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vom 29.03.2020, aktuelle Version,

Elisabeth von Österreich-Ungarn

Kaiserin Elisabeth von Österreich (Porträt von Franz Xaver Winterhalter, Öl auf Leinwand, 1865; der Künstler schuf gleichzeitig ein Porträt von Kaiser Franz Joseph I.). In diesem wohl bekanntesten Porträt trägt die Kaiserin in ihrem Haar die sogenannten Edelweiß-Sterne.
Das Wappen der Kaiserin mit Greifen als Schildhalter

Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern (* 24. Dezember 1837 in München, Königreich Bayern; † 10. September 1898 in Genf) war eine Prinzessin aus der herzoglichen Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses Wittelsbach, durch ihre Heirat mit ihrem Cousin Franz Joseph I. ab 1854 Kaiserin von Österreich und ab 1867 Apostolische Königin von Ungarn. Die Geschwister nannten sie Sisi; seit den Ernst-Marischka-Filmen ist sie auch als Sissi bekannt.

Leben

Kindheit und Jugend

Geschwister Sisis, von links: Sophie, Max Emanuel, Karl Theodor, Helene, Ludwig, Mathilde und Marie
Die elfjährige Elisabeth mit ihrem Bruder Karl Theodor und ihrem Hund „Bummerl“ in Possenhofen

Elisabeth entstammt der Linie der Herzöge in Bayern. Sie war die zweite Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern (1808–1888) und der Prinzessin Ludovika Wilhelmine (1808–1892). Ihre Großeltern mütterlicherseits waren der bayerische König Maximilian und dessen zweite Gemahlin, Prinzessin Karoline.

Elisabeth kam am Weihnachtsabend des Jahres 1837 um Viertel vor elf Uhr in München im Herzog-Max-Palais in der Ludwigstraße zur Welt. Dass sie bei der Geburt bereits einen sichtbaren Milchzahn hatte, galt als glückliches Omen. Zwei Tage später, am 26. Dezember 1837, wurde sie in der Kapelle des Herzog-Max-Palais getauft. Taufpatinnen waren ihre Tanten, Kronprinzessin Elisabeth Ludovika von Preußen und Kronprinzessin Amalie von Sachsen, beide Schwestern ihrer Mutter, sowie ihre Cousine Eugénie von Hohenzollern-Hechingen, die das Mädchen über das Taufbecken hielt. Elisabeth war nur wenige Tage alt, als ihr Vater zu einer mehrmonatigen Reise in den Orient aufbrach.[1]

Elisabeth wuchs im Kreise ihrer wachsenden Geschwisterschar in München und am Starnberger See auf, wo die Familie mit Schloss Possenhofen seit 1834 über einen Landsitz verfügte. Durch die Darstellung in den Sissi-Filmen hat sich das Narrativ festgesetzt, dass der Vater, Herzog Max, ein innigeres Verhältnis zu seinen Kindern gehabt hätte als die Mutter. Der Historiker Christian Sepp arbeitet in der Biografie über die Herzogin Ludovika allerdings heraus, dass der Vater nur selten Zeit mit seiner Familie verbrachte und an seinen Kindern wenig Interesse zeigte. Es fiel schon Zeitgenossen auf, dass „die Herzogin […] beinahe immer allein für Kinder und Haus sorgt“.[2] Elisabeth soll als Kind und Jugendliche dem Lernstoff eher wenig Interesse gewidmet haben. Sie soll eher unruhig gewesen sein und konnte nur kurze Zeit still sitzen. Zu ihren Hobbys gehörten Reiten, Zeichnen und das Schreiben von Versen.

Elisabeth wurde zusammen mit ihrer dreieinhalb Jahre älteren Schwester Helene erzogen. Als Gouvernante für die beiden Mädchen hatte Herzogin Ludovika eine Engländerin namens Mary Newbold bestellt, die sich vier Jahre um die Mädchen kümmerte. Wie prägend diese Zeit war, zeigt sich daran, dass die Schwestern bis zum Ende ihres Lebens Englisch als Geheimsprache benutzten. Als Mary Newbold wegen Heirat 1846 aus dem Dienst ausschied, beschloss Herzogin Ludovika, ihre ältesten Töchter getrennt, von zwei Gouvernanten, erziehen zu lassen, da sie beobachtet hatte, dass die ältere Helene die sanfte und freundliche Elisabeth dominierte. Damit übernahm Luise von Wulffen die Erziehung, zu der Elisabeth eine enge Bindung entwickelte.[3]

Zu ihren Geschwistern hatte Elisabeth ein gutes Verhältnis, das sich allerdings im Laufe des Lebens abkühlte. Mit ihrer jüngeren Schwester Marie überwarf sie sich, als ihr zu Ohren kam, dass diese das Gerücht einer heimlichen Liebschaft Sisis verbreitete. Auch mit ihrer jüngsten Schwester Sophie hatte sie anfangs ein sehr inniges Verhältnis, das allerdings einen tiefen Riss bekam, als Sophie sich scheiden lassen wollte, um einen bürgerlichen Arzt zu heiraten. Als die Familie Sophie daraufhin wegen angeblicher Geisteskrankheit in ein Sanatorium einwies, kommentierte Elisabeth dies mit zwei Gedichten voller „Boshaftigkeit und Schadenfreude“.[4] Eine besondere Beziehung hatte sie zu ihrem Bruder Karl Theodor, den die Familie Gackel nannte.

Verlobung in Ischl und Heirat in Wien

1853 war Kaiser Franz Joseph von Österreich 23 Jahre alt und unverheiratet. Seine Mutter, Erzherzogin Sophie, suchte für ihren Sohn nach einer geeigneten Braut. Sie hatte ihn zunächst mit Prinzessin Maria Anna, der Nichte des preußischen Königs, dann mit seiner Cousine, Prinzessin Sidonie von Sachsen, verheiraten wollen, war aber im ersten Fall am Widerstand Berlins, im zweiten Fall an der ablehnenden Haltung Franz Josephs gescheitert.

In der historischen Literatur wurde wiederholt die Behauptung aufgestellt, Erzherzogin Sophie habe daraufhin mit ihrer jüngeren Schwester Ludovika den Plan geschmiedet, Herzogin Helene in Bayern, Ludovikas älteste Tochter, mit dem Kaiser zu verheiraten. Quellenuntersuchungen haben allerdings ergeben, dass zeitgenössische Belege fehlen, um diese Behauptung zu belegen. Gabriele Praschl-Bichler[5], die private Briefe der Habsburger zu dieser Zeit ausgewertet hat, kommt zu dieser Schlussfolgerung, ebenso der Historiker Christian Sepp, der die vorhandene Korrespondenz von Herzogin Ludovika ausgewertet hat[6].

Im August 1853 feierte Kaiser Franz Joseph seinen Geburtstag in Ischl im Salzkammergut. Zu diesem Ereignis waren viele Verwandte eingeladen, darunter auch Herzogin Ludovika in Bayern mit ihren beiden ältesten Töchtern Helene und Elisabeth, die am Abend des 16. August in Ischl eintrafen. Der österreichische Kaiser verliebte sich noch an diesem Abend in seine 15-jährige Cousine Elisabeth und ließ bereits zwei Tage später, an seinem Geburtstag, über seine Mutter bei Herzogin Ludovika anfragen, ob diese ihn heiraten wolle. Am Tag darauf erhielt der Kaiser Elisabeths Zustimmung und die Verlobung wurde öffentlich bekannt gegeben. Ludovika brachte noch am Tage der Verlobung ihre Sorge über das jugendliche Alter ihrer Tochter in einem Brief an eine Verwandte zum Ausdruck: "Sie ist so jung, so unerfahren, ich hoffe aber man hat Nachsicht mit dieser großen Jugend!"[7].

Herzog Maximilian in Bayern, der Vater der Braut, gab seiner Tochter eine Mitgift von 50.000 Gulden, dazu Kleider und Schmuck. Am 20. April 1854 verließ Elisabeth München und reiste nach Straubing an der Donau, wo die Braut und ihre Mutter den bayerischen Raddampfer „Stadt Regensburg“ für die Reise nach Linz in Oberösterreich bestiegen. Nach einer Übernachtung setzte man die Reise auf der Donau nach Wien an Bord des neuen österreichischen Expressdampfers „Franz Joseph“ fort. Am 24. April wurde das Paar in der Wiener Augustinerkirche vor 70 Bischöfen und Prälaten durch Erzbischof Joseph Othmar von Rauscher getraut.

