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vom 21.05.2022, aktuelle Version,

Burgenland

Burgenland
Gradišće (kroatisch)
Őrvidék (ungarisch)
Landesflagge Landeswappen
Landeshymne: Mein Heimatvolk,
mein Heimatland
Basisdaten
Landessprache: Deutsch, Kroatisch und Ungarisch
Landeshauptstadt: Eisenstadt
Größte Stadt: Eisenstadt
ISO 3166-2: AT-1
Kürzel: B
Website: www.burgenland.at
Karte: Burgenland
Karte: Burgenland in Österreich
TirolTirolSalzburg
Geographie
Fläche: 3.965,20 km² (31. Dezember 2019)
– davon Land: 3.680 km² (92,8 %)
– davon Wasser: 286 km² (7,2 %)
– Rang: 7. von 9
Geographische Lage: 46°52′ – 48°07′N
016°02′ – 017°06′E
Ausdehnung: Nord–Süd: 166 km
West–Ost: 85 km
Höchster Punkt: 884 m ü. A.
(Geschriebenstein)
Tiefster Punkt: 114 m ü. A.
(bei Apetlon)
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 002 Statutarstädte
007 Bezirke
Gerichtsbezirke: 006
Gemeinden: 171, davon
013 Städte
067 Marktgemeinden
Karte: Verwaltungsbezirke
Lage des Bezirks Burgenland im Bundesland Burgenland (anklickbare Karte)
Bevölkerung
Einwohner: 296.010 (1. Jänner 2021)[1]
– Rang: 9. von 9
Bevölkerungsdichte: 75 Einw. pro km²
Ausländeranteil: 9,2 % (1. Jänner 2020)[2]
Migrationshintergrund: 12,2 % (Ø 2019)[3]
Politik
Landeshauptmann: Hans Peter Doskozil (SPÖ)
Regierende Parteien: SPÖ
Sitzverteilung im Landtag:
Sitzverteilung des 22. Landtags:
19
2
11
3
1
19  2  11  3  1 
Insgesamt 36 Sitze
Letzte Wahl: 26. Jänner 2020
Wirtschaft
Bruttoinlandsprodukt: 9,01 Mrd. Euro (2018)[4]
BIP pro Kopf: 30.700 Euro[4]
Arbeitslosenquote: 7,5 % (September 2020)[5]

Das Burgenland (burgenlandkroatisch Gradišće, ungarisch Felsőőrvidék/Őrvidék, Lajtabánság oder neuerdings Várvidék) ist ein Land der Republik Österreich. Die Landeshauptstadt ist Eisenstadt. Von den neun Ländern Österreichs ist es das östlichste und gemessen an seiner Einwohnerzahl kleinste. Das Gebiet gehörte einst zum Königreich Ungarn, das im Vertrag von Trianon 1920 verpflichtet wurde, das damalige Deutsch-Westungarn an die neue Republik Österreich abzutreten. 1921 kam die Landnahme des Burgenlandes zum Abschluss; das neu hinzugekommene Land erhielt mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 25. Jänner 1921[6] den rechtsverbindlichen Namen Burgenland.

Das Burgenland grenzt im Norden an die Stadt Bratislava (Slowakei), im Osten an die Komitate Győr-Moson-Sopron und Vas (beide Ungarn), im Süden für wenige Kilometer an die zwei Gemeinden Kuzma und Rogašovci (Slowenien) und im Westen an die österreichischen Bundesländer Steiermark und Niederösterreich.

Die Außengrenzen zu den vorgenannten Staaten bildeten bis zum 21. Dezember 2007 auf 397 km die Schengener Außengrenze der EU. Der Anteil an Dauersiedlungsraum an der Landesfläche beträgt 62,66 %, das ist der höchste Wert unter den acht Flächenbundesländern.[7]

Das Burgenland ist geprägt vom Neusiedler See im Norden und den Ausläufern der Alpen im hügeligen Süden, es ist langgezogen und verengt sich bei Sieggraben im Ödenburger Gebirge auf eine Breite von 4 km. Das Burgenland ist Mitglied der Europaregion Centrope.

Geografie

Das Burgenland weist eine Fläche von 3.965,20 km² auf und teilt eine 397 km lange Staatsgrenze zum Großteil mit Ungarn, zu kleinen Teilen auch mit Slowenien und der Slowakei. Knapp 40.000 Hektar des Burgenlandes gehören der Esterhazy-Stiftung. Damit ist sie der größte, private, Großgrundbesitzer des Burgenlandes und einer der größten Österreichs.

Höchste Erhebung des Burgenlandes ist der 884 m hohe Geschriebenstein (Írott-kő), durch dessen Gipfelwarte die Staatsgrenze verläuft. Tiefster Punkt ist der Hedwighof (Gemeinde ApetlonBezirk Neusiedl am See) mit 114 m. Tiefste Gemeinde ist Illmitz mit 116 m.

Der, für das Nordburgenland prägende, Neusiedler See ist, je nach Definition, der größte bzw. zweitgrößte See Österreichs (nach dem Bodensee).

Im Burgenland gibt es viele Mineral- und Thermalquellen.

Der geografische Mittelpunkt des Burgenlandes, (Koordinaten: 47° 28′ 41,2″ N, 16° 34′ 17,8″ O) befindet sich in Unterpullendorf (Gemeinde Frankenau-Unterpullendorf) und wurde von Geografen des Burgenlandes durch den „Mittelpunktstein“ (Basaltstein vom Pauliberg) markiert. Im Süden sind Riedel landschaftsprägend.

