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vom 24.07.2020, aktuelle Version,

Domenicus Morelli

Kirche zu Feldsberg, damals Niederösterreich jetzt Tschechien

Domenicus Morelli (* um 1627 in Riva San Vitale; † 21. Februar 1662 in Kaisersteinbruch, Ungarn, jetzt Burgenland) war ein Schweizer Steinmetzmeister und Bildhauer des Barock.

Der kaiserliche Steinbruch am Leithaberg war für schweizerisch-italienische Baufachleute im Heiligen Römischen Reich ein zentraler Treffpunkt.

Leben und Wirken

Der Lehrling Domenicus wurde 1645 vom Kaisersteinbrucher Meister Ambrosius Regondi zum Gesellen freigesprochen und ist Bruder geworden. Sein weiterer Weg führte ihn zum kaiserlichen Hofbildhauer Pietro Maino Maderno, der für den Fürsten Karl Eusebius von Liechtenstein im Schloss Feldsberg tätig war.

18. April 1654 [1]
Fürst Liechtenstein beauftragte Morelli in der Kirche zu Feldsberg „sieben Altäre mit weissen, roten und schwarzen Marmorstein, wie auch bei jedem Altar die Balustraden von rot und schwarzen Marmor vermög des Giovanni Pietro Tencalla Abriß anzufertigen, weiters soll er ein Tor und zehn Türen, sowie das Pflaster von 20512   Klafter von rotem und weissem Marmor herzustellen und die Schäden des Kuppeleinsturzes ausbessern“. Karl Eusebius versprach, für die Kosten der Steine und den Transport selbst zu übernehmen und dem Steinmetz für seine Arbeit 1.600 Gulden zu bezahlen. [2]
6. Jänner 1656
„… mehr denen Steinmetzen Domenicus Morelli und Giovanni Pietro Salvi, von anno 1654 bis 6. Jan. 1656 in abschlag ihrer Arbeith geben 875 Gulden“. [3]
1657
… dem an der Feldsberger Pfarrkirche arbeitenden Steinmetzmeister Domenico Morelli wird mitgeteilt, weil der Fürst „anjezo wegen anderen großen Ausgaben die Handwerksleute mit Geld nicht befördern können, also wie Ihre fürstliche Gnaden es ihme schon vormals anbefohlen, er die Arbeit bleiben lassen und weiter nichts arbeiten soll.“ Der Fürst werde ihn bei Gelegenheit wieder rufen lassen  [4]
23. April 1658
Zahlung an Handwerker, … dem Domenico Morelli, Steinmetz 100   fl.

Er bat im Oktober 1660 den Fürst über den Winter zu den Seinen reisen zu dürfen, die er acht Jahre nicht gesehen und von denen er gar keine Nachricht habe. „Hier sei er unnütz, die Steinmetzarbeiten habe er bis zur Brechung der Marmorsteine bei Lilienfeld in NÖ. für den Hohen Altar geendet und verfertiget. Aber zu Ostern wolle er wiederkommen und seinen Sohn mitbringen, damit er bei ihm lerne“. Die Reise wurde dem Morelli nicht bewilligt 

Abschließend wurden ihm für seine Kirchenarbeit 2.090 fl zuerkannt, dabei erhielt er zwanzig fl zu viel, das musste offenbleiben, da „er auf der Heimreise im kaiserlichen Steinbruch, unweit Wien, unverhofft“ (am 21. Februar 1662) „Todes verfahren“.

Archivalien

Literatur

  • Victor Fleischer: Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein ais Bauherr und Kunstsammler (1611–1684). Wien und Leipzig 1910.
  • Herbert Haupt: Von der Leidenschaft zum Schönen. Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein 1611–1684, Quellenband. Böhlau, Wien 1998.
  • Herbert Haupt: Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein 1611–1684. Prestel, Wien 2007, ISBN 978-3-7913-3341-0.
  • Helmuth Furch: Die Meister eines ehrsamen Handwerks der Steinmetzen und Maurer im kayserl. Steinbruch am Leythaberg. In: Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch. Teil 1: Nr. 28 (1993) und Teil 2: Nr. 30 (1994) ISBN 978-3-9504555-3-3. Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch, Kaisersteinbruch.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch, Kaisersteinbruch (2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.).

Einzelnachweise

  1. ein Jahr nach Madernos Tod
  2. Victor Fleischer: Fürst Karl Eusebius … Anm. I, 22 f.: In: Herbert Haupt: Von der Leidenschaft zum Schönen.
  3. Liechtenstein-Archiv Nr. 1106
  4. Victor Fleischer: Fürst Karl Eusebius … Anm. I, 23. In Herbert Haupt: Von der Leidenschaft zum Schönen.