Kinder und Erziehung

Elisabeth als junge Kaiserin
Die kaiserliche Familie in Gödöllő, um 1870

Ein knappes Jahr nach der Hochzeit, Elisabeth war nun 17 Jahre alt, brachte die junge Kaiserin ein Mädchen zur Welt, das nach Franz Josephs Mutter Sophie Friederike getauft wurde. Im folgenden Jahr wurde Tochter Gisela geboren. Auf einer Reise durch Ungarn erkrankten beide Töchter an Durchfall und Fieber, an dem die zweijährige Sophie starb.

1858 kam Kronprinz Rudolf Franz Karl Joseph zur Welt. Von der Geburt erholte sich Elisabeth nur schwer. Auch zeigte sie nach dem Tod der erstgeborenen Tochter nur noch wenig Interesse an Gisela und Rudolf. Ihre Schwiegermutter veranlasste, dass der Kronprinz schon von Kindesbeinen an eine militärische Ausbildung erhielt. Der sensible Rudolf litt sehr darunter. Elisabeth setzte sich dafür ein, diese Art der Ausbildung zu beenden, konnte sich jedoch zunächst nicht durchsetzen.

Ihr viertes und letztes Kind, ein Mädchen, wurde 1868 in Buda in Ungarn geboren. Das „ungarische Kind“ bekam den Namen Marie Valerie Mathilde Amalie. Elisabeth kümmerte sich, im Gegensatz zu ihren älteren beiden Kindern, intensiver um die kleine Erzherzogin. In der Wiener Hofburg wurde Marie Valerie daher auch „die Einzige“ genannt. Gerüchteweise hieß es, dass nicht Franz Joseph, sondern der ungarische Graf Gyula Andrássy der Vater des Kindes sei. An der Vaterschaft Franz Josephs bestehen jedoch keine Zweifel, weil Marie Valerie äußerlich und charakterlich dem Kaiser sehr ähnlich war. Zeitlebens verband Elisabeth mit ihrer jüngsten Tochter eine innige Beziehung. Marie Valerie begleitete ihre Mutter auf vielen Reisen und war auch frei in ihrer Wahl des Bräutigams. Es wird vermutet, dass Elisabeth dadurch nachzuholen versuchte, was sie bei den anderen Kindern offensichtlich versäumt hatte.

1889 nahm sich Rudolf gemeinsam mit seiner jungen Geliebten Mary Vetsera auf Schloss Mayerling das Leben. Dieser Schicksalsschlag traf Elisabeth schwer, von diesem Zeitpunkt an trug sie nur noch Schwarz.

Reisen der Kaiserin

1860 litt Elisabeth unter starkem Husten. Den offiziellen Vorwand für die erneute Reise der Kaiserin, die Diagnose einer Lungenkrankheit und die Empfehlung einer Kur auf Madeira, nutzte sie zum Ausbruch aus dem Hofleben und zur ersten ihrer Auslandsreisen, die sie alleine unternahm. Kaum in Wien zurück erlitt sie einen schweren Rückfall. Die Ärzte vermuteten „Lungenschwindsucht“ (Tuberkulose). Dieses Mal fuhr die Kaiserin nach Korfu im Ionischen Meer. Die Insel gefiel ihr sehr.

Als Elisabeth nach fast zweijähriger Abwesenheit an den Wiener Hof zurückkehrte, war sie von einer als schüchtern und blass geltenden jungen Frau zu einer selbstbewussteren Monarchin geworden, die auch Forderungen stellte. In dieser Zeit entstanden die Porträts von Franz Xaver Winterhalter. Das bekannteste ist das Gemälde aus dem Jahr 1865, das Elisabeth in Hofgala mit Diamantsternen im Haar zeigt (siehe Bild oben im Artikel). Sie fühlte sich nie wohl bei Hofe in Wien und nutzte jede Gelegenheit, um der Etikette auszuweichen. Die Zeitgenossin Fürstin Nora Fugger beschrieb die Kaiserin in ihrer Biographie: Die „Repräsentationspflichten lasteten schwer auf der Kaiserin, die Diamantkrone drückte ihr Haupt. Jede prunkvolle Veranstaltung, jedes Hoffest war ihr ein Gräuel. Es war auch immer etwas Gezwungenes in ihrem Wesen, wenn sie an den Hoffestlichkeiten teilnahm. […] Die Kaiserin entzog sich immer mehr der Gesellschaft, auch den Blicken des Volkes.“[8]

Das Achilleion auf Korfu 2005

Mit den Jahren war Elisabeth zunehmend abwesend. Sie unternahm nun zahlreiche weitere Reisen. Neben Europa bereiste sie Kleinasien und Nordafrika, ab 1867 besonders häufig Ungarn, ihre Lieblingsinsel Korfu und Großbritannien. Sie reiste 1885 auch in das Osmanische Reich, um dort die von Schliemann entdeckten Reste des antiken Troja zu sehen. Zwischen 1889 und 1891 ließ sie auf Korfu ihr griechisches Schloss im pompejanischen Stil erbauen, das Achilleion. Außerdem absolvierte sie zahlreiche Kuraufenthalte an bekannten Kurorten (siehe unten).

Franz Joseph hatte sich längst an die Abwesenheit seiner Frau gewöhnt. Um seine Einsamkeit zu lindern und die an sie gerichteten Erwartungen abzuschwächen, arrangierte die Kaiserin 1885 die Bekanntschaft ihres Mannes mit der Schauspielerin Katharina Schratt. Schratt wurde fortan Ansprechpartnerin und Vertrauensperson des Kaisers. Diese Freundschaft wurde von der Kaiserin vor jedem Skandal bewahrt und ausdrücklich gefördert. Auch nach Elisabeths Tod blieb die Freundschaft des Kaisers zu Katharina Schratt aufrecht, jedoch war sie nie wieder so intensiv wie zu Elisabeths Lebzeiten.

Kaiser Franz Joseph genoss jeden seltenen Besuch Elisabeths bei Hof und blieb ihr zeitlebens freundschaftlich verbunden. Während sie durch Europa reiste, entstand zwischen dem Kaiserpaar ein umfangreicher Briefwechsel, der teilweise erhalten ist. Seitens des Kaisers wird vor allem seine Sorge um Gesundheit und Sicherheit Elisabeths deutlich. Er, der Schifffahrten nicht mochte, besuchte sie nie in ihrem Palast, dem Achilleion, sondern reiste meist in Zivil nach Cap Martin, einen der liebsten Aufenthaltsorte Elisabeths an der französischen Riviera. Gräfin Irma Sztáray berichtet vom harmonischen Beisammensein der Majestäten, von zahlreichen Ausflügen, Frühstücksessen in Hotels sowie einem Besuch Kaiser Franz Josephs im Casino von Monte-Carlo.

In Abwesenheit des Kaisers setzte Kaiserin Elisabeth ihr gewohntes Leben fort: lange Wanderungen in den abgelegensten Gegenden und tagelange Schifffahrten auf ihrer Jacht quer durch das Mittelmeer. Dabei leisteten ihr vor allem ihre Hofdamen und ihr griechischer Vorleser Gesellschaft, die sie mit Werken antiker Schriftsteller sowie französisch- und englischsprachiger Literatur unterhielten. Elisabeth nahm das Studium des Alt- und Neugriechischen sehr ernst und sprach Zeitgenossen zufolge besser Griechisch als alle deutschen Königinnen von Griechenland. Sie übersetzte unter anderem Theaterstücke wie jene von Shakespeare ins Neugriechische. Griechenland wurde laut Aussagen ihres Vorlesers Constantin Christomanos zur „Heimat ihrer Seele“. 1888 ließ sie sich einen Anker auf ihre Schulter tätowieren.[9]

Krönung zur Königin von Ungarn

Krönung des Kaiserpaares in der Matthiaskirche
Schloss Gödöllő

Zu den wenigen politischen Aktivitäten der Kaiserin gehörte ihr Bestreben nach einem Ausgleich mit Ungarn, den sie Anfang 1867 gegen den Willen ihrer Schwiegermutter und großer Teile des Hofes energisch durchzusetzen wusste. Ungarn erhielt seine Verfassung von 1848 zurück. Am 8. Juni 1867 wurden Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth in der Matthiaskirche zu Ofen (ab 1873 Budapest) als König und Königin von Ungarn gekrönt. Die Krönung vollzog der Erzbischof von Gran und Fürstprimas von Ungarn, János Simor.