2021 wurde die Grenze zwischen dem Burgenland und der Steiermark im Bereich Burgauberg-Neudauberg und Neudau geändert. Auslöser für diese Grenzverschiebung waren der Hochwasserschutz und die damit verbundene Regulierung der Lafnitz. Das Burgenland wurde auf Kosten der Steiermark um 6000 Quadratmeter größer.[8]

Naturräumliche Gliederung

Das Burgenland wird landschaftlich in drei Regionen eingeteilt,[9][10] wobei das Mittelburgenland manchmal dem Südburgenland zugerechnet wird[11]: Nordburgenland, Mittelburgenland und Südburgenland.

Nordburgenland

Bezirkshauptmannschaft Mattersburg

Das Nordburgenland nördlich des Ödenburger Gebirges gehört landschaftlich großteils zur Pannonischen Tiefebene und umfasst die Freistädte Eisenstadt und Rust sowie die Bezirke Eisenstadt-Umgebung, Mattersburg und Neusiedl am See. Hier liegt der Neusiedler See, ein von einem breiten Schilfgürtel umgebener Steppensee, das „Meer der Wiener“. In seiner Nähe bietet das Naturschutzgebiet Lange Lacke seltenen Vogelarten ein Refugium. Im Jahr 1992 wurde in diesem Gebiet der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel gegründet, der grenzüberschreitend im ungarischen Nationalpark Fertő-Hanság seine Fortsetzung findet.

Mittelburgenland

Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf

Das Mittelburgenland, bestehend aus dem Bezirk Oberpullendorf , ist hingegen hügelig und wird im Süden durch das Günser Gebirge, in dem sich der 884 Meter hohe Geschriebenstein befindet, vom ebenfalls hügeligen Südburgenland getrennt. Charakteristisch für das Mittelburgenland ist der lehmige Boden. Dazwischen befinden sich einige Hügel aus Basalt, die Teil der erloschenen Transdanubischen Vulkanregion sind. Entwässert wird das gesamte Gebiet von der Rabnitz, die in Richtung Osten zur Donau fließt.

Südburgenland

Bezirkshauptmannschaft Jennersdorf

Das Südburgenland besteht aus den Bezirken Güssing, Jennersdorf und Oberwart. Das hügelige Gelände fällt vom oststeirischen Hügelland und dem Günser Gebirge in Richtung Südosten ab. Die höchsten Erhebungen in diesem Teil südlich des Günser Gebirges reichen nur knapp über 400 Meter Seehöhe. Der Süden wird vom Fluss Raab und seinen vielen Zu- und Nebenläufen geprägt.

Gewässer

Beinahe die gesamte Fläche des Burgenlandes entwässert über die Raab in die Donau. Während der Neusiedler See über den Einserkanal tributär ist, bestimmen im Südburgenland die Pinka und die Raab selbst die Gewässer. Im äußersten Norden bildet die Leitha den historischen Grenzfluss zu Niederösterreich. Die Wulka entspringt im Rosaliengebirge und mündet in den Neusiedlersee. Die Zöbern ist ein linker Zufluss der Güns und mündet in diese in der burgenländischen Marktgemeinde Lockenhaus. Der Tauchenbach bzw. Tauchen (ungarisch Tava) ist ein rund 40 km langer Nebenfluss, der linksseitig in die Pinka mündet.

Die bedeutendsten Seen, nach dem Neusiedler See, sind der Neufelder See im Bezirk Eisenstadt-Umgebung, sowie die Lange Lacke, der Darscho und der Zicksee im Seewinkel.

Klima

Das Burgenland hat Anteil am illyrischen Klima im Südburgenland und am pannonischen Klima in den restlichen Landesteilen. Das Mittel- und Nordburgenland ist stärker kontinental geprägt als der Landessüden. Die durchschnittlichen Temperaturen betragen hier zwischen −2 °C und −4 °C im Jänner und etwa 21 °C im Juli.

Am 8. August 2013 wurde in Neusiedl am See mit einer Höchsttemperatur von 40,3 Grad Celsius ein neuer burgenländischer Temperaturrekord erreicht.

Naturschutz

Im Burgenland wurden verschiedene Schutzstufen eingerichtet, um Lebens- oder Landschaftsräume zu erhalten. Ein wichtiges Ziel ist auch Vielfalt, Eigenart, Schönheit und den Erholungswert von Natur und Landschaft.[12] dieser Schutz umfasst mehrere Schutzbereiche bzw. -stufen, einige Objekte bzw. Bereiche befinden sich ganz oder teilweise in mehreren Kategorien:[13]

Ferner gibt es:

Verwaltungsgliederung

Das Burgenland besteht aus 171 selbständigen Gemeinden und ist in sieben politische Bezirke sowie die zwei Freistädte Eisenstadt und Rust gegliedert. Das Burgenland hatte 2019 mit im Durchschnitt nur 1716 Einwohnern je Gemeinde von allen Bundesländern Österreichs die geringste durchschnittliche Einwohnerzahl je Gemeinde, siehe dazu auch Gemeinden der Staaten Europas. Ganz Österreich hatte im Jahr 2019 im Durchschnitt 4227 Einwohner je Gemeinde.

Die Regionen und Bezirke des Burgenlands
 Nordburgenland
 Mittelburgenland
 Südburgenland
Bezirke und Freistädte (von Norden nach Süden)
Name Fläche (km²) Ein­wohner
1. Jänner 2021[1]
KFZ-Kenn-
zeichen
Neusiedl am See 1.038,64 60.397 ND
Eisenstadt-Umgebung 0.453,14 43.861 EU
Eisenstadt 0.042,88 14.895 E
Rust 0.020,01 02.000 E
Mattersburg 0.237,83 40.316 MA
Oberpullendorf 0.701,44 37.453 OP
Oberwart 0.732,58 54.209 OW
Güssing 0.485,34 25.770 GS
Jennersdorf 0.253,34 17.109 JE
Gemeinden mit mehr als 3.500 Einwohnern
1. Jänner 2021[1]
Rang Name Status Ein­wohner Bezirk
01. Eisenstadt Freistadt 14.895 E
02. Neusiedl am See Stadtgemeinde 08.643 ND
03. Oberwart Stadtgemeinde 07.662 OW
04. Mattersburg Stadtgemeinde 07.538 MA
05. Pinkafeld Stadtgemeinde 05.882 OW
06. Parndorf Gemeinde 05.062 ND
07. Neudörfl Marktgemeinde 04.788 MA
08. Jennersdorf Stadtgemeinde 04.121 JE
09. Gols Marktgemeinde 03.944 ND
10. Güssing Stadtgemeinde 03.665 GS
11. Neufeld an der Leitha Stadtgemeinde 03.587 EU
12. Großpetersdorf Marktgemeinde 03.549 OW

