Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 09.05.2022, aktuelle Version,

Burg Noarna

Burg Noarna
Alternativname(n) Castelnuovo di Noarna
Staat Italien
Ort Noarna
Burgentyp Höhenburg
Geographische Lage 45° 55′ N, 11° 1′ O
Burg Noarna (Trentino-Südtirol)

Die Burg Noarna (auch als Castelnuovo di Noarna bezeichnet) liegt in der nordostitalienischen Gemeinde Nogaredo unweit von Rovereto auf einem Hügel im Trentino. Damals lagen die meisten Burgen in Sichtweite zueinander, um sich im Notfall mit Rauchzeichen gegenseitig warnen zu können oder um Hilfe zu erbitten. Die Lage der Burg oberhalb des Etschtals ermöglichte natürlich auch die Kontrolle des Geschehens im Tal.

Geschichte

Angeblich wurde Noarna an der Stelle einer römischen Befestigung errichtet. Gesichert ist, dass die mittelalterliche Anlage ursprünglich von mehreren Familien, deren Wappen in der Burg sichtbar sind, gemeinsam bewohnt wurde. Im 12. Jahrhundert wurde die Anlage „Castelnuovo“ (in etwa „Neuburg“) genannt. Dies lässt darauf schließen, dass sich hier oder in der Nähe eine ältere Anlage befand. Es wird vermutet, dass diese ältere Burg in die Langobardenzeit des 6. bis 8. Jahrhunderts fällt.

Bis 1308 war die Anlage im Besitz der Herren von Noarna und ging dann als Lehen des Bistums Trient an die Castelbarco über. 1456 beauftragte der Fürstbischof von Trient, Georg Hack von Themeswald, die Brüder Georg und Peter Lodron, sich der Burgen des unbotmäßig gewordenen Trientiner Vasallen Johann von Castelbarco zu bemächtigen, was diesen auch gelang. In der Folge ging die Burg als Lehen an die Petersche Linie der Lodrons über.

Nikolaus Lodron (1475–1556), Enkelsohn des Peters und Urgroßvater des Fürsterzbischofs Paris Lodron, nahm in der Folge umfassende Veränderungen und Umbauten vor und ließ die Burg zu einem Renaissanceschloss umbauen. Aus dieser Zeit stammen die Fresken oberhalb der Hauptstiege, die Rankenwerke und Veduten im Wintergarten und die Wappen der Besitzer. Weitere Räume mit ornamentaler Ausstattung stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sie zeigen unter anderem Wappenkartuschen der Grafen von Lodron und ihrer Frauen (Sibylle von Fugger, Anna Berka von Taub und Leipa). Vermutlich hat Paris Lodron die Kapelle in das Schloss einbauen lassen, die dann von seinem Hofbaumeister Santino Solari gestaltet worden ist. Im 17. Jahrhundert spielte Castelnuovo als Gefängnis bei einem großen Hexenprozess eine Rolle, acht Personen wurden dabei zum Tode verurteilt und vier davon in Brancolino hingerichtet.

1876 verließen die Lodrons das Schloss und übersiedelten in den Palazzo Lodron in Nogaredo, nur ein Kastellan verblieb auf Castelnuovo. 1974 entschloss sich die Familie Lodron, die Anlage an die Rofereiter Hoteliersfamilie Zani zu verkaufen. Von dieser wurde auf dem Schloss ein biologisch geführtes Musterweingut installiert; die Anlage (Winzerei samt Weinverkauf) kann besichtigt werden und durch kulturelle Veranstaltungen ist das Schloss heute der Öffentlichkeit zugänglich.

Castelnuovo di Noarna

Beschreibung

Das Schloss ist eine Verbindung einer mittelalterlichen Burg und eines Renaissancepalasts. Durch den Umbau hat es seinen wehrhaften Charakter nicht verloren: Gräben, Fallgitter, Bering, Zugbrücken und Schießscharten zeugen davon. Der niedrige Bergfried der Anlage ist nicht höher als eine Seite des Palas.

Im Gewölbe des Eingangsbereichs befinden sich Fresken mit einigen Szenen aus der Genesis, so wie Michelangelo sie für die Sixtinischen Kapelle gemalt hatte. Das Original hat eine Größe von 520 m², auf ihm sind 115 überlebensgroße Figuren dargestellt. Der Künstler der Noarna-Fresken[1] ist unbekannt.

Literatur

  • Konrad Falko Wutscher: Die lodronischen Schlösser im Lagertal in Welschtirol. In: Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.): Burgen – Perspektiven. 50 Jahre Südtiroler Burgeninstitut, 1961–2013. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2013, ISBN 978-3-7030-0838-2, S. 387–399.
Commons: Burg Noarna  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Scheda: Castel Noarna, Castelnuovo, auf beniculturalionline.it

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Visione d'insieme con la porta-torre di accesso Eigenes Werk Selbst fotografiert Lungoleno
CC BY-SA 4.0
Datei:00 Castelnuovo di Noarna.jpg
Castelnuovo di Noarna Eigenes Werk luckyprof
CC BY-SA 3.0
Datei:Castelnuovo di Noarna-10.jpg
an icon for castles and fortresses Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:Castle.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Positionskarte von Trentino-Südtirol ( Italien ) Eigenes Werk Tschubby
CC BY-SA 3.0
Datei:Relief map of Italien Trentino-Südtirol.png