Das dem Königspaar anlässlich der Krönung vom „ungarischen Volk“ geschenkte Schloss Gödöllő wurde in den folgenden Jahren ein beliebter Zufluchtsort der Kaiserin. Elisabeth lernte Ungarisch und wählte bevorzugt ungarische Hofdamen aus – so unter anderem Marie Festetics –, die am Wiener Hof wegen ihrer Herkunft abgelehnt wurden und isoliert blieben. 1864 wurde die Ungarin Ida von Ferenczy ihre Vorleserin, zu der sie eine freundschaftliche Beziehung aufbaute und die zu den engsten Vertrauten der Kaiserin wurde.

Gyula Andrássy

Der ungarische Graf Gyula Andrássy war wegen seiner Beteiligung an der ungarischen Revolution 1848 ins Exil verbannt worden. Nach einer Amnestie lernte er die Kaiserin 1866 bei einer Audienz kennen. In der Folge nahm Andrássy in Sisis Leben eine bedeutende Rolle ein und wurde zu ihrem engsten Freund und persönlichen Berater. Beiden wurde – bis heute unbewiesen – eine Affaire unterstellt, und auch, dass Sisis jüngste Tochter Marie Valerie Andrássys Tochter sei.

Reise nach Genf

Hotel Beau-Rivage in Genf, davor am Quai das Elisabeth-Denkmal

Elisabeth weilte ab 16. Juli 1898 in Bad Nauheim, um ein Herzleiden durch eine Badekur zu kurieren. Die Kaiserin war angeblich schon lange magersüchtig und körperlich sehr schwach. Jedoch verließ sie am 29. August fluchtartig ohne Gepäck und ohne Gefolge die Stadt. Nach einem kurzen Besuch in Homburg vor der Höhe reiste sie inkognito weiter an den Genfersee.

Am 9. September 1898 erreichte sie Genf, wo sie einer Einladung der Familie Rothschild nachkam. In Begleitung ihrer Hofdame Irma Sztáray besuchte die Kaiserin die Baronin Julie Rothschild in ihrer Villa in Bellevue am Genfersee. Das Treffen verlief angenehm, die Damen unterhielten sich angeregt auf Französisch, und auch beim Dinner hatte Elisabeth einen angesichts ihrer Essstörung erstaunlich guten Appetit. Als sie schließlich die weltberühmte Orchideenzucht der Baronin besichtigten, soll Elisabeth laut Irma Sztáray gesagt haben: « Je voudrais que mon âme s'envolât vers le ciel par une toute petite ouverture de mon cœur » (deutsch: „Ich wünschte, meine Seele könnte durch eine ganz kleine Öffnung in meinem Herzen in den Himmel entgleiten“) – eine poetisch gemeinte Äußerung, die von Gräfin Sztáray im Nachhinein als Vorahnung umgedeutet wurde.[10]

Tod

Attentat

Am 10. September 1898 verließ die Kaiserin gegen 13:30 Uhr das Hotel Beau-Rivage, um zu dem Raddampfer Genève zu gelangen, mit dem sie nach Caux weiterreisen wollte. Als sie in Begleitung ihrer Hofdame Irma Sztáray die Seepromenade Quai Mont Blanc entlangschritt, stürzte sich der italienische Anarchist Luigi Lucheni auf sie und stieß ihr eine spitze Feile ins Herz.[11] Der Einstich der stilettförmigen Klinge war so klein, dass die Kaiserin ihn nicht bemerkte und dachte, der Angreifer habe ihr nur einen Faustschlag versetzt. Sie erhob sich wieder, bedankte sich bei allen Passanten, die zu Hilfe geeilt waren, und unterhielt sich mit Irma Sztáray über den Vorfall. Zehn Minuten ging Elisabeth noch weiter. Kurz nach dem Ablegen des Dampfers brach sie endgültig zusammen. Ihre letzten Worte waren angeblich: „Aber was ist denn mit mir geschehen?“ Das Schiff kehrte zur Anlegestelle zurück und die Kaiserin wurde auf einer provisorisch hergestellten Trage in ihr Hotel verbracht. Alle Wiederbelebungsversuche waren vergebens. Ein Priester spendete die Sterbesakramente in ihrem Hotel. Auf der Sterbeurkunde wurde vermerkt, dass Elisabeth um 14:40 Uhr verstorben war.

Lucheni wollte nach eigener Aussage im Verhör ursprünglich den Prinzen Henri Philippe d’Orléans ermorden. Da dieser aber kurzfristig seine Reisepläne geändert hatte und nicht in Genf eintraf, wählte Lucheni Elisabeth als sein Opfer, nachdem er von ihrer Anwesenheit in Genf erfahren hatte. Lucheni wurde wegen des Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 19. Oktober 1910 fand man ihn erhängt mit einem Gürtel in einer Dunkelzelle.[12][13]

Obduktion

Die letzten beiden Seiten des Obduktionsberichts der Kaiserin Elisabeth (französisch)
Letzte Ruhestätte von Elisabeth in Bayern, Kaiser Franz Josef I. und Kronprinz Rudolf in der Franz-Josephs-Gruft, Kaisergruft, Kapuzinerkirche in Wien

Die Leichenschau der Kaiserin wurde für den 11. September 1898 angesetzt. Die Vertreter der Monarchie in Genf hatten ihre Zustimmung von vornherein von der Einwilligung des Hofes abhängig gemacht, die mittags telegraphisch nur für eine Teilautopsie eintraf, obwohl der Hof eine solche gerne ganz vermieden hätte. Durchgeführt wurde die Obduktion von Hippolyte Jean Goss, Professor für Gerichtsmedizin an der Universität Genf, Auguste Réverdin, Professor an der Medizinischen Fakultät Genf, sowie Louis Mègerand, Privatdozent an der Medizinischen Fakultät Genf. Sie waren von M. Lèchet, Ermittlungsrichter der Republik und des Kantons Genf, beauftragt worden. Anwesend waren die Gräfin Sztáray, Hofdame Ihrer Majestät, Graf von Kuefstein, Ständiger Vertreter Österreichs in Bern, General Berzericzy, Kammerherr Ihrer Majestät, Navazza, Generalstaatsanwalt der Republik und des Kantons Genf, Mayor, Professor an der Medizinischen Fakultät in Genf, und der Arzt Étienne Golay. Die beiden Letztgenannten hatten am Tag zuvor den Tod festgestellt.[14][15]

Dem Obduktionsbericht ist zu entnehmen, dass das Mordwerkzeug bis zu einer Tiefe von 8,5 Zentimeter in die Brust eingedrungen war. Am oberen Teil der linken Brust bestand eine kleine, dreieckige Wunde, welche kaum drei bis vier Tropfen Blut fließen ließ. Das Tatwerkzeug hatte die vierte Rippe gebrochen und ist durch den vierten Rippenzwischenraum in die Brust eingedrungen. Es hat den unteren Rand des oberen Lungenflügels (der das Herz bedeckt) durchbohrt und traf die vordere Fläche der linken Herzkammer einen Zentimeter von dem absteigenden Zweig der Arteria coronaria (Koronargefäß) entfernt. Die linke Herzkammer wurde vollständig durchbohrt, die hintere Scheidewand dieser linken Herzkammer zeigte eine dreieckige Öffnung von ungefähr vier Millimeter Durchmesser. Im Herzbeutel befand sich ein großer Erguss geronnenen Blutes. Wegen der nur erlaubten Teilautopsie wurde das Herz selbst nicht eröffnet. Als Todesursache wurde unzweifelhaft eine Herzbeuteltamponade festgestellt.

Die allgemeinen Ausführungen beschreiben den Leichnam, wonach das Gesicht ruhig und ohne Muskelanspannung gewesen sei. „Die Haut war noch lauwarm, die Leichenstarre noch nicht eingetreten. Blassgelber Teint. Die Haare sind kastanienbraun. Graublaue Augen. Gutes Gebiss. Das Unterhautfettgewebe ist wenig entwickelt mit einer Dicke von 1,72 Zentimeter. Auf dem Unterleib sind alte, perlmuttfarbene Schwangerschaftsstreifen. Im Wundherd, an der tiefsten Stelle der Wunde, erkennt man Indizien der beginnenden Totenstarre.“ Die Gerichtsmediziner stellten keinerlei Ausfluss aus Nase oder Mund fest, jedoch Hungerödeme und – zum späteren Entsetzen des Hofes – eine Tätowierung, einen Anker an ihrer Schulter, der ihre Zuneigung zum Meer ausdrücken sollte.[14][16][17]

Beisetzung

Ihrem Wunsch, „am Meer, am liebsten in Korfu“ ihre letzte Ruhestätte zu finden, wurde nicht entsprochen. Als der Leichnam in einem eisgefüllten Sarg in ihrem Salonwagen nach Wien überführt wurde, waren alle Beamten des Kaiserreichs entlang der Strecke verpflichtet, der Toten im Zug die Reverenz zu erweisen.[18] Am 17. September fand die Beisetzung in der Wiener Kapuzinergruft statt. Elisabeths einbalsamierter Leichnam ruht vollständig in der Kapuzinergruft. Dies ist eine Ausnahme, denn bei den meisten Habsburger Herrschern wurde der Leichnam zerteilt: Der Körper wurde in der Kapuzinergruft bestattet, das Herz in der Augustinerkirche und die Eingeweide im Stephansdom.[13] Elisabeths Sarkophag steht heute neben denen von Franz Joseph I. und Kronprinz Rudolf.