Geschichte

Circa 400 v. Chr. siedelten Kelten auf dem Gebiet des heutigen Burgenlands. Etwa um die Zeit Christi Geburt kam das Burgenland zum (antiken) Römischen Reich; sein Gebiet gehörte zur Provinz Pannonien. Die Römerherrschaft endete im Jahr 378 n. Chr. Daraufhin wurde das Land von den Ostgoten besiedelt. Von 433 bis 453 n. Chr. herrschten hier die Hunnen. Im Jahr 454 wurde der spätere Ostgotenkönig Theoderich der Große in der Gegend des Neusiedler Sees geboren. Auf die Hunnen folgten von 490 bis 568 die Langobarden. Von 600 bis 800 wurde das Land von den Awaren beherrscht. Ende des 8. Jahrhunderts besiegte der Frankenkönig Karl der Große die Awaren und das Land wurde als Teil der Awarenmark in das Fränkische Reich eingegliedert. Nach 800 erfolgte die erste deutsche Besiedlung unter Karl dem Großen. Im 9. Jhdt. war es Teil des slawischen Plattensee-Fürstentums und des Großmährischen Reiches. 907 eroberten die Magyaren das Land.

Um 1260 besaßen die Güssinger Grafen 25 Burgen im Gebiet. Auch die aus Aragonien in Spanien stammenden Mattersdorf-Forchtensteiner Grafen[14] hatten große Besitzungen im heutigen Nord- und Mittelburgenland inne. Zur Zeit der ersten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1529 wurden die Ortschaften des Seewinkels verwüstet. Um 1530 wurden Kroaten im heutigen Burgenland angesiedelt. Das seit den Türkenkriegen vorwiegend deutsch besiedelte Gebiet, Teil des Königreichs Ungarn, war von den ungarischen Königen im Mittelalter an die Habsburger als Erzherzöge des benachbarten Österreich unter der Enns und als Herzöge der ebenfalls angrenzenden Steiermark verpachtet worden. Als Habsburg 1526 die ungarische Königskrone erbte, wurde diese Verpachtung obsolet. 1622 wurde Nikolaus Esterházy mit der Herrschaft Forchtenstein belehnt, 1648 mit Eisenstadt.[15]

Von 1648 bis 1921 befand sich das Gebiet in ungarischer Verwaltung. 1664 hatte das Land unter dem Türkenkrieg, 1678 unter dem Kuruzenkrieg zu leiden. Zur Zeit der zweiten Wiener Türkenbelagerung wurde das nördliche Burgenland abermals schwer getroffen.

Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 wurde auch das später Deutsch-Westungarn genannte Gebiet der in ganz Altungarn einsetzenden Magyarisierung unterzogen, d. h. dem Versuch, die nichtmagyarischen Völker des Königreichs Ungarn, die etwa 50 % der Gesamtbevölkerung ausmachten, sukzessive zu Magyaren (Ungarn) zu machen bzw. sie zu assimilieren. Dem stand das von Woodrow Wilson am Ausgang des Ersten Weltkrieges für die Völker der Donaumonarchie geforderte Selbstbestimmungsrecht der Völker gegenüber.

Faksimile des Vertrages von Trianon

Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns 1918 beanspruchte der neu gegründete Staat Deutschösterreich unter anderem den deutschsprachigen Teil Westungarns für sich. In dem zwischen Österreich und den Siegermächten des Ersten Weltkrieges abgeschlossenen Vertrag von St. Germain wurde das Gebiet 1919 Österreich zuerkannt; Ungarn musste sich im Vertrag von Trianon 1920 dazu verpflichten, es abzutreten. Nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärlerbefehlshabers Pál Prónay im Oktober 1921 wurde das Gebiet im Folgemonat durch das österreichische Bundesheer besetzt und am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich offiziell übergeben. Die Haltung der deutschsprachigen Siedler in Westungarn zum Anschluss an Österreich war (eher) aus wirtschaftlichen Gründen uneinheitlich. Nach heftigen Protesten Ungarns wurde für Ödenburg (ungar. Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, und seine Umgebung im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt, die zum Verbleib Ödenburgs bei Ungarn führte. Bei der Volksabstimmung ergab sich im Gesamtergebnis eine eindeutige Zweidrittelmehrheit für den Verbleib bei Ungarn, da aus dem Landesinneren zahlreiche Wähler hinzugezogen wurden. Die Gemeinden um Ödenburg stimmten für Österreich (blieben aber dennoch bei Ungarn, da das Abstimmungsgebiet nur als eine Einheit gewertet wurde); die Bevölkerungsmehrheit in der Stadt Ödenburg stimmte für einen Verbleib bei Ungarn.

Im Jänner 1923 wurde schließlich der Ort Luising, mittlerweile der Gemeinde Heiligenbrunn zugehörig, Österreich zugeschlagen.

Die Aufnahme des Landes in die Republik Österreich wurde im Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung vom 25. Jänner 1921 geregelt.

