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vom 23.02.2021, aktuelle Version,

Brigitte Mazohl

Brigitte Mazohl (* 2. Juli 1947 in Bozen) ist eine österreichische Historikerin.

Sie war bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2015 ordentliche Professorin für Österreichische Geschichte am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck und vom 1. Juli 2013 bis 2017 Präsidentin der phil.-hist. Klasse an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Leben

Brigitte Mazohl studierte an der Universität Salzburg Geschichte und Publizistik und wurde 1971 bei Erika Weinzierl zum Thema „Die Autonomiebestrebungen im Trentino 1848/49“ promoviert. Es folgten Forschungsaufenthalte am Österreichischen Kulturinstitut in Rom, an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien (dort auch Studium der Rechtswissenschaften) und in Mainz (Institut für Europäische Geschichte). Nach Assistenzvertretungen an der Universität Salzburg und am Institut für Europäische Geschichte in Mainz wurde sie 1980 am Institut für Geschichte an der Universität Salzburg bei Fritz Fellner Assistentin. Nach ihrer Habilitation (1986) zum Thema „Österreichischer Verwaltungsstaat und administrative Eliten im Königreich Lombardo-Venetien 1815–1859“ folgten Forschungsaufenthalte in Venedig und Florenz sowie Gastprofessuren an den Universitäten Innsbruck und Klagenfurt.

1993 wurde sie als Ordinaria für österreichische Geschichte an die Universität Innsbruck berufen, wo sie von 1993 bis 2015 lehrte und zahlreiche Leitungsfunktionen innehatte, u. a. die Institutsleitung (1996–1998 und 2005–2013) und zwischen 2012 und 2015 die (stellvertretende) Leitung des Forschungsschwerpunkts „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“.

Beim Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung übte sie 2003–2008 die Funktion einer wissenschaftlichen Referentin aus, bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurde sie 2004 zum korrespondierenden Mitglied, 2008 zum wirklichen Mitglied gewählt, 2013 erfolgte die Wahl zur Präsidentin der phil-hist. Klasse, ein Amt, das sie bis 2017 ausübte. Die Leitung der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs als Vorsitzende übernahm sie 2008. Seit 2004 ist sie Innsbrucker Sprecherin des Internationalen Graduiertenkollegs „Politische Kommunikation von der Antike bis zur Gegenwart“.[1]

Forschungsschwerpunkte

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Rahmen der österreichischen, deutschen und italienischen Geschichte in der Zeit zwischen dem 18. Jahrhundert und dem Ersten Weltkrieg; sie betreffen Fragen von Recht, Verwaltung und Politik, von Herrschaft und Kommunikation, Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte sowie Genderforschung.

Auszeichnungen

Publikationen

  • (mit Rolf Steininger und Alexander Piff): Geschichte Südtirols. C.H. Beck, München 2020. ISBN 978-3-406-73412-0.
  • Zeitenwende 1806. Das Heilige Römische Reich und die Geburt des modernen Europa, Wien/Köln/Weimar 2005, 299 S.
  • Minoranze negli imperi. Popoli fra identità nazionale e ideologia imperiale, hg. von Brigitte Mazohl und Paolo Pombeni, Bologna 2013 (Collana "Quaderni Numero 88 dell'Istituto storico italo-germanico in Trento"), 470 S.
  • Nationalgeschichte als Artefakt. Zum Paradigma “Nationalstaat” in den Historiographien Deutschlands, Italiens und Österreichs, hg. von Hans Peter Hye, Brigitte Mazohl, Jan Paul Niederkorn, Wien 2009, 364 S.
  • Gli imperi dopo l'Impero nell'Europa del XIX secolo, hg. von Marco Bellabarba, Brigitte Mazohl, Reinhard Stauber, Marcello Verga, Bologna, 2009, 576 S. (Collana "Quaderni dell'Istituto storico italo-germanico in Trento")
  • Österreichisches Italien – italienisches Österreich? Interkulturelle Gemeinsamkeiten und nationale Differenzen vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, hg. von Brigitte Mazohl-Wallnig und Marco Meriggi (Zentraleuropa-Studien 5), Wien 1999, 818 S.
  • Österreichischer Verwaltungsstaat und administrative Eliten im Königreich Lombardo-Venetien 1815-1859 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz, Bd. 146), Mainz 1993, 458 S.
  • Erfahren – Erinnern – Bewahren. EEB. Schriftenreihe des Zentrums für Erinnerungskultur und Geschichtsforschung. Bände 1 – 4, hg. von Gunda Barth-Scalmani, Hermann J. W. Kuprian, Brigitte Mazohl (2012–2014)
  • Schriften zur politischen Kommunikation. Bände 1–19: hg. von Angela De Benedictis, Gustavo Corni, Brigitte Mazohl und Luise Schorn-Schütte, Göttingen (2008–2014)
  • Studi sulla comunicazione politica. Bände 1–6, hg. von Angela De Benedictis, Gustavo Corni, Brigitte Mazohl, Daniela Rando, Luise Schorn-Schuette, Bologna (2012–2014)
  • L'Homme. Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft 1990 ff. (Mitherausgeberschaft bis 2003)
  • Innsbrucker Historische Studien (Mitherausgeberschaft ab 2006)

Einzelnachweise

  1. Universität Innsbruck: Ehrenkreuz für Historikerin Mazohl. Artikel vom 22. Dezember 2017, abgerufen am 22. Dezember 2017.

Weiterführendes#

Mazohl Brigitte in: Biografien bedeutender österreichischer Wissenschafterinnen»Die Neugier treibt mich, Fragen zu stellen«Ilse Korotin et al.Böhlau VerlagWien - Köln - Weimar2018jetzt im Buch blättern