Reitsport

Kaiserin Elisabeth beim Hürdenritt

Elisabeth war von Jugend an eine ausgezeichnete und waghalsige Reiterin, die sämtliche Disziplinen im Damensattel beherrschte. Sie ritt ihre Pferde alle selbst. In Wien trainierte sie regelmäßig Dressur in der Spanischen Hofreitschule, in Ungarn folgten ausgedehnte, schnelle Geländeritte. In Gödöllő begleitete sie häufig Graf Nikolaus Esterházy bei ihren Ausritten. Auch bei Reitjagden in Ungarn war er ihr bevorzugter Begleiter (Master).[19] 1874 bestritt sie ihre erste Fuchsjagd auf englischem Boden. Zwischen 1876 und 1882 bereiste sie mehrmals England mit umfangreichem Gefolge und einer Anzahl guter Jagdpferde, um in Gesellschaft des berühmten Jagdreiters Bay Middleton an den englischen Fuchsjagden teilzunehmen. 1879 und 1880 ritt sie in Irland nicht nur Fuchs-, sondern auch Hirschjagden.[20]

Elisabeth wurde zu einer der berühmtesten Jagdreiterinnen ihrer Zeit. Noch heute ist sie als solche in England, Ungarn und Irland bekannt. Als Bay Middleton heiratete und sie nicht mehr auf den Jagden begleitete, gab Sisi, auch aufgrund von Rückenproblemen, die Parforcejagden auf, da es ihr ohne Middleton keinen Spaß mehr machte. Sämtliche Pferde wurden verkauft und ihre Ställe in den verschiedenen Ländern aufgegeben. Stattdessen machte sie lange Wanderungen, die bis zu acht Stunden ausgedehnt wurden, zum Leidwesen der Hofdamen, die nun für den Dienst nach Gehfähigkeit ausgewählt wurden. Auch Fechten wurde ein Hobby der inzwischen 44-jährigen Kaiserin, zusätzlich zu der morgendlichen Gymnastik und den Wanderungen.

Elisabeths Gedichte

Der sterbende Achill im Park des „Achilleion“, den Ernst Herter im Auftrag von Sisi schuf

Schon als junges Mädchen dichtete Elisabeth gerne. Das älteste Gedicht, das von ihr überliefert ist, stammt aus dem Jahre 1852, als die Herzogin 15 Jahre alt war. Dieses Gedicht tauchte im Mai 2018 in einer Auktion in München im Nachlass einer Hofdame auf, die im Dienste von Königin Marie von Bayern stand, und behandelt Elisabeths Liebe zu ihrer bayerischen Heimat.[21]

Gedichte spielten eine zentrale Rolle in Elisabeths Leben. Als erwachsene Frau verfasste sie ein poetisches Tagebuch.[22] In schlechten Zeiten drückte sie ihre Gefühle in Gedichten aus. Dies empfahlen ihr die rumänische Königin, Prinzessin Elisabeth zu Wied und ihre Lieblingstochter Marie Valerie. Zur rumänischen Königin, die selbst unter einem Pseudonym „Carmen Sylva“ dichtete, hielt die Kaiserin eine freundschaftliche Beziehung. Sie erklärte Elisabeth, Gedichte zu schreiben sei ein guter Blitzableiter.

Elisabeth verehrte den zu dieser Zeit bereits nicht mehr lebenden Dichter Heinrich Heine (1797–1856) und orientierte sich an seiner Art, Gedichte zu schreiben. Die Verehrung ging über die übliche Liebe einer Literaturfreundin weit hinaus. Sie kannte lange Passagen von Heine auswendig und beschäftigte sich auch intensiv mit dem Leben des Dichters, den sie sowohl literarisch als auch als kritischen Geist schätzte. Sie fühlte sich als seine Jüngerin und glaubte, der Meister diktiere ihr die Verse in die Feder. Einmal erzählte sie sogar ihrer Tochter Marie-Valerie, Heine wäre ihr im Traum erschienen. Heines Werk beeinflusste sie thematisch beispielsweise bei der Schilderung ihrer eigenen Rastlosigkeit und bei der durchaus in manchen ihrer Gedichte anzutreffenden Sozialkritik. Als sie sich, in einer Zeit zunehmender antisemitischer Strömungen, für die Errichtung eines Denkmals für Heinrich Heine in dessen Geburtsstadt Düsseldorf einsetzte, wurde sie (wenn auch ohne direkte Namensnennung, so doch unmissverständlich auf ihre Person zielend) heftig kritisiert. Allen voran in der Presse durch Edouard Drumont und Georg von Schönerer, die dem Nationalismus und dem Völkischen zugetan waren. Aber sie verehrte auch die Ilias von Homer, was ihre Leidenschaft für das antike Griechenland und Achill erklärt. Im Park ihres Schlosses „Achilleion“ auf Korfu ließ sie 1891 ein Heine-Denkmal von Louis Hasselriis errichten. Das Dichten wurde für Elisabeth mit der Zeit zur Therapie.

Schönheitskult der Kaiserin

Kaiserin Elisabeth, Gemälde von Winterhalter. Die Existenz der zwei sogenannten „intimen“ Porträts war bis zum Ende der Monarchie öffentlich nicht bekannt, da sie im Arbeitszimmer des Kaisers hingen und nur für dessen Augen bestimmt waren.
Dieses zweite Porträt der Kaiserin von Winterhalter war des Kaisers Lieblingsporträt und befindet sich gegenüber seinem Arbeitsschreibtisch (1864)

Männer und Frauen ihrer Zeit schwärmten von der Schönheit Elisabeths, waren aber ebenso angezogen von ihrer Anmut, Ausstrahlung und der geheimnisvollen Aura, die die Kaiserin umgab. Elisabeth galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und war sich dessen durchaus bewusst. Ihre Schönheitspflege nahm einen Großteil ihres Tagesablaufes ein. Besonders stolz war Elisabeth auf ihr dichtes Haar. Ihrer Zeit voraus verfolgte sie einen regelrechten Körperkult, trieb viel Sport und achtete sehr auf ihre Figur. Durch strenge Diäten und enge Korsetts brachte sie ihre Wespentaille (46 cm) in Form und wurde zu einer modischen Ikone. Im Gegensatz zu anderen Frauen ihrer Zeit lehnte Elisabeth starke Schminke oder Parfum strikt ab. Sie legte großen Wert auf Natürlichkeit. Nur ihre Haarpracht wurde mit Duftessenzen besprüht.

Haarkult

Die Meisterin, die das kaiserliche Haar betreute, hieß Fanny (Franziska) Angerer (verh. Feifalik, später Hofrätin) und war Friseurin am Wiener Burgtheater. Dort waren der Kaiserin die phantasievollen Frisuren der Schauspielerinnen aufgefallen, und sie hatte die Friseurin kurzerhand abgeworben. Fanny Angerer war auch die Schöpferin der kaiserlichen Haarkrone, der sogenannten Steckbrieffrisur, die von Elisabeths Schwestern und an anderen europäischen Höfen kopiert wurde.

Das Waschen der Haare dauerte meist einen ganzen Tag und geschah etwa alle drei Wochen mit immer neuen Essenzen (bevorzugt Cognac und Ei). Elisabeth konnte jähzornig werden, wenn die Friseurin ihr einen Kamm mit „toten“ (ausgefallenen) Haaren zeigte. Deshalb ließ die Haarkünstlerin an der Innenseite der Schürze ein Klebeband anbringen, um ausgefallene Haare dort zu verstecken. Aufgrund der starken körperlichen Ähnlichkeit der beiden Frauen nutzte die Kaiserin ihre Friseurin -insbesondere im Ausland- gelegentlich als Double.