Aufteilung des Königreiches Ungarn im Vertrag von Trianon

Von einigen Befürwortern der Eingliederung in die Republik Österreich wurde die Landesbezeichnung Heinzenland (nach dem Hianzn-Dialekt, siehe auch die kurzlebige Republik Heinzenland) propagiert, der Vorschlag Burgenland setzte sich aber schließlich durch.

Die Übernahme des Burgenlandes in österreichische Verwaltung erfolgte im Herbst 1921. Bis 1925 war Bad Sauerbrunn provisorischer Sitz der Landesregierung und -verwaltung; dann wurde die bis dahin relativ unbedeutende Kleinstadt Eisenstadt (ungarisch: Kismarton) zur Hauptstadt des Burgenlands bestimmt.

Im „Großdeutschen Reich“ nach dem „Anschluss“ Österreichs wurden die Städte Eisenstadt, Rust und die Bezirke Eisenstadt, Mattersburg, Neusiedl am See und Oberpullendorf per 15. Oktober 1938 dem Reichsgau Niederdonau zugeschlagen, die Bezirke Güssing, Jennersdorf und Oberwart dem Reichsgau Steiermark.[16]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Wiedererrichtung der Republik Österreich 1945 (Zweite Republik) entstand auch das Burgenland als Bundesland wieder. Bis 1955 lag es in der sowjetischen Besatzungszone, bis 1989 bestand an seiner Ostgrenze der Eiserne Vorhang.

Seit dem Jahr 2000 bekommt das Burgenland EU-Förderungen als Entwicklungshilfe aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds.

Um die Grenze zwischen der Steiermark und dem Burgenland, nach menschlichen Eingriffen, wieder entlang des Flusslaufes der Lafnitz festzulegen, wurde das Burgenland 2021 um 6000 Quadratmeter größer.

Name

Der Name „Burgenland“ erinnert daran, dass das Land aus Teilen von drei altungarischen Komitaten zusammengesetzt ist, die alle „Burg“ im Namen trugen. Kurios ist dabei die Tatsache, dass sich keine der drei namensgebenden Burgen im heutigen Burgenland befindet. Sie liegen alle auf ungarischem Staatsgebiet:

Anfang 1919 wurden von Österreich auch Teile des Komitats Pressburg (slowakisch Bratislava, ungarisch Pozsony) für das Burgenland beansprucht. Man schlug daher im Juni 1919 den Namen „Vierburgenland“ vor. Mitte August 1919 zeichnete sich aber in den Friedensverhandlungen ab, dass Pressburg an die Tschechoslowakei gehen würde. Karl Renner empfahl von Saint-Germain aus, den Namen auf „Dreiburgenland“ zu ändern.

Der Name „Burgenland“ wurde angeblich vom Frauenkirchener Gregor Meidlinger erstmals vorgeschlagen, und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner.[17] Dieser Name wurde spätestens mit dem Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als gleichberechtigtes Bundesland vom 25. Jänner 1921 allgemein gebräuchlich.

Bevölkerung

Deutsch-kroatische Ortstafel in Großwarasdorf

Da das Burgenland traditionell wirtschaftlich rückständig war, wanderten viele Burgenländer in Großstädte und nach Amerika aus, so dass Wien und Chicago die Städte mit der größten „burgenländischen“ Bevölkerung sind, vor Eisenstadt.

Sprachen im Burgenland (15. Mai 2001)[18]
Sprache Anteil
Deutsch 90,7 %
Burgenland-Kroatisch 06,1 %
Ungarisch 01,8 %
Kroatisch 00,4 %
Romanes 00,1 %
Slowakisch <0,1 %
Sonstige 00,9 %
Deutsch-ungarische Ortstafel in Oberwart

Bei der Volkszählung von 2001 gaben österreichweit 19.374 Menschen an, Burgenland-Kroatisch zu sprechen, wobei 16.245 im Burgenland selbst ansässig sind. Nach Selbsteinschätzung der Volksgruppe selber beträgt ihre Anzahl 40.000. Dazu kamen 4.704 Burgenland-Ungarn (Selbsteinschätzung 25.000). 263 gaben Romanes als Umgangssprache an. Die wirkliche Zahl der Burgenlandroma liegt vermutlich jedoch ebenfalls deutlich höher.[18]

Die verschiedenen Volksgruppen sind als autochthone Sprachgruppen gesetzlich anerkannt. Die kroatischen und ungarischen Burgenländer sowie die Sinti und Roma haben daher ein Anrecht auf Verwendung ihrer Sprachen im öffentlichen Schriftverkehr. Aufgrund eines Beschlusses des Ministerrates vom 23. Mai 2000 wurden in Orten bzw. Ortsteilen[19] mit einem Anteil von mindestens 25 % zweisprachiger Bevölkerung (bei der Volkszählung 1991) Ortstafeln mit zweisprachigen Aufschriften deutsch/kroatisch (47 Orte) bzw. deutsch/ungarisch (4 Orte) aufgestellt. Deren Existenz sowie die hohe 25-Prozent-Grenze werden im Burgenland heutzutage nicht mehr kontrovers diskutiert – in den 1970ern gab es hierüber auch heftige Debatten, die Diskussionen um zweisprachige Ortstafeln führten aber nie auf eine Eskalationsstufe, wie sie beim Ortstafelstreit in Kärnten erreicht wurde.

Bevölkerungsentwicklung

Religion

Obwohl die Mehrheit der Burgenländer wie im übrigen Österreich vorwiegend römisch-katholisch ist, gibt es hier mit 14 % einen relativ hohen Anteil an Protestanten, die in den 29 Pfarrgemeinden der Superintendentur A. B. Burgenland und in der evangelischen Kirchengemeinde H.B. Oberwart organisiert sind.

