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vom 02.09.2019, aktuelle Version,

Eduard Munninger

Eduard Munninger (* 6. Dezember 1901 in Gallspach; † 12. Februar 1965 in Esternberg, Ordensname: Medardus O.R.C.) war ein österreichischer Pädagoge, Musikfunktionär und Autor.

Leben und Wirken

Munninger war Volksschullehrer u. a. in Lambrechten (1927 bis 1931)[1], in St. Georgen an der Gusen und in Kopfing (Schulleiter 1939).[2]

Bund der Nichtberufsmusiker Oberösterreichs

Ab 1928 setzte er sich gemeinsam mit Karl Moser für die Schaffung eines Dachverbandes der Nicht-Berufsmusiker Oberösterreichs ein, der schließlich 1929 als Bund der Nichtberufsmusiker Oberösterreichs gegründet wurde und sich u. a. die Fortsetzung der von Munninger gegründeten Oberösterreichischen Musikzeitung als Alpenländischer Musikerzeitung (erschien 1930 bis 1935), die Einführung eines Mitgliedsbeitrages, die Umsetzung eines Wanderlehrersystems bzw. einer Kapellmeisterschule sowie die Bewertung von musikalischen Neuerscheinungen als Ziel setzte. 1929 lud der Verband zu einem ersten „Landes-Preisspiel“ nach Ried im Innkreis, 1930 folgen 54 Kapellen dem Ruf zum Landesmusikfest. 1934 organisierte er den ersten österreichweiten Kapellmeisterkurs.[3]

Arbeitsgemeinschaft sämtlicher Blasmusikverbände Österreichs

Munninger leitete zu Beginn der 1930er-Jahre die Arbeitsgemeinschaft sämtlicher Blasmusikverbände, die trotz behördlicher Genehmigung aus finanziellen Gründen nie zur Bildung eines Reichsverbandes der Nicht- und Nebenberufsmusiker Österreichs führte.[4]

Reichsverband österreichischer Volksmusik

1931 initiierte er gemeinsam mit Anton Moser in Kitzbühel die Gründung des Reichsverbandes österreichischer Volksmusik, der 1935 mit rund 60.000 Mitgliedern in 1.800 Musikkapellen die führende Organisation im Blasmusikbereich war.[5] Der von ihm mitbegründete Dachverband wurde 1938 nach dem Anschluss Österreichs aufgelöst.[6] 1939 wurde er Landschaftsleiter für die Ostmark und stand dem Musikwesen in der Ostmark vor.[7]

Musikalienhandel

1933 eröffnete Munninger in Katsdorf einen Musikalienhandel.[8]

Roman zur Thematik der Bauernkriege

1935 schrieb er mit Die Beichte des Ambros Hannsen einen historischen Roman zur Thematik der Bauernkriege (Martin Aichinger), der u. a. im Blut-und-Boden-Verlag erschien.

Burg Krempelstein/Rosenkreuzer

Munninger pachtete 1937 die Burg Krempelstein in Esternberg im Innviertel und baute die zuvor fast unbewohnbare Burg 1938 bis 1942 mit Hilfe von Hans Vogt (einem der Erfinder des Tonfilms) zu einer Pension und Künstlerherberge aus. Nach Kriegsende führte er ab 1947 den Pensions- und Gastbetrieb in den Sommermonaten weiter, hauptsächlich als Ausflugslokal und Weinstube. Munninger, der sich mit Ordensnamen Bruder Medardus nannte, gründete dort 1952 den Antiquus Arcanus Ordo Rosae Rubeae Aureae Crucis (AAORAC).[9] Bis 1965 trafen sich dort auch Rosenkreuzer.

Werke

  • Österreichisches Musiker-Jahrbuch (Hrsg.). Linz 1930 bis 1935
  • Die Beichte des Ambros Hannsen – Ein Roman aus der Riedmark um 1635. Verlag Blut und Boden, Goslar 1937 (bis 1943 drei weitere Auflagen[10], zuletzt bei Ovilava-Libri, Wels 1984, ISBN 3854100418)
  • Pflege und Forschung der pansophischen Weltanschauung im Sinne und in Fortführung der universellen Gedanken des Rosenkreuzers Ruprecht von Moosheim im Geiste eines paneuropäischen Kulturbundes, 1939
  • Die Burg – Eduard Munninger von Mysterium, Weisheit, Kunst, Publikationsorgan des AAORRAC, (1955 bis 1963)
  • Zur Gründung des Ordens vom Rosenkreuz AAORRAC, in: Mensch und Schicksal, 6. Jahrgang, Nr. 22
  • Großes Rosenkreuzer Manifest: AAORRAC – Der Alte Orden vom Rosenkreuz. Selbstverlag, 1954
  • Burg Krämpelstein. Ein heimatkundlicher Beitrag von Eduard Munninger. Selbstverlag. Schärding 1956

Literatur

  • Arthur Luther: Deutsche Geschichte in deutscher Erzählung, ein literarisches Lexikon, 2. Auflage, Leipzig (Hiersemann), 1943
  • Deutsches Literatur-Lexikon, 3. völlig neu bearbeitete Auflage, Bern, München, Stuttgart, (Francke), 1968
  • Reinhard Oberschelp (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV), 1911-1965. München, (Saur), 1976.
  • Helmut Vallery: Führer, Volk und Charisma. Der nationalsozialistische historische Roman, Köln, (Pahl-Rugenstein), 1980 (= Pahl Rugenstein Hochschulschriften/Gesellschafts- und Naturwissenschaften. 55 Serie: Literatur und Geschichte)

Einzelnachweise

  1. Geschichte Musikverein Lambrechten
  2. Schulgeschichte Kopfing, Website der NMS Kopfing, abgerufen am 11. Oktober 2017.
  3. Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch. Brandstätter, Wien; München 1984, ISBN 978-3-85447-031-1, S. 121 ff.
  4. Petra Aichinger: Vom Bläserensemble zur Blasmusik - Ein Überblick der Entwicklung des zivilen Blasmusikwesens in Österreich, Diplomarbeit, Wien, 2009, S. 69 Diplomarbeit Petra Aichinger (PDF; 3,8 MB)
  5. Ernst Langthaler/Reinbhard Sieder (Hrsg.): Über die Dörfer - Ländliche Lebenswelten in der Moderne, Wien, 2000, S. 210 PDF (Memento des Originals vom 8. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.univie.ac.at
  6. Andreas Lindner: Oberösterreichischer Blasmusikverband im Forum OoeGeschichte.at
  7. Eugen Brixel (Hrsg.): Kongressbericht Mainz 1996 Google Books
  8. Akten und Handschriften der Bezirkshauptmannschaft Perg im OÖ. Landesarchiv (Stand 2002) PDF Lfd. Nr. 107/1933, Akt 208
  9. Harald Lambrecht: 2.5 Antiquus Arcanus Ordo Rosae Rubeae Aureae Crucis (AAORAC), in: Neue Rosenkreuzer - ein Handbuch, Kirche - Konfession -Religion, Veröffentlichungen des Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bundes, Band 45, Hans-Martin Barth, Jörg Haustein und Helmut Obst (Hrsg.), Göttingen, 2004, ISBN 3-525-56549-6, S 162ff Google Books online
  10. Projekt Historischer Roman (Datenbank): Romane, die 1937 erschienen sind: Eduard Munninger