Einsatzzentrale Basisraum
Die Einsatzzentrale Basisraum (EZB) oder umgangssprachlich „Regierungsbunker“ ist eine österreichische Bunkeranlage in Sankt Johann im Pongau in Salzburg.
Geschichte und Funktion
Die Einsatzzentrale wurde in den Jahren nach 1977 im Kalten Krieg auf Grund der Erfahrungen, die aus den Ereignissen rund um die Niederschlagung des Prager Frühlings gezogen wurden, errichtet.
Dazu wurde vom Bundesheer ein fünfstöckiger Bunker 300 m unter der Erdoberfläche gebaut. Neben dem Herzstück des Luftabwehrsystems Goldhaube waren Räumlichkeiten vorgesehen, in der sowohl die Bundesregierung als auch der Bundespräsident in einem kriegerischen Bedrohungsfall untergebracht werden sollten. Von dort sollten die Regierungsgeschäfte weiter durchgeführt werden. Außerdem waren auch Räume für die Sendeanlagen des ORF vorgesehen.
Die Wahl des Standortes fiel durch geologische und strategische Überlegungen im Zusammenhang mit dem Konzept der Raumverteidigung auf das Gebiet. Strategisch wurde für den Verteidigungsfall eher eine Bedrohung durch den ehemaligen Ostblock befürchtet. In diesem Fall hätte der eher schwer zu verteidigende Osten des Landes aufgegeben werden müssen. Die Verteidigung hätte sich auf die leichter zu verteidigenden Berge konzentriert. Im Fall eines atomaren Angriffs wären die Bunkeranlagen sowohl im direkten Angriff, der nicht als so wahrscheinlich angenommen wurde, als auch gegen radioaktiven Niederschlag geschützt gewesen und so eine handlungsfähige Regierung weiter möglich.
Eine nochmalige Bedeutung erlangte der Bunker als eventuelle Fluchtmöglichkeit im Zuge der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986.
Lange Zeit wurde der Bunker als eines der bestgehüteten Staatsgeheimnisse behandelt. Erst in den letzten Jahren wurde er auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Neben der hauptsächlichen Nutzung durch das Bundesheer, das hier ca. 250 Personen beschäftigt und dessen Kommunikationsnetzwerk IFMIN vom Bunker beherbergt wird, hat der Bund seit 1982[1] auch ein Backupsystem des EDV-Systems des Bundeskanzleramtes eingerichtet (Zentrales Ausweichsystem des Bundes, ZAS). Auch andere Institutionen wie die Österreichische Nationalbibliothek haben hier Datenspeicher eingerichtet. Das Backupsystem des Visa-Informationssystems der Europäischen Union ist hier untergebracht. Auch die Fahndungsdaten des Schengener Informationssystems II werden hier gespeichert.[2]
Siehe auch
- Österreichische Militärgeschichte
- Unterirdische Führungsanlage, svw. „Regierungsbunker“
Weblinks
- Zeitungsartikel, Dokumente und Skizzen. Anhang zu einem unbekannten Dokument, Bundesministerium für Landesverteidigung (PDF-Datei; 224 kB).
Einzelnachweise
- ↑ 25 Jahre Backup-Bunker im Berg. fuzo-archiv.at, 17. September 2007.
- ↑ SIS-Datenbank im Regierungsbunker. fuzo-archiv.at, 14. November 2011.
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Erstlandung und Eigentumsübergabe des 1. Eurofighter an das Österreichische Bundesheer am Fliegerhorst Hinterstoisser am 12. Juli 2007 in Zeltweg. Bild zeigt: Eurofighter TyphoonFoto: Bundesheer (BMLVS) / Markus Zinner | originally posted to Flickr as Eurofighter Typhoon | Bundesheer (Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport) / Markus Zinner | Datei:Eurofighter Typhoon AUT.jpg |