Es gab früher eine große und bedeutende jüdische Kultur, vor allem in den sogenannten „Siebengemeinden“ (Eisenstadt, Mattersburg, Kittsee, Frauenkirchen, Kobersdorf, Lackenbach sowie Deutschkreutz) mit hohem Anteil jüdischer Bevölkerung. In Lackenbach waren im Jahr 1869 62 % der Bevölkerung jüdischen Glaubens; die größte jüdische Gemeinde Burgenlands war jedoch diejenige in Mattersburg. Bis Ende des 19. Jahrhunderts stellten Juden hier mehr als ein Drittel der Einwohner. 1938 wurden sämtliche Juden aus dem Burgenland vertrieben oder ermordet, heute erinnert nur noch sehr wenig an das einstige jüdische Leben im Burgenland.

Der Landespatron des Burgenlands ist der heilige Martin von Tours.

Politik

Burgenländischer Landtag

Der Landtag wählt die Mitglieder der Landesregierung (vgl. Artikel 53 Verfassung des Burgenlandes). Präsidentin des Landtages ist Verena Dunst (SPÖ).

Landesregierung

Das stark ländlich geprägte Burgenland wurde bis 1964 von Landeshauptleuten der ÖVP regiert, seitdem gehörten alle der SPÖ an. Den Sozialdemokraten kam der Strukturwandel zugute, der sich in einem starken Rückgang der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft und in einer hohen Zahl von Berufspendlern nach Wien und Graz niederschlug. Die Partei verfügt durch ihre jahrzehntelange Dominanz über ein dichtes Netz politischer Strukturen bis auf die unterste politische Ebene. Zumal große städtische Zentren fehlen, liegen die Wahlergebnisse von Neos und Grünen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, auch die FPÖ erzielt schlechtere Ergebnisse. Auch im Burgenland ist der Anteil der Stammwähler kontinuierlich zurückgegangen. Während die SPÖ bei der Landtagswahl im Burgenland 2020 die absolute Mehrheit gewann, wurde die ÖVP bei der Nationalratswahl in Österreich 2019 und der Europawahl in Österreich 2019 erstmals seit den 60er-Jahren wieder stärkste Partei.

Die Landesregierung des Burgenlandes mit dem Sitz im Landhaus besteht nach der Landtagswahl 2020 aus fünf Mitgliedern der SPÖ. Nach der Abschaffung des Proporzes im Jahr 2015 ist dies die erste Alleinregierung im Burgenland seit 1945.[20][21] Zwischen 2015 und 2020 regierte eine Koalition aus der SPÖ und der FPÖ.

19
2
11
3
1
19  2  11  3  1 
Insgesamt 36 Sitze

Landeshauptmann ist seit 2019 Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Mitglieder der Landesregierung Doskozil II (seit Februar 2020)

  •  Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
  •  Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ)
  •  Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ)
  •  Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ)
  •  Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ)
  • Landeshauptleute des Burgenlandes seit 1921

    Hans Peter Doskozil, Landeshaupt ­mann seit 2019
    Hans Niessl, Landeshaupt ­mann 2000–2019
    Karl Stix (†), Landeshauptmann 1991–2000

    Gemeinderatswahlen

    Bei den Gemeinderatswahlen 2017 ging die SPÖ trotz leichter Verluste als stärkste Partei hervor. Die ÖVP konnte jedoch einige Bürgermeister hinzugewinnen und stellt seit der Wahl gleich viele Bürgermeister wie die SPÖ (jeweils 74).

    Wappen

    Beschreibung: In Gold ein roter natürlich auf einem schwarzen Berg sitzender nach links blickender goldgekrönter rotgezungter und goldbewehrter Adler mit ausgebreiteten Schwingen und über den Sachsen schwebenden schwarzen Tatzenkreuzen. Auf der Brust ein Schild dreimal gespalten in Rot und weißem Hermelin.

    E-Government

    Die Online-Plattform E-Government Burgenland stellt Online-Formulare und Druck-Formulare für Bürger und Unternehmen bereit, mit denen zeit- und ortsunabhängig Eingaben an das Land Burgenland, seine Behörden und Dienststellen gerichtet werden können. Das Formularservice Burgenland stellt somit eine zentrale Zugangsmöglichkeit zu Formularen aus den vielfältigsten Lebensbereichen wie Arbeit, Bauen und Wohnen, Gesundheit usw. zur Verfügung. Dabei werden Formularlösungen des österreichischen IT-Dienstleisters aforms2web verwendet.[24]

    Wirtschaft und Infrastruktur

    Neusiedler See – Blick von Podersdorf Richtung Westen

    Mangels Alternativen war das Land lange von der Landwirtschaft geprägt. Als wirtschaftlich unterentwickeltes Bundesland Österreichs wurde das Burgenland 1995 zur Gänze zum Ziel-1-Gebiet der Europäischen Union erklärt. Diese Förderungen liefen in einer „Phasing Out“ Phase bis 2013 weiter. In den zehn Jahren hat sich das Burgenland wirtschaftlich weiter entwickelt. Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt als Kaufkraftstandard (KKS) erreicht die Region einen Index von 89 (EU-28: 100, Österreich: 129) (2014).[25] Nach wie vor herrscht auch ein Nord-Süd-Gefälle in der Wirtschaftskraft. Diese Disparitäten können nur sehr langsam abgebaut werden. Rund 23.000 Burgenländer pendeln je nach Entfernung als Tages- oder Wochenpendler zur Arbeit nach Wien. Im Jahr 2017 lag der Motorisierungsgrad (Personenkraftwagen pro 1000 Einwohner) bei 659.[26]

    Die Autobahnen A2, A3, A4 und A6 führen teilweise durch das Burgenland. Ebenso die Burgenland-Straße (B 50) und die Burgenland-Schnellstraße (S 31).

    Durch das Burgenland führen unter anderem die Raaberbahn, die Pannoniabahn und die Neusiedler Seebahn.

