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vom 17.04.2022, aktuelle Version,

Charly Kahr

Karl „Charly“ Kahr (* 8. Juni 1932 in Schladming) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer und Alpinskitrainer.

Leben und Karriere

Charly Kahr kam 1932 als Sohn des Eisenbahners Otto Kahr und seiner Frau Johanna in Schladming, Bundesland Steiermark auf die Welt. Er begann seine Skikarriere bereits mit zehn Jahren als Rennläufer, gab dies aber 1957 nach einer Reihe von Verletzungen wieder auf und entschloss sich Trainer zu werden.

Nach einigen erfolgreichen Jahren als Trainer in der Region und auch in Deutschland begann Charly Kahr als Jugendtrainer beim österreichischen Skiverband (ÖSV). 1967 schaffte er den Aufstieg zum Trainer der Damennationalmannschaft. Diese Position hielt er bis 1970, dann verließ er den ÖSV und ging nach England, wo er ebenfalls Trainer der Damennationalmannschaft wurde und mit dieser große Erfolge feierte.

1972 holte ihn der neue ÖSV-Rennsportleiter Toni Sailer als Herrenabfahrtstrainer zurück nach Österreich, wo seine Bekanntheit durch die großen Erfolge der Abfahrer stark zunahm, weshalb er wahrscheinlich auch 1976 zum Herren-Cheftrainer befördert wurde. Diese Position hatte er bis zum Ende seiner Trainerkarriere 1985 inne. Diese Erfolge in der Abfahrt brachten ihm auch seinen Spitznamen „Downhill-Charly“ ein.[1]

Kahr lebt in Schladming und betreibt zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter einen Skiverleih sowie zwei Gastronomiebetriebe.

Ehrung

Vorwürfe

Am 8. Februar 2018 berichtete die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung exklusiv über ihr vorliegende eidesstattliche Erklärungen mehrerer Frauen, in denen (auch) Kahr sexuelle Nötigung und Vergewaltigung vorgeworfen wird. Er habe in den 1960er Jahren in seiner Funktion als Trainer eine minderjährige, 16-jährige Skiläuferin vergewaltigt. Kahr bestritt die Vorwürfe.[2] Über seinen Rechtsanwalt forderte er die Nennung der Namen der Frauen, um sich wehren zu können.[3]

Auf diese Anschuldigungen hinauf leitete die Staatsanwaltschaft Leoben im April 2018 ein Ermittlungsverfahren ein. Dieses wurde im Oktober 2018 eingestellt, "weil die behaupteten Tathandlungen bereits verjährt" waren.[4]

Kahr verklagte im Februar 2018 die Süddeutsche Zeitung (SZ) wegen übler Nachrede, Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und Verletzung des Identitätsschutzes. Kahrs Anwalt Manfred Ainedter behauptete, die SZ hätte Kahrs Namen nicht nennen dürfen, weil er keine Person des öffentlichen Interesses mehr sei. Eine der Zeuginnen in diesem Verfahren ist Nicola Werdenigg.[5] Das Landesgericht Wien vertagte die Klage am 25. Oktober 2018 auf den 24. Januar 2019.[6] Im Januar 2019 verlor er einen ähnlichen Prozess wegen gegen ein Ehepaar, dem er üble Nachrede vorgeworfen hatte.[7] Im April erklärte Kahr, keine der Klagen gerichtlich weiterverfolgen zu wollen.[8]

Einzelnachweise

  1. „Downhill-Charly“ Kahr feiert 75. Geburtstag Bei: orf.at. 8. Juni 2007, abgerufen am 22. Jänner 2016.
  2. Schwere Missbrauchsvorwürfe gegen österreichische Ski-Legenden sz.de, 8. Februar 2018, abgerufen am 8. Februar 2018.
  3. Neue Missbrauchsvorwürfe gegen ÖSV-Legenden 9. Februar 2018, abgerufen 9. Februar 2018.
  4. Ermittlungen gegen „Charly“ Kahr eingestellt orf.at, 24. Oktober 2018, abgerufen 24. Oktober 2018.
  5. Ermittlungen gegen „Charly“ Kahr eingestellt orf.at, 24. Oktober 2018, abgerufen 24. Oktober 2018.
  6. kurier.at
  7. Salzburger Nachrichten: Missbrauchsvorwürfe - "Charly" Kahr verlor in erster Instanz. 10. Januar 2019, abgerufen am 16. April 2022.
  8. Kahr will nicht mehr vor Gericht – Keine Berufung, keine Entschuldigung. Abgerufen am 16. April 2022 (österreichisches Deutsch).