Elisabeth erhielt anlässlich ihrer Hochzeit Diamantsterne als Haarschmuck, die sie einzeln oder als Diadem zusammengesteckt tragen konnte. Die Sterne hatten acht oder zehn Zacken und waren etwa 3,5 cm groß, gewölbt und üppig mit großen Diamanten besetzt, einige mit Perlen. Sie wurden in verschiedenen Schmuck- und Juwelierateliers hergestellt, unter anderem vom Hofjuwelier Alexander Emanuel Köchert. Das auf dem Porträt von Winterhalter abgebildete Set bestand aus insgesamt 27 Sternen.[23] Ein zehnzackiger Stern mit einer Mabé-Perle in der Mitte wurde 1998 von Gerald Blanchard gestohlen und tauchte 2007 nach der Festnahme des Meisterdiebs in Kanada wieder auf. 2008 kam er zurück nach Wien und ist seit 2010 als ständiges Exponat im Sisi-Museum zu sehen.[24][25]

Zahnpflege

Elisabeth muss große Geldsummen für die Erhaltung und Pflege ihrer Zähne ausgegeben haben. Der Zahnarzt Raimund Günther (1833–1913) war ab 1867 Hofzahnarzt und wurde 1890 zum Edlen von Kronmyrth geadelt. Er besuchte die Kaiserin von Österreich in regelmäßigen Abständen. Einige seiner Rechnungen sind im Österreichischen Staatsarchiv erhalten. Ebenso behandelte er Sisis jüngste Tochter Erzherzogin Marie Valerie. Die Kaiserin bezog von Raimund Günther diverse Produkte zur Zahnpflege und Zahnreinigung, wie Zahnbürsten und Zahnpulver. Ebenso ließ sie sich vier Jahre lang vom US-amerikanischen Prominentenzahnarzt Levi Spear Burridge (1829–1887) behandeln, wie auch durch den Hofzahnarzt Otto Zsigmondy (1829–1899). Es kursierte zwar das Gerücht, die Kaiserin trüge eine Zahnprothese, jedoch findet sich in ihrem Obduktionsbericht vom 11. September 1898 der Eintrag Bonne dentition (franz.: Gutes Gebiss), der dies widerlegt.[26][27][28]

Diät

Kaiserin Elisabeth mit ihrem Wolfshund, Fotografie von Rabending um 1869

Kaiserin Elisabeth aß relativ wenig. Mit Orangendiät, Eidiät, Milchdiät, gesalzenem rohem Eiweiß statt eines Mittagessens und hin und wieder einem Veilcheneis[29] hielt sie ihr Körpergewicht konstant. Sie ließ sich aus gepresstem Kalbfleischsaft Brühe kochen. Ihr Gewicht wurde dreimal täglich kontrolliert und in eine Liste eingetragen. Bei einer Körpergröße von 172 cm hatte sie 50 kg praktisch nie überschritten,[30] war also zeit ihres erwachsenen Lebens mit einem BMI unter 17 untergewichtig. Auch der Umfang von Taille, Schenkeln und Waden wurde genau gemessen. Während ihres Jagdaufenthaltes in England 1878 ließ die Kaiserin ihrer besten Freundin Ida Ferenczy über ihre Hofdame Marie Festetics in einem Brief vom 30. Januar ausrichten, „dass sie jetzt riesigen Appetit hat und derart viel isst, dass sie wie ein Boa Constrictor am Sofa liegt“. Infolge der Fastenkuren traten Hungerödeme auf. Um die Jugend ihres Gesichtes zu erhalten, legte sie sich über Nacht gepresstes Rindfleisch auf ihr Gesicht. Das war zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches; viele Frauen griffen damals zu diesen Maßnahmen.

Aufgrund der Diäten und ihrer Vorliebe für Sport wird behauptet, dass Elisabeth an einer Anorexia nervosa (Magersucht) gelitten habe. Berichte, nach denen Elisabeth gern gegessen haben soll, vor allem Süßigkeiten, die sie beim k. u. k. Hoflieferanten Demel oder beim Café Sacher bestellte, und deftige Speisen bevorzugte, können als glaubwürdig gelten, da Elisabeth diese Speisen selten zu sich genommen haben soll und anschließend stundenlang wanderte und Gymnastik machte. Zu den Zeiten, in denen sie fast jegliche Nahrungsaufnahme verweigerte, zeigten sich auch Anzeichen von Depressionen. Dies wird besonders für die ersten Ehejahre und die Jahre nach dem Selbstmord ihres Sohnes angenommen.

Turnen

Um ihre Figur zu erhalten und wegen ihrer inneren Unruhe unternahm sie zeitweise täglich lange Wanderungen in schnellem Tempo, bei denen ihre Hofdamen kaum mithalten konnten. Außerdem gab es in jedem ihrer Domizile Turnzimmer mit verschiedenen Geräten, mit Ringen, Reck und Hantel. In den Räumlichkeiten der Wiener Hofburg sind die Turngeräte heute noch zu besichtigen.

Kuraufenthalte

Elisabeth verbrachte zahlreiche Kuraufenthalte in den bekanntesten europäischen Kurorten. Beispielsweise weilte die Kaiserin sechsmal zur Kur in Bad Gastein (in den Jahren 1886 bis 1893) und sechsmal im bayerischen Staatsbad Bad Kissingen oder im Staatsbad Bad Brückenau.[31] Das erste Mal kam sie schon 1862 als 24-Jährige am 2. Juni 1862 nach Bad Kissingen, dann weitere drei Male im Juni 1863, im Juni 1864 (im Jahr der sogenannten „Kaiserkur“) und im Juli 1865. Die beiden letzten Kuraufenthalte waren im Mai 1897 und schließlich kurz vor ihrer Ermordung im April 1898. Beim letzten Mal wohnte sie in der „Villa Monbijou“ am Altenberg. Bei allen Kuraufenthalten nutzte sie das Pseudonym „Gräfin von Hohenems“, obwohl ihre wahre Identität im Kurort durchaus bekannt war. Das Pseudonym diente ihr nur, um dem offiziellen Protokoll entfliehen und als private Person auftreten zu können.

Bei ihrer Ankunft im Jahr 1862 wurde die Kaiserin begleitet von Generalmajor Alfred Graf von Königsegg-Aulendorf (1817–1898) und seiner Ehefrau Pauline, Obersthofmeisterin der Kaiserin, Hofrat und Obermedizinalrat Dr. Heinrich Fischer (1814–1874) und von ihrer Hofdame Caroline Gräfin von Hunyady (1836–1907), der Tochter des Ersten Obersthofmeisters Josef Graf von Hunyady, sowie von Hoffräuleins, Hausoffizieren und Dienerschaft aus Wien (25 Personen). Sie logierte damals im Hotel „Carl von Hess“, dem heutigen „Kaiserhof Victoria“, an der Kurpromenade. Bei ihrem Kuraufenthalt 1864 begleiteten sie des Kaisers Generaladjutant Franz Graf Folliot de Crenneville, Generalmajor Alfred Graf von Königsegg-Aulendorf und seine Ehefrau Pauline, Obersthofmeister Prinz Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, Sisis Schwester Fürstin Helene von Thurn und Taxis, Caroline Gräfin von Hunyady, Kammerfrauen, Hausoffiziere und Dienerschaft aus Wien (49 Personen). Das Kaiserpaar logierte wieder im Hotel „Carl von Hess“. Ihr Bad Kissinger Kurarzt war Alfred Sotier, dem sie dermaßen vertraute, dass sie sich dessen Rezepturen in andere Kurorte für dortige Apotheker zuschicken ließ.

Elisabeths Hofdamen

Die folgende Liste enthält Frauen im Dienste der Kaiserin, jeweils chronologisch aufgelistet nach Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Hofdamen

Vorleserin der Kaiserin war

Persönliche Frisörin und Vertraute

Rezeption

Filme

Der erste Sisi-Film war ein Stummfilm (Kaiserin Elisabeth von Österreich). Er wurde 1920 von dem Regisseur Rolf Raffé an Originalschauplätzen gedreht. Hauptdarstellerin war Carla Nelsen. Am Drehbuch sowie bei der Erwirkung der Drehgenehmigungen war auch Gräfin Marie Louise von Larisch-Wallersee beteiligt, die damals bereits 62 Jahre alt war, aber gleichwohl ihre eigene Rolle spielte, obwohl die Darstellerin ihrer Tante Elisabeth im Film entsprechend den historischen Tatsachen erst 23 Jahre alt war. Ein Szenenfoto aus diesem Film – Elisabeth auf dem Totenbett – wurde jahrzehntelang von der Österreichischen Staatsdruckerei als Ansichtskarte vervielfältigt und verkauft und vom Porträtarchiv der Nationalbibliothek als Original für Biographien weitergegeben. Erst 1979 deckte die Autorin Brigitte Sokop (Jene Gräfin Larisch … Vertraute der Kaiserin – Verfemte nach Mayerling. Böhlau 1985, 4. Aufl. 2006) diesen Irrtum auf.