    2021 wurden die Verkehrsbetriebe Burgenland gegründet, um die ÖPNV-Infrastruktur im Südburgenland zu verbessern.[27]

    Das Burgenland ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Mit Niederösterreich ist es die wichtigste Weinbauregion Österreichs. Über 13.000 Hektar werden im burgenländischen Weinbau bewirtschaftet. Es wird untergliedert in die Weinbaugebiete

    Ein wichtiger Wirtschaftsstandort ist die Landeshauptstadt Eisenstadt, sowie die vier burgenländischen Businessparks Kittsee, Parndorf-Neusiedl am See, Müllendorf und Heiligenkreuz.[28] Es gibt weitere kleine Gewerbeparks, weitere Businessparks sind in Planung bzw. in Bau.

    Burgenländische Leitbetriebe sind unter anderem Unger Stahlbau, Melecs, Leier International und Becom Electronics.

    Das Burgenland ist europäischer Vorreiter im Bereich der Windenergie. Im Jahr 2000 kamen zirka drei Prozent des im Land produzierten Stroms aus Windkraftanlagen, im Jahr 2011 war es bereits die Hälfte. 2013 war das Land stromautark, da rechnerisch mehr als 100 Prozent des genutzten Stromes im Land aus erneuerbaren Energien erzeugt wurden.[29] Es wurden auch mehrere große Windparks gebaut: Der Windpark Andau/Halbturn beispielsweise hat 79 Windkraftanlagen des Typs Enercon E-101 und eine installierte Leistung von 237 MW. Er war bei der Fertigstellung der größte Windpark Mitteleuropas.[30]

    Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Sommertourismus.

    Tourismus

    Seefestspiele Mörbisch

    Die Tourismuszahlen im Burgenland wurden in den letzten Jahren kontinuierlich besser. Jedoch kann es bei den Nächtigungszahlen nicht mit den Tourismushochburgen im Westen Österreichs mithalten. Mangels Skigebieten und einen immer seltener zugefrorenen Neusiedler See (größter Natureislaufplatz Mitteleuropas) gibt es kaum Wintertourismus. Zugpferde des Tourismus im Burgenland sind der Neusiedler See, die Thermen St. Martins Therme & Lodge, Lutzmannsburg, Stegersbach und Bad Tatzmannsdorf und nicht zuletzt der Wein, der nahezu im gesamten Burgenland angebaut wird.

    Besonders beliebt ist das über 5000 km lange gut ausgebaute Radwegenetz. Obwohl der nördliche Teil des Burgenlandes eher flach ist, können Radtouren anstrengend werden, wenn der Wind durch das Land zieht.

    Nicht zu unterschätzen ist auch der Einkaufstourismus. Nahe Parndorf befinden sich mittlerweile zwei Designer-Outlets, mit über 200 Geschäften und Lokalen. Diese ziehen jährlich über vier Millionen Gäste an, die für Einkaufstouren nicht nur aus dem nahen Wien, sondern aus ganz Osteuropa und teilweise sogar aus anderen Kontinenten anreisen.[31] Da viele Kunden es nicht schaffen, das ganze Outlet an einem Tag zu bewältigen, hat 2009 sogar ein Hotel am Gelände eröffnet.[32]

    Ebenfalls viele Gäste bringen Kulturveranstaltungen ins Burgenland, z. B. die Seefestspiele Mörbisch und die Opernfestspiele in Sankt Margarethen.

    Auch ein wichtiger Touristenmagnet ist der Familypark Neusiedlersee, der größte Freizeitpark Österreichs, der jährlich rund 500.000 Gäste anlockt.

    Die nächtigungsstärksten Gemeinden sind Podersdorf am See und Bad Tatzmannsdorf.

    Öffentliche Einrichtungen

    Oberste Dienststelle der Polizei ist die Landespolizeidirektion mit Sitz in Eisenstadt. In jedem Bezirk außer Rust besteht ein Bezirkspolizeikommando, dem die einzelnen Polizeiinspektionen unterstehen. 2016 wurden, als Pilotversuch in einigen Gemeinden, die Sicherheitspartner gegründet, um das Sicherheitsgefühl zu heben und notfalls die Polizei zu alarmieren.[33]

    Für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe waren 2011 insgesamt 319 Freiwillige Feuerwehren und 7 Betriebsfeuerwehren verantwortlich, die im burgenländischen Landesfeuerwehrverband organisiert sind. Berufsfeuerwehren gibt es im Burgenland keine.[34] Für die Ausbildung der rund 15.000 Feuerwehrmitglieder besteht in Eisenstadt die verbandseigene Landesfeuerwehrschule.

    Den Rettungsdienst führt im Burgenland hauptsächlich das Rote Kreuz durch. Auch der Samariter-Bund unterhält eine Gruppe mit Stützpunkten.

    Die Koordination der Blaulichtorganisationen wird im gesamten Bundesland von der LSZ Burgenland (Landessicherheitszentrale) mit dem Sitz im Landhaus Eisenstadt durchgeführt. Auch die Sturmwarnungen für den Neusiedler See werden hier ausgelöst.[35]

    Hochschulen

    Die Fachhochschule Burgenland hat zwei Standorte: Der Standort im Norden (Eisenstadt) spezialisiert sich auf Informationstechnologie, Soziale Arbeit und Wirtschaft, der im Süden (Pinkafeld) auf Energie- und Umweltmanagement sowie Gesundheit. Studierende im Burgenland haben keine Studiengebühren zu bezahlen.

    Neben der Pädagogischen Hochschule Burgenland und dem Joseph-Haydn-Konservatorium des Landes Burgenland (beide in Eisenstadt), gab es bis 2014 die European Peace University in Stadtschlaining.

