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vom 19.02.2022, aktuelle Version,

Claude Chappe

Claude Chappe
Funktionsweise des Télégraphe Chappe
Nachbau auf dem Litermont bei Nalbach

Abbé Claude Chappe (* 25. Dezember 1763 in Brûlon, Maine; † 23. Januar 1805 in Paris) war ein französischer Techniker und Geistlicher.

Leben und Werk

Chappe entwickelte gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Abraham und Ignace 1791 eine von ihm als Tachygraf (Schnellschreiber) bezeichnete Vorrichtung. Sie erlaubte die rasche Übermittlung offener wie auch codierter Meldungen über weite Strecken. Von 1793/94 an ging es dabei seit dem Bau der ersten Fernlinie von Paris bis Lille (225 km) um eine völlig neue und in vielen Ländern Europas erfolgreich praktizierte Nachrichtentechnik, die vor allem militärischen und wirtschaftspolitischen Zwecken diente. Der Abteilungsleiter im Kriegsministerium, André-François Comte Miot de Mélito (1762–1841), verwendete dafür die Bezeichnung télégraphe, die sich später auch im Signalwesen der Eisenbahnen verbreitete.

Der Chappe’sche Télégraf (Sémaphore) bestand aus einem fünf Meter hohen Holzgerüst, an dessen oberem Ende ein 4,62 m langer und 0,35 m breiter Balken (Regulator) um seinen Mittelpunkt schwenkbar befestigt war. An jedem Balkenende war ein 2 m langer und ebenfalls schwenkbarer Arm (Indikator) mit einem Gegengewicht zur Erleichterung des Einstellens der Zeichenstellungen angebracht.

Über Rollen und Seile ließen sich die drei beweglichen Arme so verstellen, dass man 196 verschiedene Zeichen mit Wort- und Satzbedeutung bilden konnte. Die Schwenkarmvorrichtungen wurden auf hohen Gebäuden errichtet. Ihr Abstand voneinander betrug meist rund 11 km. Zur Ausstattung jeder Station gehörten Fernrohre, um die eingestellten Zeichen der Nachbarstationen in beiden Richtungen beobachten zu können. Ein Zeichen durchlief in einer Minute eine Strecke von 135 km. Mit Hilfe von Lampen, die an den Flügelarmen befestigt wurden, versuchte man auch nachts zu telegrafieren.

Chappe starb durch Suizid am 23. Januar 1805 in Paris.

Ehrung

Die Schule "Collège Claude Chappe - Ida Grinspan" in Paris trägt (auch) seinen Namen.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Guy de Saint Denis (Hrsg.): La Télégraphie Chappe. Editions de l’Est, Nancy 1993.
  • Michael Köhler: Geflügelte Nachrichten. Claude Chappe blickt übers Land und führt die optische Telegraphie ein. In: Michael Köhler: Medien-Pioniere. Götterboten der Moderne. Bouvier, Bonn 2004. ISBN 978-3-416-03046-5
  • Eckart Roloff: Claude Chappe: Ein Abbé macht den Nachrichten Flügel und erfindet die optische Telegrafie – Revolution! In: Eckart Roloff: Göttliche Geistesblitze. Pfarrer und Priester als Erfinder und Entdecker. Wiley-VCH, Weinheim 2010. S. 221–234 (mit Hinweisen zu Erinnerungsstätten, Museen, Straßen, Verbänden, Briefmarken u. ä). ISBN 978-3-527-32578-8. 2. aktualisierte Ausgabe 2012 (Paperback) ISBN 978-3-527-32864-2
  • Eckart Roloff: Geistliche mit Geistesblitzen. (Über Claude Chappe und Jacob Christian Schäffer.) In: Kultur und Technik. Das Magazin aus dem Deutschen Museum. Heft 3/2012, S. 48–51. ISSN 0344-5690.
Commons: Claude Chappe  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Collège Claude Chappe - Ida Grinspan Internetauftritt der Schule, abgerufen am 28. Dezember 2019.

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"Optischer Telegraf" (Replikation) von Claude Chappe auf dem "Litermont" bei Nalbach in Deutschland. Eigenes Werk Lokilech in der Wikipedia auf Deutsch
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Télégraphe Chappe. Illustration parue dans «Les merveilles de la science», Louis Figuier, 1868.
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