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vom 25.11.2012, aktuelle Version,

Carl Grundmann

Carl Heinrich Grundmann (* 29. Juni 1818 in Danzig, Polen; † 21. August 1878 in Herzogenburg, Niederösterreich) war ein österreichischer Erfinder und Unternehmer.

Leben

Carl Grundmann, gelernter Schlosser, ließ sich 1838 auf der Walz in Wien nieder. Hier lernte er den Beruf des Lokomotivführers. Er war der erste österreichische Lokführer im Kaiserthum Österreich. Alle anderen bereits bei den österreichischen Bahnen arbeitenden Lokführer kamen aus England, woher auch die Lokomotiven der Nordbahn stammten.

In der Folge war er auch Lokführer von zahlreichen Prominenten. Unter ihnen waren beispielsweise Fürst Metternich und sein Gefolge, der im Zuge der Märzrevolution 1848 aus Wien flüchten musste. In der Folge wurde Grundmann Lokführer Kaiser Franz Josephs und brachte Maximilian von Mexiko sowie dessen Frau auf ihrer Reise nach Mexiko von Wien nach Olmütz.

Im Jahr 1862 gründete er mit seinen Ersparnissen in Wien-Leopoldstadt einen Schlosserbetrieb, in dem er Schlosserwaren maschinell fertigen wollte. Bis 1865 blieb er aber weiterhin Lokführer. Erst dann verdiente er genug, dass er seinen Betrieb vergrößern und nach Hernals bei Wien verlegen konnte. Hier erzeugte er vor allem galvanische Batterien.

Carl Grundmann hatte vier Söhne, von denen Julius, Gustav und Heinrich in seinem Betrieb mitarbeiteten, während Wilhelm sich in Deutschland aufhielt und weitere Ausbildungen absolvierte.

Auch für die k.u.k. Armee arbeitete Grundmann und entwickelte industriell gefertigte Verschlüsse für Munitionskisten. Auf Grund der guten Auftragslage konnte er weiter expandieren und mietete im Jahr 1875 in Ossarn bei Herzogenburg ein Firmengelände und übersiedelte dorthin.

Den Bau einer eigenen Fabrik in Herzogenburg erlebte der Firmengründern allerdings nicht mehr, da er im August 1878 einen Typhusanfall erlitt und kurz danach an den Folgen starb.

Infolge der wirtschaftlichen Bedeutung der Grundmann-Werke wurde Herzogenburg 1927 trotz der zu geringen Bevölkerungszahl von lediglich 2700 Einwohnern zur Stadt erhoben, um in der beginnenden Weltwirtschaftskrise ein auch international unübersehbares Signal der industriellen Leistungsfähigkeit Österreichs zu setzen. 1932 unterstützte die Schweiz dann auch Österreich mit einem 800 Millionen-Kredit.

Die Betriebsgründung selbst besteht aber in den beiden Unternehmen Kaba Schließtechnik und Georg Fischer Rohrleitungssysteme in Herzogenburg sowie in der Grundmann Beschlagtechnik in Hainfeld (Niederösterreich) weiter.

Literatur

Mathis, Franz:Big business in Österreich. Die Geschichte österreichischer Großunternehmeungen in Kurzdarstellungen. Oldenburg 1987.