    Kultur und Sehenswürdigkeiten

    Kulturelle Angebote bestehen vor allem im Sommer, mit dem 1981 von Gidon Kremer gegründetem Kammermusikfest Lockenhaus (künstlerischer Leiter seit 2012 ist Nicolas Altstaedt) in der Pfarrkirche und Burg in der Gemeinde Lockenhaus, den Seefestspielen Mörbisch auf der Seebühne am Neusiedler See, den Opernfestspielen im Römersteinbruch St. Margarethen, den Schloss-Spielen Kobersdorf, den Burgspielen Güssing, Musical Güssing, Kultursommer Güssing, Festivalsommer Jennersdorf oder dem Europa-Symposium Kaisersteinbruch mit den Kaisersteinbrucher Konzerten.

    Durch die vielen Minderheiten ist das Volksbrauchtum im Burgenland besonders vielfältig. Es werden nämlich auch von den Minderheiten kulturelle Veranstaltungen wie z. B. kroatische oder ungarische Heimatabende abgehalten. Mit Romano Rath aus Oberwart gibt es im Burgenland auch eine bekannte Roma-Band.

    Mit der deutschen Stadt Bayreuth wurde 1990 eine Kulturpartnerschaft geschlossen.[36] Der im burgenländischen Raiding geborene Musiker Franz Liszt war der Schwiegervater des Komponisten Richard Wagner aus dessen zweiter Ehe mit Cosima. In Bayreuth, wo Wagner sein Festspielhaus errichten ließ, war Liszt mehrfach Gast und starb dort im Jahr 1886. Sein Grab befindet sich auf dem Bayreuther Stadtfriedhof.

    Veranstaltungen

    Für die Region typisches Storchennest

    In Wiesen finden jährlich von Juni bis September mehrere Festivals statt, bei denen unter anderem Rock, Reggae, Jazz oder elektronische Musik im Vordergrund stehen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Konzerte mit Weltstars verschiedener Genres. Seit 2016 finden auch Jazz- und Rockfestivals in Eisenstadt[37] statt. In Nickelsdorf zieht außerdem Österreichs größtes Rockmusik-Festival, das Nova Rock, jedes Jahr im Juni bis zu 160.000 Gäste aus dem In- und Ausland an. Auch in Nickelsdorf findet das Jazz-Festival Konfrontationen seit 1980 jedes Jahr im Juli statt; neben den Konzerten werden auch Filmvorführungen, Kunstausstellungen, Theaterstücke und Lesungen geboten. Ein weiteres kleines Festival, das aber dennoch regelmäßig namhafte Musiker und Bands ins Burgenland bringt, ist das Picture on im Dorf Bildein. Mit der Cselley Mühle in Oslip verfügt das Burgenland außerdem über ein überregional bedeutendes Aktions- und Kulturzentrum, in dem regelmäßig Konzerte oder Vorstellungen von Kabarettisten stattfinden.

    Das Forum „Gewaltfreies Burgenland“ veranstaltet regelmäßig den Literaturwettbewerb „Goldenes Kleeblatt“.

    Sehenswürdigkeiten

    Neben dem Neusiedler See mit dem Leuchtturm in Podersdorf, dem Geschriebenstein mit dem Aussichtsturm und einigen Thermen eine Liste weiterer Sehenswürdigkeiten:

    Küche

    Die Küche des Burgenlandes ist stark von der ungarischen Küche beeinflusst. Häufige Zutaten sind Fisch, Huhn und Gans, ferner Krautroulade, Krautsuppe, Fischsuppe, Gefüllte Paprika, Letscho, Gulasch, Grenadiermarsch, Bohnen- und Krautstrudel.[38] Eine weitere Spezialität, die das Burgenland mit Ungarn gemein hat, sind die Grammelpogatscherl. Das Fleisch des sogenannten Zickentaler-Moorochsen gilt als Spezialität des Südburgenlandes.

    Das Burgenland ist bekannt für seinen Wein und mit Niederösterreich die größte Weinbauregion Österreichs. Eine südburgenländische Wein-Spezialität ist der Uhudler, aus amerikanischen Trauben. Im Burgenland gibt es zudem viele Mineral- und Thermalquellen. Bekannte Mineralwassermarken sind Römerquelle, Waldquelle, Juvina und ehem. Güssinger (Vitaquelle).

    Flora und Fauna

    Im burgenländischen Sandeck (Seewinkel) gibt es, die mittlerweile selten gewordenen, weißen Eseln. Weiters gibt es im Seewinkel Przewalski-Pferde, ungarische Steppenrinder und Wasserbüffel.

    Siehe auch: Steppentierpark Pamhagen

    Flora

    Eine endemische Pflanze, die überwiegend im Burgenland (Seewinkel) vorkommt, stellenweise auch im angrenzenden Komitat (Ungarn), ist die Neusiedlersee-Salzschwade (Puccinellia peisonis). Sie ist stark salzresistent, wächst in stark salzigen Habitaten wie auf Solontschakböden sowie im Uferbereich der Salzlacken, und ist gefährdet.[39]

    Ein weiterer Endemit ist das Serpentin-Steppen-Aschenkraut (Tephroseris integrifolia subsp. serpentini). Es kommt ausschließlich auf Halbtrockenrasen über Serpentingestein im Bernsteiner Gebirge, am Nordrand des Südburgenlandes, vor und ist stark gefährdet.[40]

    Vögel

    Im Burgenland gibt es eine sehr artenreiche Vogelwelt. Neben Störchen (für das Burgenland typisch) gibt es in der Region Neusiedlersee-Seewinkel unter anderem Reiher, Säbelschnäbler, Löffler, Kiebitze, Schnepfen und Trappen. Auch der Seeadler und der Kaiseradler sind im Burgenland verbreitet. Im Südburgenland ist die gefährdete Zwergohreule zuhause. Bienenfresser sind im ganzen Bundesland verbreitet.

