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vom 19.03.2022, aktuelle Version,

Christiane Hörbiger

Christiane Hörbiger (2009)

Christiane Hörbiger (* 13. Oktober 1938 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin.

Leben

Christiane Hörbiger ist eine von drei Töchtern des Schauspielerehepaars Attila Hörbiger (1896–1987) und Paula Wessely (1907–2000) sowie eine Nichte des Schauspielers Paul Hörbiger (1894–1981). Ihre Schwestern sind Elisabeth Orth und Maresa Hörbiger. Christian Tramitz ist ihr Neffe 2. Grades, Mavie Hörbiger ihre Nichte 2. Grades.

Sie besuchte, wie auch ihre beiden Schwestern, das Gymnasium der Schwestern vom armen Kinde Jesus in der Wiener Hofzeile. Im Alter von 14 Jahren wechselte sie vom Gymnasium in eine Handelsschule am Wiener Gürtel. Sie absolvierte die Handelsschule erfolgreich, doch die Konditorei, welche ihre Eltern für sie erworben hatten, war zwischenzeitlich in Konkurs gegangen. So konnten sich die Eltern dem Wunsch ihrer Tochter, Schauspielerin zu werden, nicht mehr verschließen.

Sie debütierte 1955 in dem Film Der Major und die Stiere unter der Regie von Eduard von Borsody. Danach begann sie eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, brach diese aber schon nach wenigen Wochen ab, als sie ein weiteres Filmengagement erhielt. Privatlehrer, vor allem Alma Seidler, vervollständigten ihre Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung.

Christiane Hörbiger in Jedermann (1969)

Ihr Theaterdebüt gab sie 1959 als Recha in Lessings Nathan der Weise am Burgtheater, was jedoch ein Misserfolg war. Von 1960 bis 1961 spielte sie an den Städtischen Bühnen Heidelberg, von 1961 bis 1966 wieder in Wien am Burgtheater. Eine ihrer Rollen war die Inken Peters in Hauptmanns Vor Sonnenuntergang. Gastspiele führten sie an die Münchner Kammerspiele (dort gab sie die Luise in Kabale und Liebe) sowie zu den Salzburger Festspielen. Hier spielte sie 1961 das Lottchen in Raimunds Der Bauer als Millionär, die Antoinette Hechingen in Hofmannsthals Der Schwierige. Von 1969 bis 1972 war sie die Buhlschaft im Salzburger Jedermann, 1973 spielte sie die Marie in Shakespeares Was ihr wollt, 1976 die Flora Baumscheer in Nestroys Der Talisman und 1980 die Genia Hofreiter in Schnitzlers Das weite Land.[1] Von 1967 bis 1985 war sie am Schauspielhaus Zürich engagiert. Wichtige Rollen waren hier die Elisabeth in Schillers Maria Stuart, die Kate in Spewack/Porters Kiss me Kate, Dorine in Molières Tartuffe, Arkadina in Čechovs Die Möwe, die Alte in Ionescos Die Stühle und Alice in Strindbergs Totentanz.[1]

Ab Mitte der 1980er Jahre arbeitete sie vermehrt, später ausschließlich für Film und Fernsehen, darunter viele Serien (u. a. als Synchronsprecherin, z. B. für The Twilight Zone, 1985) Die Rolle der Gräfin von Guldenburg in der Fernsehserie Das Erbe der Guldenburgs machte sie einem breiten Publikum in Deutschland bekannt, dieser Erfolg war Startschuss für ihre zweite Karriere. Weitere Serien und Filme folgten, so auch Schtonk!, der eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film erhielt. Im Zusammenhang mit ihrer Reise zur Oscar-Verleihung spielte sie in ihrem einzigen US-amerikanischen Film For Parents Only.[2]

2003 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie.

Christiane Hörbiger war zweimal verheiratet. Nach der ersten, 1962 geschlossenen und 1967 geschiedenen Ehe mit dem Regisseur Wolfgang Glück heiratete sie den Schweizer Journalisten Rolf R. Bigler. Aus dieser Ehe stammt der Sohn Sascha Bigler (* 19. Juli 1968), den sie nach dem Tod ihres Mannes alleine großzog. Sascha Bigler lebt heute in Los Angeles und arbeitet als Regisseur. Mit ihrem Lebensgefährten Gerhard Tötschinger lebte sie von 1984 bis zu dessen Tode 2016 abwechselnd in Wien, Baden bei Wien und in Zürich.

Im Jahr 2008 veröffentlichte Christiane Hörbiger ihre Autobiografie Ich bin der Weiße Clown.

Engagement

Seit 2003 ist Christiane Hörbiger UNICEF-Botschafterin für Österreich.[3] Am 9. November 2009 hielt sie die Gedenkrede bei der Kundgebung für die Opfer von Rassismus und Fremdenhass in Wels.

2010 zeigte Christiane Hörbiger öffentlich soziales Engagement für die international wirkende Deutsche Krebshilfe. Sie ließ sich für den Benefiz-Bildband Rainer Wahnsinn als eine von 31 Prominenten fotografieren.

Während sie im Jahr 2010 bei der Landtagswahl in Wien in einem Video für Michael Häupl und die SPÖ auftrat und 2016 den Bundespräsidentschaftskandidaten der SPÖ Rudolf Hundstorfer unterstützte, trat sie 2019 in einem Video auf, in welchem sie die ÖVP und Sebastian Kurz unterstützte.[4] Darin bezeichnete sie die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner und das gegen Sebastian Kurz – infolge der Ibiza-Affäre – erfolgte Misstrauensvotum als „vollkommen verblödet“.[5]

Filmografie

Kino

Fernsehen (Auswahl)

Ehrungen und Auszeichnungen

Christiane Hörbiger mit der Romy (2009)

Siehe auch

Literatur

Commons: Christiane Hörbiger  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Manfred Brauneck, Wolfgang Beck (Hrsg.): Theaterlexikon 2. Schauspieler und Regisseure, Bühnenleiter, Dramaturgen und Bühnenbildner. Rowohlt, Reinbek 2007, ISBN 978-3-499-55650-0.
  2. Besetzungsliste – For Parents Only (1991) IMDB-Eintrag. Abgerufen am 5. Juni 2016.
  3. UNICEF 20. November 2003: Christiane Hörbiger wird UNICEF Botschafterin (Memento vom 9. Dezember 2011 im Internet Archive) (abgerufen am 28. April 2011)
  4. Christiane Hörbiger outet sich als Kurz-Fan, Rendi-Wagner will reden im Standard vom 25. August 2019
  5. Hörbiger attackiert Rendi: 'Vollkommen verblödet'. 25. August 2019, abgerufen am 27. August 2019.
  6. apa 6. September 2001: ORF-Star Christiane Hörbiger bekommt Ehrenbürgerschaft von Retz
  7. Bundespräsidialamt