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 22. April 2020.