1931 erschien der Film Elisabeth von Österreich mit Lil Dagover in der Titelrolle. In anderen frühen Filmen der 1920er und 1930er Jahre war Elisabeth aber meist eine Nebenfigur, als Frau von Kaiser Franz Joseph oder als Mutter von Kronprinz Rudolf.

Die erste filmische Bearbeitung des Singspiels übernahm Josef von Sternberg, der Regie bei dem Streifen The King Steps Out von 1936 führte. Die populäre Opernsängerin Grace Moore spielte die Hauptrolle der Cissy. Der Film war leidlich erfolgreich, blieb jedoch bis zur Trilogie aus den 1950ern eher die Ausnahme, da er die Kaiserin als jung und lebenslustig darstellte.

Jean Cocteau nahm sich der dunklen Seiten ihres Charakters in seinem Stück L’Aigle aux deux Têtes (dt. Der Doppeladler) an. Als Ende der 1940er Jahre Pläne zur Verfilmung anstanden, war Greta Garbo für die Hauptrolle vorgesehen. Die Produktion war schon relativ weit fortgeschritten, als am Ende das Geld ausging.

Im deutschsprachigen Raum ist das Bild der Kaiserin Elisabeth geprägt durch die Filme der Sissi-Trilogie mit Romy Schneider in der Hauptrolle, 1955, 1956 und 1957. Ein Zusammenschnitt aller drei Filme wurde unter dem Titel Forever My Love 1962 in den englischsprachigen Verleih gebracht, die Resonanz war insgesamt verhalten.

Als einzige kongeniale Freundin des Märchenkönigs Ludwig II. wurde Elisabeth 1955 durch die Schauspielerin Ruth Leuwerik in Helmut Käutners Monumentalfilm Ludwig II. – Glanz und Ende eines Königs dargestellt. Ebenfalls im Jahr 1955 war in einer Nebenrolle des Films Königswalzer in Gestalt von Linda Geiser eine noch unverheiratete Sisi zu sehen.

1972 trat Romy Schneider noch einmal als Kaiserin Elisabeth in Ludwig II. von Luchino Visconti auf. Dort entwirft sie das realistischere Bild einer kapriziösen, distanzierten Elisabeth, die mit der „Sissi“ aus den 1950er Jahren nichts mehr gemein hatte.

Etwas am Rande trat Elisabeth in mehreren Filmen auf, die das Schicksal ihres Sohnes Kronprinz Rudolf in den Mittelpunkt stellten. In dem Film Mayerling von 1936 wurde sie von Gabrielle Dorziat verkörpert, in dem gleichnamigen Film von 1968 von Ava Gardner. In Kronprinz Rudolfs letzte Liebe von 1956 spielte wieder Lil Dagover die vergrämte Kaiserin, im österreichisch-ungarischen Fernsehzweiteiler Der Kronprinz (1989) Mijou Kovacs, in der Fernsehproduktion Kronprinz Rudolf (2006) Sandra Ceccarelli.

Eine etwas ungewohnte Sisi zeigten die Filme Sissy – Beuteljahre einer Kaiserin von Walter Bockmayer aus dem Jahre 1989 und die Filmsatire Sisi und der Kaiserkuß aus dem Jahre 1991, wo Vanessa Wagner ihre Rolle übernahm. 1998 wurde die Serie Prinzessin Sissi erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Sie zeigt die Geschichte der Sisi auf eine stark veränderte Weise, für Kinder aufbereitet und mit Happy End. 2007 kam Lissi und der wilde Kaiser von Michael „Bully“ Herbig in die Kinos, der laut seinem Schöpfer eine Hommage an die Sissi-Filme sein soll.

2009 drehte der österreichische Regisseur Xaver Schwarzenberger einen neuen Film mit dem Titel Sisi mit Cristiana Capotondi in der Titelrolle.[32] 2012 kam der Film Sisi – und ich erzähle euch die Wahrheit in die Kinos.

Dokumentarfilm

Der Dokumentarfilm Sisi – Mythos einer Märchenprinzessin wurde 2008 von Luise Wagner-Roos gedreht und Ende 2008 im Rahmen der ZDF-Fernsehserie Terra X ausgestrahlt. Mia Florentine Weiss stellte in Spielszenen die Sisi dar.[33][34]

Operette

Am 23. Dezember 1932 wurde am Theater an der Wien in Wien die singspielhafte Operette Sissy von Fritz Kreisler nach einem Libretto der Brüder Ernst und Hubert Marischka uraufgeführt.

Musical

Seit 1992 wurde das Musical Elisabeth von Michael Kunze und Sylvester Levay unter der Regie von Harry Kupfer in Wien (Theater an der Wien) und anderen europäischen Städten sowie in Japan und Korea aufgeführt. 2012 feiert das Musical sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Ab 5. September 2012 brachten die Vereinigten Bühnen Wien die Originalproduktion in einer Jubiläumsfassung im Wiener Raimundtheater auf die Bühne.

2008 wurde Sissi. Das Musical von George Amade (Musik) und Jean Müller (Text) in Nanjing uraufgeführt. Die Europapremiere folgte 2012 im Kleinen Festspielhaus in Salzburg.

Technisches Museum Wien

Im Jahre 1873 wurden speziell für die Kaiserin von der renommierten Prager Firma Ringhoffer ein Hofsalonwagen und ein Schlafwagen gebaut. Nach dem Tod der Kaiserin wurden diese Wagen aus Pietätsgründen nicht mehr eingesetzt und im Hofzugdepot am Westbahnhof hinterstellt.

Der als HZ0011 bezeichnete Schlafwagen wurde dem k. k. historischen Museum der Österreichischen Eisenbahnen übergeben und blieb so bis heute erhalten. Er ist komplett mit Inneneinrichtung und Ausstattung im Technischen Museum im Original zu sehen.

Sisi-Museum in Wien

Büste von Elisabeth, Viktor Tilgner

In der Wiener Hofburg wurde direkt neben den Kaiser-Appartements ein eigenes Sisi-Museum eingerichtet. Den Mittelpunkt der permanenten Ausstellung bildet das private Leben der Kaiserin: Elisabeth als Mutter, als Dichterin und als Reisende.

Gezeigt wurde bis vor kurzem auch die dreieckige Feile, mit der Elisabeth 1898 von dem Anarchisten Luigi Lucheni ermordet wurde. Diese befindet sich heute im Josephinum, dem Institut für die Geschichte der Medizin der Universität Wien. Neben vielen persönlichen Dingen wie ihrer Waage, einem der berühmten Haarsterne, Bildern aus ihrem Schönheitsalbum und ihrem Diätjournal ist auch eine Nachbildung ihres kaiserlichen Salonwagens zu besichtigen.[35]

Kaiservilla in Bad Ischl

Ursprünglich wurde von Kaisermutter Sophie der Auftrag erteilt, an die Villa zwei Flügel anzubauen, so dass das Gebäude heute noch einen Grundriss wie ein E besitzt. In Ischl residierte das Kaiserpaar im Sommer. Kaiser Franz Joseph regierte von dort Österreich-Ungarn und ging seiner liebsten Beschäftigung, der Jagd, nach. Die Kaiserin besuchte die Solebäder der Stadt. Die Kaiservilla ist immer noch im Besitz der Familie Salvator von Habsburg-Lothringen und heute öffentlich zugänglich. Ein Denkmal erinnert an die Kaiserin. Eine Führung durch die Arbeits- und Wohnräume des Kaiserpaares ist möglich.

Sisi-Ausstellung in Unterwittelsbach

Im Wasserschloss Unterwittelsbach („Sisi-Schloss“), dem ehemaligen Jagdschloss des Max in Bayern, in Unterwittelsbach bei Aichach im Raum Augsburg, findet zwischen Mai und November eine Sisi-Ausstellung mit jährlich wechselnden Themen statt.[36]

Sisi-Museum in Possenhofen

In Possenhofen am Starnberger See, Bayern gibt es ein kleines Sisi-Museum, das in den Sommermonaten geöffnet ist.[37] Schloss Possenhofen, in dem Sisi aufgewachsen ist, befindet sich in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.

