Bruckhaufen
Bruckhaufen ist ein Teil des Wiener Gemeindebezirkes Floridsdorf. Er gehört zur Katastralgemeinde Donaufeld. Haufen war zur Zeit vor der Wiener Donauregulierung der Name für Schotter- und Sandinseln, Bruckhaufen bezeichnete zunächst eine Insel zwischen zwei Brücken. Der Flurname ging dann auf die hier entstandene Siedlung über.[1]
Geographie
Südlich und östlich bildet die Donauturmstraße die Grenze zum Bezirk Donaustadt. Westlich wird der Ortsteil von der Donauuferautobahn mit der Begleitstraße Am Bruckhaufen und der Schnellbahn mit der Begleitstraße Am Nordbahndamm begrenzt. Im Norden liegt die Alte Donau mit dem Angelibad und dem Eisenbahnerbad an der Arbeiterstrandbadstraße. Zwischen den Bädern liegt eine öffentliche Lagerwiese, in Erinnerung an die fahrenden Völker mit Romaplatz, Lovaraweg und Sintiweg benannt.
Geschichte
Mit dem Donaudurchstich im Rahmen der Donauregulierung wurde der Bruckhaufen Teil einer großen Insel zwischen dem neuen Hauptstrom und der Alten Donau, der Grund war im Besitz des Stifts Klosterneuburg. Ab 1871 bestand auf der Insel die Militärschießstätte Kagran, der Straßenname Kugelfanggasse erinnert heute noch an den ehemaligen 100 m langen und elf Meter hohen Geschoßfangdamm.[2]
Auch eine städtische Mülldeponie wurde auf der Insel angelegt, die bis in die 1960er Jahre genutzt wurde.[2]
Im frühen 20. Jahrhundert entwickelte sich am Bruckhaufen ein Erholungsgebiet und Wassersportgebiet mit einer Siedlung mit Badehütten und Schrebergärten. Auch dauerhafte Behausungen wurden errichtet, trotz Bauverbot. Die Bewohner verstanden sich als Teil der Siedlerbewegung und organisierten sich 1925 im Verein „Donauland“. Ende der 1920er Jahre wurde die Siedlung durch eine Änderung im Flächenwidmungsplan legalisiert. 1935 kaufte die Stadt Wien den Grund vom Stift Klosterneuburg.[2]
Die Schnellbahn-Station Wien Strandbäder am Nordbahndamm wurde für die Erschließung von Bruckhaufen anlässlich der Wiener Internationalen Gartenschau WIG 64 im Donaupark im Jahre 1964 errichtet, und im Jahre 2000 wieder aufgelassen, nachdem die U6-Station Neue Donau eröffnet war.[3]
Religiöse Einrichtungen
Bei der Grünbrücke, die die Donauuferautobahn überplattet, befindet sich die Moschee des Islamischen Zentrums. Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Elisabeth steht in der Kugelfanggasse.
Einzelnachweise
- ↑ Felix Czeike (Hrsg.): Bruckhaufen. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 475–476 (Eintrag im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien).
- 1 2 3 Lilli Lička, Ulrike Krippner: 50 Jahre Donaupark: stadtplanerische Vision und Dimension. (= Studie zu den stadtplanerischen Visionen und Strategien, die zur Realisierung der Wiener Internationalen Gartenschau WIG 64 und zur Errichtung des Donauparks führten.) Hrsg.: Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsarchitektur; im Auftrag der Magistratsabteilung 18 - Stadtentwicklung und Stadtplanung. Wien, 2011, S. 7–8, 14–15 (Bericht online auf der Website der Stadt Wien (PDF; 4,85 MB)).
- ↑ Thomas Kohlwein: Ehemalige Haltestellen: Strandbäder. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.schnellbahn-wien.at. 2008, archiviert vom Original am 8. Februar 2009; abgerufen am 16. September 2009.
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Die katholische Pfarrkirche St. Elisabeth in Bruckhaufen , ein Ortsteil im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Bruckhaufen (Wien) - Kirche.JPG | |
Südwestansicht des Islamischen Zentrum Wien in Bruckhaufen, ein Ortsteil im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf . Die Moschee mit einem 32 m hohen Minarett und einer Kuppel mit rund 20 m Durchmesser wurde von 1975 bis 1979 von Baumeister Richard Lugner im Auftrag des saudi-arabischen Königs Faisal ibn Abd al-Aziz errichtet. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Bruckhaufen (Wien) - Moschee (2).JPG | |
DSC_7362 | DSC_7362 | Cha già José from Vienna, Austria | Datei:Donaupark DSC 7362 (12664387184).jpg | |
PLAN von ZWISCHENBRÜCKEN 1821. Topografische Bezeichnungen: Donau Arm, Donau-Canal, Nussdorf, Brigittenaue, k.k. Augarten, Leopoldstadt, Innerer Tabor, Taborhaufen (um 2012: Nordwestbahnhof), Wolfsschütthaufen, Zu den 3. Alliierte, Tabor i.d. Au, Kühhaufen, Gänsehaufen, im Todtenküpfel, Biberhäufel, Sallenaufen, Dürwissen, Viehcherl, Die Mühlschütt, Die neue Auschütt. | Scanned by Geiserich77 from: Hinkel, Raimund: Wien XXI. Floridsdorf. Das Heimatbuch. Wien 1994. | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:Karte-Zwischenbrücken.jpg |