    Siehe auch

    Portal: Burgenland  – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Burgenland

    Literatur

    Commons: Burgenland  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Burgenland  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Wikivoyage: Burgenland  – Reiseführer

    Einzelnachweise

    1. 1 2 3 Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002–2021 nach Gemeinden (Gebietsstand 1.1.2021)
    2. Bevölkerung am 1.1.2020 nach detaillierter Staatsangehörigkeit und Bundesland. Statistik Austria, 6. Juli 2020, abgerufen am 19. Oktober 2020.
    3. Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Bundesländern (Jahresdurchschnitt 2019). Statistik Austria, 18. März 2020, abgerufen am 19. Oktober 2020.
    4. 1 2 Regionales BIP und Hauptaggregate nach Wirtschaftsbereichen und Bundesländern (NUTS 2), Tabelle: Bruttoregionalprodukt nominell 2000-2018 nach Bundesländern, absolut und je Einwohner. Statistik Austria, 10. Dezember 2019, abgerufen am 18. Oktober 2020.
    5. Arbeitsmarktdaten 09/2020, Arbeitsmarktservice Österreich.
    6. Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung, BGBl. Nr. 85/1921; kundgemacht am 9. Februar 1921.
    7. Dauersiedlungsraum der Bundesländer, Gebietsstand 2020. Statistik Austria, 7. August 2020, abgerufen am 18. Oktober 2020.
    8. Burgenland ist größer geworden. In: ORF.at. 9. August 2021, abgerufen am 9. August 2021.
    9. Geographie und Topographie auf burgenland.at.
    10. NUTS-3 Regionen auf statistik.at.
    11. Fläche und Bevölkerungsdichte des Burgenlands auf burgenland.at. (PDF; 11 kB)
    12. Naturschutz Auf der Webseite burgenland.at. Abgerufen am 19. Februar 2021.
    13. Übersichtskarte der Schutzgebiete.
    14. Beschreibung des Gemeinde-Wappens von Bajót anhand der Familiengeschichte der Mattersdorf-Forchtensteiner (abgerufen am 27. Jänner 2011).
    15. Wilhelm Meissel: Leseheft Burgenland, 2. Auflage, S. 63, Nachdruck 1999, ÖBV, Wien 1999, ISBN 3-215-06893-1.
    16. siehe Gesetz über Gebietsveränderungen in Österreich, GBlLÖ Nr. 443/1938.
    17. @1@2Vorlage:Toter Link/www.burgenland.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Die Entstehung des Landesnamens „Burgenland“) (PDF; 11 kB).
    18. 1 2 Bevölkerung mit österreichischer Staatsbürgerschaft nach Umgangssprache seit 1971. Burgenland – 2001. STATISTIK AUSTRIA, 6. Dezember 2007, abgerufen am 10. Mai 2018.
    19. Bundesgesetz über die Rechtsstellung der Volksgruppen in Österreich (Volksgruppengesetz – VoGrG). Rechtsinformationssystem des Bundes, 23. Mai 2013, abgerufen am 6. Oktober 2020.
    20. Rote Alleinregierung: Montag ist Premierentag. In: Kurier.at. 16. Februar 2020, abgerufen am 16. Februar 2020.
    21. Doskozil zum Landeshauptmann gewählt. In: ORF.at. 17. Februar 2020, abgerufen am 17. Februar 2020.
    22. Landeshauptmänner. BURGENLAND.at, archiviert vom Original am 7. Dezember 2013; abgerufen am 27. März 2013.
    23. orf.at: Doskozil als Landeshauptmann angelobt. Artikel vom 28. Februar 2019, abgerufen am 28. Februar 2019.
    24. E-Government Burgenland. Abgerufen am 8. Mai 2014.
    25. Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu laufenden Marktpreisen nach NUTS-3-Regionen. Eurostat, 26. Februar 2016, abgerufen am 3. Dezember 2016.
    26. statistik.at.
    27. Südburgenlandbus - Hallo Graz! Hallo Südburgenland! Abgerufen am 30. April 2022 (deutsch).
    28. Startseite. Abgerufen am 22. April 2022 (deutsch).
    29. Größter Windpark Österreichs geht in Betrieb. In: solidbau.at. WEKA Industrie Medien GmbH, 24. August 2014, abgerufen am 17. Januar 2021.
    30. Halbturn & Andau: 79 neue Windräder. In: ORF am 4. Mai 2012; abgerufen am 5. Mai 2012.
    31. Outlet Parndorf investiert Mio. in den Ausbau Auf der Webseite des Kurier vom 25. April 2013. Abgerufen am 19. Februar 2021.
    32. hotel-gv-praxis.at.
    33. "Sicherheitspartner" für Burgenlands Gemeinden. In: burgenland.orf.at. 22. Januar 2016, abgerufen am 26. Oktober 2018.
    34. @1@2Vorlage:Toter Link/www.bundesfeuerwehrverband.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Landesfeuerwehrverband Burgenland) Stand 31. Dezember 2011, abgerufen am 3. August 2015.
    35. Landessicherheitszentrale auf der Seite des Roten Kreuzes Burgenland, abgerufen am 23. Jänner 2011.
    36. Verdienste um die Partnerschaft in: Nordbayerischer Kurier vom 7. August 2020, S. 8.
    37. Lovely Days Festival mit Zucchero in Eisenstadt. In: DiePresse.com. (diepresse.com [abgerufen am 19. Dezember 2016]).
    38. Küche – Burgenland – Paprika – Neusiedler – Einfluss. Tourist-information.at. Abgerufen am 19. Mai 2010.
    39. Puccinellia peisonis - Burgenlandflora. Abgerufen am 18. Mai 2022.
    40. Tephroseris integrifolia subsp. serpentini - Burgenlandflora. Abgerufen am 19. Mai 2022.