Sisi-Pfad der Wagenburg in Wien

Die im Schönbrunner Schlossareal gelegene Wagenburg zeigt in Form einer Dauerausstellung zahlreiche Objekte, die Elisabeths Lebensweg von ihrer Hochzeit bis zu ihrem Tod dokumentieren, etwa ihren Einzugswagen als Braut, die Courschleppe ihres Hochzeitskleides, den goldenen Imperialwagen, den sie bei ihrer Krönung in Budapest verwendete, ihren einzigen erhaltenen Reitsattel, ein schwarzes Hofkleid aus späteren Jahren oder den schwarzen Leichenwagen, mit dem ihr Leichnam zur Kapuzinergruft gefahren wurde.[38]

Sisi-Testament für Flüchtlinge

Die Kaiserin „(hinterließ) ein Testament [..], das bis heute Bedürftige und Verfolgte begünstigt. […] Laut Noel Calhoun (Stellvertretende Leiterin von UNHCR Ukraine) wird das Geld [Scheck in der Höhe von 15.000 Euro] einem bestehenden UNHCR-Programm in der Ukraine zugutekommen, das Flüchtlingen Sprachkurse und Berufsausbildungen ermöglicht, um ihnen zu helfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“ Das Geld stammt „aus dem Verkauf eines Tagebuchs, das Sisi in den 1880er Jahren schrieb. Sie zeigte sich der wenig fortschrittlichen Monarchie gegenüber kritisch und ließ das Tagebuch nicht in den österreichischen Archiven verwahren, sondern bei der Schweizer Regierung mit einem Publikationsembargo von 60 Jahren.“

„1980 entschied der Schweizer Bundesrat, dass UNHCR der beste Empfänger für Sisis Erbe sein würde, und in regelmäßigen Abständen erhält das UN Flüchtlingshochkommissariat deshalb die Tantiemen von Sisis Tagebuch, das vom Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht wurde.“[39]

„Sisis Testament ist ‚an eine liebe zukünftige Seele‘ gerichtet und bittet darum, dass der Erlös aus ihrem Tagebuch‚ dem Wohle der politisch Verurteilten und ihrer bedürftigen Verwandten‘ zugutekommt. Sie sagt voraus, dass ‚in 60 Jahren, so wenig wie heute, Glück und Frieden, das heißt Freiheit, auf unserem kleinen Planeten herrschen werden‘“.[40]

Namensgebungen

Deutschland

Im Münchner Stadtteil Schwabing, nahe ihrer Geburtsstätte, befinden sich die nach ihr benannte Elisabethstraße und der Elisabethmarkt am Elisabethplatz.

Österreich

Fotografie der Kaiserin Sisi umrahmt von einer handgemalten Kartusche auf einer Einladung von 1863 zur Generalversammlung des deutschen Eisenbahn-Vereines zu Salzburg und dem Bildnis Franz Joseph I.

In Österreich gibt es heute kaum eine Stadt, in der nicht eine Straße oder ein Platz nach ihr benannt ist. In Wien sind bzw. waren es die Elisabethstraße (1. Bezirk, 1862 benannt), Elisabethgasse (16. Bezirk, 1875 benannt, seit 1894 Teil der Brunnengasse), Elisabethstraße (21. Bezirk, 1896 benannt, ab 1901 Kaiserin-Elisabeth-Gasse, seit 1919 Mengergasse), Elisabethpromenade (9, Bezirk, 1903 benannt, seit 1919 Rossauer Lände), Elisabethpromenade (23. Bezirk, 1908 benannt, 1952 aufgelassen), die Elisenstraße (einer ihrer Spitznamen lautete Elise) im 23. Bezirk, Elisabethallee (12. und 13. Bezirk, 1918 benannt) und Elisabethstraße (13. Bezirk, Benennungsdatum unbekannt, seit 1955 Lainzerbachstraße).

Zu ihrem Gedächtnis wurde in Wien die Elisabethkapelle der Mexikokirche erbaut, finanziert aus den Mitteln einer Spendensammlung des Roten Kreuzes, dessen erste Protektorin sie war.

In Wien wurden auch das Kaiserin-Elisabeth-Spital und das Kaiserin-Elisabeth-Wöchnerinnenheim nach ihr benannt.

Im Volksmund wurde das größte Wiener Polizeigefängnis, das Polizeigebäude Rossauer Lände, „Liesl“ genannt, da es sich an der ehemaligen Kaiserin-Elisabeth-Promenade befindet, die heute Rossauer Lände heißt.

Die Stadt Salzburg benannte 1901 den Stadtteil Froschheim zu Ehren Kaiserin Elisabeths in Elisabeth-Vorstadt um.

Ein Teil der österreichischen Westbahn (Wien–Linz–Salzburg–Zell am See–Wörgl–Innsbruck–Bregenz–Lindau), nämlich die Strecke Wien Westbahnhof–Linz–Wels–Salzburg–Bischofshofen–Zell am See–Saalfelden–Wörgl Hauptbahnhof (zusammen mit dem Streckenteil Wels–Passau), bildet die von den Österreichischen Bundesbahnen betriebene Kaiserin Elisabeth-Bahn. Wiederum ein Teilstück der Kaiserin-Elisabeth-Bahn, nämlich der Streckenteil Salzburg Hbf–Wörgl Hbf, wird nach ihrer zweiten Tochter Giselabahn oder auch Salzburg-Tiroler-Bahn genannt.

Auf dem Hochschneeberg gibt es eine Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche, die Kaiser Franz-Joseph erbauen ließ.

Spanien

Im Palmeral in Elche wurde ihr eine besondere Palme gewidmet, die Kaiserinnenpalme.

Tschechien

Die Kaiserin-Elisabeth-Brücke über die Elbe befindet sich in Tschechien.

Ungarn

In der ungarischen Hauptstadt Budapest sind nach ihr unter anderem eine Donau-Brücke (Erzsébet híd), ein Platz (Erzsébet tér), ein Stadtteil (Erzsébetváros), ein Aussichtsturm (Erzsébet-kilátó) und ein Abschnitt der Ringstraße (Erzsébet körút) auf der Pester Seite benannt.

Das erste Elisabeth-Denkmal wurde in Ungarn in einem kleinen Dorf, in Nyirád aufgestellt, wo auch heute die Dorfschule den Namen der Königin trägt Erzsébet Királyné Általános Iskola.

Sonstige Namensgebungen

'Kaiserin Elisabeth’ (McGredy 1998) im Rosarium in Baden bei Wien

Das Donau-Ausflugsschiff MS Kaiserin Elisabeth sowie der Kreuzer SMS Kaiserin Elisabeth wurden nach ihr benannt.

Auf dem Bodensee verkehrte neben den Raddampfern DS Habsburg und DS Kaiser Franz Joseph auch das DS Kaiserin Elisabeth. Alle drei Dampfschiffe wurden nach dem Ende der Monarchie umbenannt und existieren heute nicht mehr.

Nach Kaiserin Elisabeth wurde der Asteroid (182) Elsa benannt.

1998 wurde von McGredy eine Floribundarose 'Kaiserin Elisabeth’ getauft.

Nach Elisabeth ist auch das umstrittene Sissi-Syndrom benannt.

Denkmäler

Österreich
Deutschland
Ungarn
Andere Länder

Vorfahren

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm in Bayern (1752–1837)
 
 
 
 
 
 
 
Pius August in Bayern (1786–1837)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maria Anna von Pfalz-Zweibrücken (1753–1824)
 
 
 
 
 
 
 
Max Joseph in Bayern (1808–1888)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ludwig Maria von Arenberg (1757–1795)
 
 
 
 
 
 
 
Amalie Luise von Arenberg (1789–1823)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anne de Mailly-Nesle (1766–1789)
 
 
 
 
 
 
 
Elisabeth in Bayern
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Michael von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler (1724–1767)
 
 
 
 
 
 
 
Maximilian I. Joseph von Bayern (1756–1825)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maria Franziska Dorothea von Pfalz-Sulzbach (1724–1794)
 
 
 
 
 
 
 
Ludovika Wilhelmine von Bayern (1808–1892)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karl Ludwig von Baden (1755–1801)
 
 
 
 
 
 
 
Karoline von Baden (1776–1841)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Amalie von Hessen-Darmstadt (1754–1832)
 
 
 
 
 
 

Literatur

Ausgaben der Schriften Elisabeths

  • Renate Daimler (Hrsg.): „Frei sollen die Frauen sein…“. Gedanken der Kaiserin Elisabeth von Österreich. Verlag Brandstätter, Wien 1998, ISBN 3-85447-812-7.
  • Brigitte Hamann (Hrsg.): Kaiserin Elisabeth – Das poetische Tagebuch. Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2681-6.

