Christine Ostermayer
Christine Ostermayer (* 15. Dezember 1936 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin, Hörspielsprecherin und bayerische Staatsschauspielerin.
Leben
Ihre erste Bühnenerfahrung erwarb sie als Siebenjährige am damaligen Kindertheater von Hanna Berger. Als 16-Jährige wurde Christine Ostermayer am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien aufgenommen.[1] Sie gab ihr Debüt als Julia in Romeo und Julia an den Städtischen Bühnen in Essen.
Anschließend hatte sie Engagements an den Wuppertaler Bühnen und am Münchener Residenztheater. Von 1963 bis 1984 gehörte sie zum Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels. Weitere Stationen waren unter anderem Düsseldorf und Berlin und von 1988 bis 1993 das Theater in der Josefstadt in Wien sowie Zürich. Christine Ostermayer war unter Ruth Drexel seit 1994 Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater. Außerdem spielte sie häufig klassische Rollen, so war sie bei den Salzburger Festspielen 1976 sowie von 1978 bis 1980 als Salome in Johann Nestroys Der Talisman zu sehen. Bei den Jedermann-Aufführungen verkörperte sie dort von 1990 bis 1994 die Guten Werke und von 1999 bis 2001 Jedermanns Mutter. Sie spielte zusammen mit Josef Meinrad, Christiane Hörbiger, Klaus Maria Brandauer und Sabine Sinjen in der Salzburger Festspiel-Aufführung von Shakespeares Was ihr wollt von 1973 die Viola, als die sie auch 1972 und 1974 zu sehen war.
Seit Beginn ihrer Karriere arbeitet Christine Ostermayer auch für Film und Fernsehen. Sie spielte 2011 mit Karl Merkatz in dem mehrfach preisgekrönten Film Anfang 80.
Auszeichnungen
- 1975 – Kainz-Medaille
- 1999 – Nestroy-Ring
- 2012 – Diagonale: Beste Schauspielerin (Anfang 80)[2]
- 2012 – Zurich Film Festival: Besondere Erwähnung (Anfang 80)[2]
- 2013 – Österreichischer Filmpreis: Nominierung als beste weibliche Schauspielerin (Anfang 80)
- 2017 – Medaille „München leuchtet – den Freunden Münchens“ in Silber, Verleihung 17. Januar 2017
- 2021 – Großer Diagonale-Schauspielpreis[3]
- 2021 – Österreichischer Filmpreis – Auszeichnung in der Kategorie Beste weibliche Darstellerin für Ein bisschen bleiben wir noch[4]
Filmografie
- 1965: Der zerbrochne Krug
- 1971: Der Widerspenstigen Zähmung – Regie: Otto Schenk
- 1971: Der Kommissar, Staffel 3, Folge 9: Die andere Seite der Straße
- 1973: Was ihr wollt – Regie: Otto Schenk
- 1973: Der Sieger von Tambo
- 1974: Tatort: Acht Jahre später – Regie: Wolfgang Becker
- 1975: Komtesse Mizzi – Regie: Otto Schenk
- 1976: Der Talisman – Regie: Otto Schenk
- 1983: Derrick: Lohmanns innerer Frieden
- 1983: Gestern bei Müllers, sechs Folgen
- 1986: Derrick: An einem Montagmorgen
- 1989: Tatort: Alles Theater – Regie: Peter Adam
- 1993: Madame Bäurin – Regie: Franz Xaver Bogner
- 1998: Späte Gegend
- 1998: Alle meine Töchter
- 2003: Der Bulle von Tölz: Klassentreffen
- 2004: München 7, Folge 8: Nur vorübergehend
- 2005–2009: Der Winzerkönig
- 2008: Der Kaiser von Schexing, zwei Folgen
- 2008: Und ewig schweigen die Männer
- 2009: Pfarrer Braun, Folge 15: Im Namen von Rose
- 2010: Seine Mutter und ich
- 2011: Anfang 80
- 2013: Schnell ermittelt
- 2014: Nebenwege – Pilgern auf Bayrisch
- 2014: Göttliche Funken
- 2016: Landkrimi – Drachenjungfrau
- 2017: Stadtkomödie – Die Notlüge
- 2017: Um Himmels Willen, Krank vor Langeweile (Folge 197)
- 2020: Ein bisschen bleiben wir noch
- 2021: Landkrimi – Flammenmädchen
- 2021: Stadtkomödie – Die Unschuldsvermutung (Fernsehreihe)
- 2021: Zimmer mit Stall: Schwein gehabt (Fernsehreihe)
- weitere Gastauftritte unter anderem in Café Meineid und Derrick
Hörspiele (Auswahl)
- 1959: Wolfgang Altendorf: Es geschah in Österreich; Folge: Das Handtaschenwunder – Regie: Otto Kurth
