Elisabethmarkt
Der Elisabethmarkt (auch: Markt am Elisabethplatz) ist einer der vier ständigen Märkte für Lebensmittel und Blumen in München. Er findet auf dem Elisabethplatz im Stadtteil Schwabing statt. Nachdem 2011 ein TÜV-Gutachten an Ständen Mängel bei Hygiene- und Brandschutz festgestellt hatte, plant die Stadt München den Umbau des Marktes.[1] Anfang 2020 stimmte der Bezirksausschuss den Umbauplänen einschließlich dem Bau einer Tiefgarage unter der Marktfläche zu.[2]
Geschichte
Benannt wurden der Elisabethplatz und die Elisabethstraße 1898 nach der Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sisi. Sie war die Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern und Cousine von König Ludwig II. 1854 heiratete sie Kaiser Franz Joseph I., nach dem bereits 1894 die Franz-Joseph-Straße benannt worden war. Das Paar weilte des Öfteren bei der Verwandtschaft in Schwabing.
Der Markt am Elisabethplatz wurde 1903 gegründet. Seine Wurzeln reichen allerdings viel weiter zurück, denn beim Elisabethmarkt handelt es sich um den ehemaligen Markt am Maffeianger, gegründet 1880, der jedoch wegen geplanter Straßenbauarbeiten vom Maffeianger auf den Elisabethplatz verlegt werden musste. So wurde am 1. Oktober 1903 per Magistratsbeschluss der Markt am Elisabethplatz ins Leben gerufen.
Bei Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg hatte der Markt ein eigenes Inskriptionsbüro, in dem Kriegsanleihen gezeichnet werden konnten. Der Markt selbst bestand aus ein paar ständigen Plätzen sowie aus Tagesverkaufsplätzen, die der Magistrat alle 5 Jahre versteigerte oder vom Marktinspektor verlosen ließ. Die bereits 1903 errichtete Markthalle am Elisabethplatz fiel im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer, die auch den Markt insgesamt schwer beschädigten. Der Betrieb wurde aber, so weit als möglich, durch die Händler und die Stadtverwaltung aufrechterhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Markt wieder aufgebaut und man ersetzte die Markthalle durch Verkaufshäuschen, die noch heute das Bild des Elisabethmarktes prägen.[3]
Verwaltung
Der Elisabethmarkt wird von den Markthallen München verwaltet, einem Eigenbetrieb der Stadt München. Die Nutzung des Marktes für Händler, Käufer und Passanten regelt sich über die Lebensmittelmarktsatzung[4]. Diese Satzung gilt auch für den Viktualienmarkt, den Pasinger Viktualienmarkt und den Wiener Markt.
Die Händler des Marktes haben keinen Mietvertrag, sondern eine so genannte Zuweisung (Verwaltungsakt). Dies hat zum einen historische Gründe, da der Markt Teil der Stadtverwaltung war und ist. Zum anderen ist es in der Lebensmittelmarktsatzung so festgelegt. Die Gebühren setzen sich zusammen aus einer Grundgebühr und einer Umsatzgebühr und richten sich nach der Gebührensatzung für die Lebensmittelmärkte.[4] Eine pauschale Aussage über die Gebühren für einen Stand ist nicht möglich, da durch viele Faktoren (Stand, Keller, Sortiment) für jeden Stand praktisch eine eigene Gebühr zustande kommt. Anfragen nach einem Stand auf dem Markt kommen auf eine Vormerkliste. Wird ein Stand frei, werden die entsprechenden Vorgemerkten angeschrieben. Prinzipiell wird ein freiwerdender Stand wieder mit dem gleichen Sortiment besetzt, um das Marktgleichgewicht zu erhalten. Die Stände werden nach verschiedenen Kriterien vergeben: Konzept, Erfahrung, wirtschaftlicher Hintergrund usw.
Rund um den Markt
Im Süden befindet sich ein kleines Umspannwerk der Stadtwerke München. Die westliche Marktfläche wird durch die Arcisstraße begrenzt, auf deren gegenüberliegender Seite das staatliche Gisela-Gymnasium und das Berufsbildungszentrum (in dem 1901 von Theodor Fischer als Volksschule errichteten Gebäude Elisabethplatz 4) liegen. Im nördlichen Bereich sind die Grünanlagen des Elisabethplatzes und die Gaststätte Wintergarten. Entlang der östlich gelegenen Nordendstraße ziehen sich Wohn- und Geschäftshäuser und die Schauburg (München), das Theater der Jugend.
Graffiti
Auf dem südlich vom Markt gelegenen Gebäude der Stadtwerke München wurde Anfang der 1990er Jahre ein überlebensgroßes Graffiti zum Thema Energie angebracht. Dies gefiel den Händlern so gut, dass sie, um den Markt etwas hervorzuheben, auch so ein Graffiti wollten. 1996 wurde von Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften München auf der dem Markt zugewandten Seite ein Graffiti zum Elisabethmarkt gestaltet, das auch heute noch dem Betrachter ins Auge fällt.
Sonstiges
Der zur Nordendstraße gelegene Pavillon, das Milchhäusl, stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Den Bau hatte der Arzt und Abstinenzler Carl Brendel angeregt, der dann persönlich darüber wachte, dass hier jeden Morgen ab 5 Uhr früh Milch ausgegeben wurde. Er hatte sich die Gesundheit der Bevölkerung, speziell die „Eindämmung des Völkergifts Alkohol“, zum Ziel gesetzt. Dies jedoch nur mit eingeschränktem Langzeiterfolg, denn heute ist hier ein kleines Lokal namens Wintergarten mit Biergarten eingezogen.
Einzelnachweise
- ↑ Ellen Draxel: Mit Charme in die Moderne. sueddeutsche.de, 9. Juli 2015, abgerufen am 14. Juli 2015.
- ↑ Lokalpolitiker segnen Elisabethmarkt-Pläne ab. In: www.sueddeutsche.de. 4. Februar 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- ↑ http://www.muenchen.de/sehenswuerdigkeiten/orte/130670.html
- 1 2 https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:f4d20cc3-686d-4657-8c7a-267abc4c9b23/gebuehrensatzung_mhm.pdf
Weblinks
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Elisabethmarkt, München | Datei:Elisabethmarkt 1.jpg | |||
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Elisabethmarkt in München | Eigenes Werk | Oliver Raupach | Datei:Elisabethmarkt Muenchen.jpg | |
Der Wintergarten (eine Gaststätte) auf dem Elisabethplatz in München | Datei:Elisabethmarkt Wintergarten.jpg | |||
Visualisierung des Markts am Elisabethplatz | Eigenes Werk | Markthallen München | Datei:Rendering Elisabethmarkt @bogevischs-buero .jpg |