Ausgaben anderer zeitgenössischer Quellen

  • Santo Cappon (Hrsg.): „Ich bereue nichts!“. Die Aufzeichnungen des Sisi-Mörders, Luigi Lucheni. Droemer Knaur, München 2000, ISBN 3-426-77484-4.
  • Constantin Christomanos: Tagebuchblätter [1899], Czernin, Wien 2007, ISBN 3-7076-0178-1.
  • Hans Flesch-Brunningen (Hrsg.): Die letzten Habsburger in Augenzeugenberichten. Dtv, München 1982, ISBN 3-423-02716-9 (Nachdruck Düsseldorf 1967).
  • Georg Nostitz-Rieneck: Briefe Kaiser Franz Josephs an Kaiserin Elisabeth. 1859-1889. Herold-Verlag, Wien 1966 (2 Bde.)
  • Gabriele Praschl-Bichler: Unsere liebe Sisi. Die Wahrheit über Erzherzogin Sophie und Kaiserin Elisabeth aus bislang unveröffentlichten Briefen. Amalthea-Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-85002-637-6.
  • Martha Schad und Horst Schad (Hrsg.): Marie Valerie. Das Tagebuch der Lieblingstochter von Kaiserin Elisabeth. Piper, München 2006, ISBN 3-492-24364-9.
  • Irma Gräfin Sztáray: Aus den letzten Jahren der Kaiserin Elisabeth. Amalthea-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85002-518-7.
  • Gudula Walterskirchen, Beatrix Meyer: Das Tagebuch der Gräfin Marie Festetics - Kaiserin Elisabeths intimste Freundin. Residenz, St. Pölten 2014, ISBN 978-3-7017-3338-5.

Sachbücher

Belletristik

  • Nicole Avril: Sissi, das legendäre Leben einer Kaiserin. ein Roman („L'impératrice“). Droemer Knaur, München 1998, ISBN 3-426-77369-4.
  • Marie G. Cristen: Sisi – Ein Traum von Liebe. Roman. Knaur, München 2004, ISBN 3-426-62770-1.
  • Gaby Schuster: Sissi. Eine Prinzessin für den Kaiser. Edition Omnibus, München 2002
  • Klara Tschudi: Kaiserin Elisabeth von Österreich und Königin von Ungarn. Reclam, Leipzig 1927.

Einzelnachweise

  1. Christian Sepp: Ludovika. Sisis Mutter und ihr Jahrhundert. München 2019, S. 183/184.
  2. Christian Sepp: Ludovika. Sisis Mutter und ihr Jahrhundert. München 2019, Zitat: S. 202.
  3. Christian Sepp: Ludovika. Sisis Mutter und ihr Jahrhundert. München 2019, S. 236f.
  4. Christian Sepp: Sophie Charlotte. Sisis leidenschaftliche Schwester. August Dreesbach Verlag, München 2014, ISBN 978-3-944334-37-0, S. 175.
  5. Gabriele Praschl-Bichler: Unsere liebe Sisi. Die Wahrheit über Erzherzogin Sophie und Kaiserin Elisabeth. Mit bislang unveröffentlichten Briefen. Wien: Amalthea 2008.
  6. Christian Sepp: Ludovika. Sisis Mutter und ihr Jahrhundert. München: August Dreesbach Verlag 2019, S. 232.
  7. Christian Sepp: Ludovika. Sisis Mutter und ihr Jahrhundert, S. 228
  8. Fürstin Nora Fugger. Im Glanz der Kaiserzeit. S. 118. Amalthea Verlag, Wien 1932.
  9. Hellmuth Vensky: Sisi, die gemobbte Kaiserin zeit.de, 24. Dezember 2012
  10. Michaela Vocelka, Karl Vocelka: Sisi. Leben und Legende einer Kaiserin (= Beck’sche Reihe. Band 2829). Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66089-4, S. 96.
  11. Marc Tribelhorn: «Ich würde die Tat noch einmal begehen!» In: Neue Zürcher Zeitung vom 11. September 2017.
  12. Sigrid-Maria Größing: Mord im Hause Habsburg.
  13. 1 2 Wolfgang Regal, Michael Nanut: Der Kopf des Mörders (Narrenturm 22) (Memento des Originals vom 27. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.springermedizin.at. SpringerMedizin, Ärzte Woche 30/2005, 5. Dezember 2005. Abgerufen am 12. April 2017.
  14. 1 2 Emil Niederhauser, Attentat auf Elisabeth, Königin von Ungarn, Verlag Corvina, Budapest (1990), übersetzt von Maria Eisenreich, S. 19. ISBN 963-13-2867-8
  15. Seite 1 des Obduktionsberichts von Kaiserin Elisabeth. Postimg. Abgerufen am 11. April 2017.
  16. Kay Lutze, Obduktionsbericht über den Leichnam der Kaiserin von Österreich durch die Schweizer Behörden von 1898, Zahnärztliche Mitteilungen, Heft 02 (2015) S. 56. Abgerufen am 10. April 2017.
  17. Peter Meier-Bergfeld: Volk, begnadet für das Schöne?: zehn Jahre Korrespondent in Österreich; Reportagen, Essays, Kommentare, Interviews. BoD – Books on Demand, 2003, ISBN 978-3-8334-0502-0, S. 267.
  18. Klemens Polatschek: Zitas letzter Zug. In: Die Zeit. 7. April 1989. Abgerufen am 12. April 2017.
  19. Brigitte Hamann: Elisabeth, S. 119 und 344 f (siehe Literatur)
  20. Martha Schad: Elisabeth von Österreich. München 2010, S. 71.
  21. Christian Sepp: Ludovika. Sisis Mutter und ihr Jahrhundert. München 2019, S. 368 und 444. Die Versteigerung fand am 9. Mai 2019 im Auktionshaus Hermann Historica statt. Es handelte sich um den Nachlass der Hofdame Blanche von Kreusser (1839–1918).
  22. Das poetische Tagebuch von Elisabeth von Österreich
  23. Sternenschmuck der Kaiserin Elisabeth (Memento des Originals vom 15. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schoenbrunn.at schoenbrunn.at.
  24. Sisi-Stern: Der Dieb kam mit dem Fallschirm diepresse.com, 27. März 2010.
  25. Sisi-Stern: Original Diamantstern der Kaiserin Elisabeth seit 27. Jänner 2010 im Sisi Museum hofburg-wien.at.
  26. Die Mundgesundheit der Majestäten, Zahnärztliche Mitteilungen Heft 09 (2009), S. 214. Abgerufen am 10. April 2017.
  27. Sisis schöne Zähne, Zahnärztliche Mitteilungen, Heft 02 (2015) S. 52–56. Abgerufen am 10. April 2017.
  28. L’impératrice Élisabeth d’Autriche et l’art dentaire, Société française d'histoire de l'art dentaire. 2014, 19. S. 43–47 (französisch). Abgerufen am 10. April 2017.
  29. Brigitte Hamann über Sisis Diäten inkl. Veilcheneis
  30. Brigitte Hamann: Elisabeth. Kaiserin wider Willen. 12. Auflage 2010, S. 182.
  31. Offizielle Kurlisten von Bad Kissingen aus den genannten Jahren
  32. Comeback einer TV-Kaiserin spiegel.de, 15. April 2009.
  33. Terra X: Sisi – Mythos einer Märchenprinzessin Video auf YouTube (43:07 Min.)
  34. Rezension des Dokumentarfilms Sisi – Mythos einer Märchenprinzessin Benjamin Müller auf quotenmeter.de, 23. Dezember 2008
  35. Sisi-Museum in der Wiener Hofburg
  36. Sisi-Schloss www.aichach.de
  37. Sisi-Museum in Possenhofen
  38. Sisi-Pfad durch die Kaiserliche Wagenburg Wien (Memento des Originals vom 15. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kaiserliche-wagenburg.at
  39. Brigitte Hamann (Hrsg.:): Kaiserin Elisabeth – Das poetische Tagebuch, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1984, ISBN 3-7001-2681-6.
  40. Helen Womack: Das Erbe der Kaiserin von Österreich an die Flüchtlinge von heute, UNHCR Österreich, 30. September 2019. Veröffentlichung des UNHCR Österreich.
Commons: Elisabeth von Österreich-Ungarn  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorgängerin Amt Nachfolgerin
Maria Anna von Savoyen Kaiserin von Österreich
1854–1898
Zita von Bourbon-Parma


Siehe auch

-- Lanz Ernst, Freitag, 25. September 2020, 16:25