- 1964: William Shakespeare: Hamlet, Prinz von Dänemark – Regie: Helmut Brennicke
- 1964: Günter Eich: Träume – Regie: Otto Kurth
- 1965: Herman Bang: Belle Epoque – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1968: Heinar Kipphardt: Joel Brand – Regie: Walter Ohm
- 1968: Wolfgang Ecke: Ein Fall für Perry Clifton; Folge: Die Insel der blauen Kapuzen (4 Teile) – Regie: Jan Alverdes
- 1970: Ernestine Koch: Wumme; 1. Folge: Wumme erfährt, warum und wie sie ohne Mutter zurechtkommen soll – Regie: Jan Alverdes
- 1971: Pavel Kohout: Krieg im dritten Stock – Regie: Walter Ohm
- 1971: Ernestine Koch: Wumme; 2. Folge: Wumme hilft Kuchen backen und geht allein zum Einkaufen – Regie: Jan Alverdes
- 1971: Nikolai Gogol: Die Nacht vor Weihnachten – Regie: Walter Ohm
- 1974: Giles Cooper: Der ungebetene Gast – Regie: Walter Ohm
- 1975: Hans José Rehfisch: Dr. Semmelweis – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1977: Patrick Hamilton: Gaslicht (Gaslight) – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1978: Valerie Stiegele, Hilde Wittenberg: Und bleibe ich immer dein dankbar dich liebendes Weib. Ein Leben in Briefen aus der Wilhelminischen Zeit – Regie: Ulrich Gerhardt
- 1979: Andrzej Jawien (Pseudonym von Karol Wojtyła): Der Laden des Goldschmieds. Szenische Meditationen über Liebe und Ehe – Regie: Friedhelm Ortmann
- 1980: Franz Molnar: Liliom – Bearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner
- 1982: Ingrid Malzer: Regenfahrt – Regie: Tilo Merkel
- 1986: Arthur Schnitzler: Das weite Land – Bearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner
- 1987: Arthur Schnitzler: Der einsame Weg – Bearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner
- 1988: David Campton: Wahrsagen ist immer ein Risiko – Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
- 1992: Angelika Stampfer: Wohin mit den Wünschen (3 Teile) – Regie: Werner Simon
- 1996: Anne Perry: Das Gesicht des Fremden (2 Teile) – Bearbeitung und Regie: Marina Dietz
- 2004: Marinella Fiume: Aida – Regie: Leonhard Koppelmann
Literatur
- Manfred Brauneck, Wolfgang Beck (Hrsg.): Theaterlexikon 2. Schauspieler und Regisseure, Bühnenleiter, Dramaturgen und Bühnenbildner. Unter Mitwirkung von Werner Schulze-Reimpell. rowohlts enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2007, ISBN 978-3-499-55650-0, S. 538 f.
- Christine Dobretsberger: Was ich liebe, gibt mir Kraft. Bühnenstars aus Oper und Theater erzählen. U.a. mit einem Interview mit Christine Ostermayer, Styria Premium, Wien 2015, ISBN 978-3-222-13517-0.
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 730.
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 522 f.
Weblinks
- Christine Ostermayer in der Internet Movie Database (englisch)
- Christine Ostermayer bei filmportal.de
- Eintrag zu Christine Ostermayer im Austria-Forum (Biographie)
Einzelnachweise
- ↑ Christiane Ostermayer im Munzinger-Archiv, abgerufen am 23. Mai 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
- 1 2 Website zu Anfang 80
- ↑ Große Diagonale-Ehrung für Ostermayer. In: ORF.at. 6. Mai 2021, abgerufen am 6. Mai 2021.
- ↑ "The Trouble With Being Born" räumt beim Österreichischen Filmpreis ab. In: Die Presse. 8. Juli 2021, abgerufen am 8. Juli 2021.
Personendaten | |
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NAME | Ostermayer, Christine |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1936 |
GEBURTSORT | Wien |
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Christine Ostermayer , Österreichischer Filmpreis 2013 im Festsaal des Rathauses in Wien . | Eigenes Werk | Manfred Werner - Tsui | Datei:Österreichischer Filmpreis 2013 B Christine Ostermayer.jpg |