Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
Dies ist Version . Es handelt sich nicht um die aktuelle Version und kann folglich auch nicht geändert werden.
[Zurück zur aktuellen Version]    [Diese Version wiederherstellen]
vom 14.12.2014, aktuelle Version,

Carpaccio

Carpaccio „Cipriani“  – nach dem Originalrezept von Giuseppe Cipriani und mit dessen Original-Sauce
Carpaccio (vom Rinderfilet) mit Vinaigrette und Parmesanspänen
Zitronen-Carpaccio

Carpaccio ist eine Vorspeise der italienischen Küche aus rohem Rindfleisch. Entwickelt wurde es um 1950 in Harry’s Bar in Venedig von deren Inhaber Giuseppe Cipriani – der Legende nach für seine Stammkundin Contessa Amalia Nani Mocenigo, weil der Arzt ihr den Verzehr gegarten Fleisches verboten hatte. Cipriani benannte seine Kreation nach dem berühmten venezianischen Maler Vittore Carpaccio, der für seine leuchtenden Rottöne bekannt war und dem gerade eine große Ausstellung in Venedig gewidmet war.[1]

Nach Ciprianis Originalrezept wird zur Zubereitung zuerst gut gekühlte, aber nicht gefrorene Rinderlende (Contrefilet) roh mit einem sehr scharfen Messer in hauchdünne Scheiben geschnitten, gesalzen, gepfeffert und einige Minuten kalt gestellt. Serviert wird das Fleisch mit einer kalten Mayonnaise-Sauce aus mildem Olivenöl, Eigelb, Weißweinessig, engl. Senfpulver, Worcestershiresauce, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und so viel Milch, dass die Sauce noch dickflüssig genug ist, um an einem Löffelrücken zu haften. Diese Sauce wurde nicht für das Gericht Carpaccio erfunden, sondern war in Harry’s Bar schon vorher als „Universalsauce“ gebräuchlich.[1]

Heute wird Carpaccio häufig nicht mehr mit Ciprianis Sauce serviert, sondern – ähnlich einem Carne cruda all’ Albese – z. B. mit Olivenöl und Zitrone oder einer Vinaigrette angemacht und mit Parmesanspänen und teils auch Trüffeln bestreut.

Mittlerweile wird der Begriff Carpaccio auch als Synonym für eine Zubereitungsart von Speisen verwendet, die aus sehr dünn geschnittenen und marinierten Zutaten bestehen, so z. B. aus Fisch, Gemüse oder Obst (insbesondere aus der Cedri-Zitrone), ja sogar rohen Kaiserling-Pilzen.

Literatur

  • Arrigo Cipriani: Harry’s Bar. Eine venezianische Legende. Stories, Drinks und Rezepte. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Piper, München 2003, ISBN 3-492-23965-X.
  • Arrigo Cipriani: Harry’s Bar Kochbuch. Die schönsten Rezepte aus dem legendären Restaurant in Venedig. 15. Auflage. Collection Rolf Heyne, München 2008, ISBN 978-3-89910-010-5.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Der Silberlöffel. Deutsche Erstausgabe, 3. Auflage. Phaidon Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-0-7148-9665-6.